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Flammen der Rache

Flammen der Rache

Titel: Flammen der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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konfrontiert sah. Er hatte Reginalds Dienste bereits für die nächsten zwei Jahre gegen eine gigantische Summe an die Amesbury Group, ein multinationales Unternehmen, verpachtet. Nun musste er den Kontrakt neu verhandeln. Sollte ihm dies nicht gelingen, müsste er allein im Verlauf der nächsten zwei Jahre einen Einkommensverlust von weit über dreihundert Millionen hinnehmen.
    Erster Schritt: ein grundlegender Hausputz. Er tippte Nadias Code in sein Kommunikationsgerät. Sie meldete sich augenblicklich.
    »Ja, Sir?«
    »Wie ist deine Position?«
    »Ich bin gerade auf dem Airport Way unterwegs«, antwortete sie mit unterwürfiger Stimme. »Ich warte darauf, von Reggie weitere Instruktionen …«
    »Reggie ist tot«, unterbrach er sie barsch.
    Nadia stieß ein dünnes Wimmern aus, dann folgte angestrengtes Schweigen.
    »Nadia? Bist du noch da?«
    Es erklang ein feuchtes Schniefen, dann ihre zittrige Stimme. »Ich erwarte Ihren Befehl, Sir.«
    King knirschte mit den Zähnen. Nadia also auch. Es war ekelerregend. Aber zumindest hatte sie eine Rechtfertigung dafür, niedergeschmettert zu sein, nachdem sie zwei Zuchtgefährten auf einen Streich verloren hatte. Die Nummer vier des Quartetts, ein weiteres Mädchen, war schon vor zehn Jahren im Alter von vierzehn ausselektiert worden. Nur Reggie, Cal und Nadia hatten es geschafft.
    Arme Nadia. Sie hatte ihre ganze Zuchtfamilie verloren. Doch das war noch lange kein Grund, sich im Selbstmitleid zu suhlen.
    »Fahr zu dem Haus auf der Wygant Street und entsorg den Leichnam«, wies er sie an. »Ich will nicht, dass die Polizei auch nur den Hauch einer Spur von ihm findet. Nicht ein Haar, nicht eine Hautzelle.«
    »Sir … wie soll ich das denn …?«
    »Lass dir etwas einfallen«, bellte er. Gott, verfügte denn heutzutage niemand mehr über eigene Kreativität? »Benutz Säure, die Küchenmaschine oder den Müllschlucker, was immer du willst! Hauptsache, du bist gründlich! Schlimm genug, dass die anderen alle auf dem Weg ins Leichenschauhaus sind!«
    »Ja, Sir«, murmelte sie. »Äh … Sir, sind Sie … bin ich …?«
    Er seufzte ungeduldig. »Nein, Nadia. Du bist nicht in Ungnade gefallen. Du hast die Anweisungen deines Teamleiters befolgt. Er hat den Fehler begangen und dafür bezahlt. Verstanden? Und jetzt tu, was ich gesagt habe.«
    »Ja, Sir«, nuschelte sie. »Danke, Sir.«
    King wünschte, Nadia hätte Eigeninitiative gezeigt, einen Befehl missachtet und Parrs und Ranieris Hirnstämme an Ort und Stelle mit Kugeln durchsiebt. Aber er konnte sie schlecht dafür bestrafen, dass sie die Instruktionen ihres Teamleiters befolgt hatte.
    Zoes Schniefen und Winseln zerrte an seinen Nerven. Sie benötigte eine aggressive Verhaltensmodifikation und eine Veränderung ihrer Medikation. Um fair zu sein, musste er zugeben, dass er es womöglich mit ihren sexuellen Belohnungen übertrieben hatte. Um vor Michael anzugeben, hatte er dem armen Mädchen einen zwanzigminütigen Dauerorgasmus beschert. Sie schaffte es kaum, aufzustehen. Es wäre kein Wunder, wenn ihre Gehirnchemie gelitten hätte.
    Während er auf Zoe hinabstarrte, kam ihm in den Sinn, dass sie Reginalds Auftrag übernehmen könnte, vorausgesetzt, sie akzeptierten einen weiblichen Ersatz. Zoes Fähigkeiten waren überragend, ihre Schwächen leicht zu kaschieren. King studierte ihren verschwitzten, bebenden Körper. Sie konnte dem Geschäftsführer der Amesbury Group Extras anbieten, mit denen Reginald nicht hätte dienen können. Zumindest nicht gegenüber diesem Kunden, der Frauen bevorzugte.
    King war schon seit Jahren gut bekannt mit Michael LeFevre, dem CEO der Amesbury Group. Trotz der hundertfünfzig Kilo wabbelnder Masse, die LeFevre auf die Waage brachte, seiner schmierigen Resthaarkünstlerfrisur, seiner Leberflecken und seiner vierundsiebzig Jahre hatte der Mann einen unstillbaren Appetit auf schöne, junge Frauen.
    King fragte sich, ob LeFevre wusste, wie es sich anfühlte, wenn eine Frau ihre Leidenschaft nicht nur vortäuschte, sondern die Orgasmen echt waren. Hätte LeFevre Zoes einprogrammierte Codes, könnte er dieses Wunder am eigenen Leib erfahren. Zoe wäre seine ergebene Sklavin.
    LeFevre würde dieses Angebot niemals ablehnen können. Tatsächlich könnte King womöglich den Preis sogar noch erhöhen. Er hatte die sexuelle Programmierung seiner Agenten nie zuvor in einen Kontrakt einfließen lassen. Es war riskant und unsicher, deshalb legte er großen Wert darauf, die Stufen acht, neun und zehn seiner

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