Flammen des Himmels
für einen Prachtknüppel ich habe. Zu Knipperdolling kann ich auch später noch gehen.«
Katrijn überlegte kurz, nickte dann und wies auf eine Tür. »Dort war der Schlafplatz der Küchenmagd. Das Bett ist sauber, und wir müssen nicht nach oben, wo dein Sohn uns überraschen könnte.«
»Der Bengel sollte es wagen!« Trotz dieser Worte folgte Hinrichs Katrijn in die Kammer und sah zu, wie die Frau die Tür wieder schloss und einen Stuhl unter die Klinke stellte. Danach zog sie sich bis auf das Hemd aus, raffte dieses bis zum Bauch und legte sich rücklings aufs Bett.
Sie war um einiges wuchtiger als seine erste Frau, doch der Anblick ihrer schwellenden Formen und des dunkelblonden Haarbüschels an der entsprechenden Stelle entfachte Hinrichs’ Gier. So rasch er konnte, entledigte er sich seiner Schuhe, des Wamses und der Hosen und stieg zu ihr auf das Lager. Doch als er sich zwischen ihre Beine schieben und in sie eindringen wollte, hielt sie ihn zurück.
»Jetzt wirst du mich erst einmal streicheln, um es dir zu verdienen, bei mir Hengst spielen zu dürfen.« Da er nicht sofort reagierte, packte sie seine Hand und führte sie zwischen ihre Beine.
»Wenn du es gut machst, darfst du auch meine Brust streicheln und vielleicht sogar küssen«, setzte sie mit einem wohligen Stöhnen hinzu.
Jetzt war er nicht einmal mehr im Ehebett der Herr, schoss es Hinrichs durch den Kopf. Die Lust vertrieb den Ärger jedoch wieder, und während er den Anweisungen seiner Frau folgte und dafür mit dem Anblick ihrer vollen Brüste belohnt wurde, sagte er sich, dass seine erste Frau gegen Katrijn im Bett nur ein kleines Flämmchen gegen ein hell loderndes Feuer gewesen war. Mit diesem Gedanken glitt er ihr zwischen die Schenkel, suchte das Ziel und spürte, dass sie für ihn bereit war.
An diesem Tag kam Hinner Hinrichs nicht mehr dazu, Knipperdolling oder einen der anderen Täuferführer in Münster aufzusuchen. Dafür benötigte er am Abend die doppelte Ration Pfannkuchen, um die Kräfte, die er bei Katrijn verbraucht hatte, wieder zu ersetzen. Zudem verriet der Blick seiner Frau ihm, dass es in der Nacht im Ehebett weitergehen würde. In dieser Hinsicht schien sie unersättlich zu sein, anders als Inken, die gehorsam und ruhig unter ihm liegen geblieben war, bis er seine Lust gestillt hatte.
Aber war dies nicht besser gewesen, als der Fleischeslust so hemmungslos zu frönen?, fragte er sich. Immerhin forderten die Prediger sie alle zu einem gottgefälligen Leben auf.
Hinrichs’ Frömmigkeit und seine menschliche Natur fochten einen harten Kampf aus, bis Katrijn die Lampe in der Küche löschte, einen Kerzenständer nahm und mit bestimmender Geste nach oben zeigte.
»Es ist Zeit, zu Bett zu gehen.«
Der Befehl galt Hinrichs ebenso wie dessen Sohn. Helm hatte am Nachmittag die große Schlafkammer für seinen Vater und die Stiefmutter sowie eine kleinere nebenan für sich zurechtgemacht und war sehr müde. Daher ging er als Erster zur Tür und stieg die Treppe hinauf. Katrijn leuchtete ihm und gab dann ihrem Mann einen Wink. Sie selbst sah noch nach, ob alle Haustüren und die Läden geschlossen waren, dann folgte sie den beiden nach oben.
Helm wartete am Beginn der Treppe. »Ich brauche Licht, um mich zurechtzufinden«, sagte er kläglich.
Ohne eine Antwort ging Katrijn in seine Kammer und hielt die brennende Kerze hoch. »Mach rasch! Ich will auch ins Bett!«
Der Junge zog sich mit müden Bewegungen aus. Dabei hafteten die Blicke der Frau an ihm, als wollten sie sich festsaugen. Als er schließlich nur noch das Hemd trug und sich hinlegen wollte, hielt ihn die Stimme seiner Stiefmutter zurück.
»Zieh dich ganz aus, damit ich sehe, ob du gesunde Glieder hast.«
»Ich soll …?« Helm brach bestürzt ab.
Seine Mutter und seine Schwester hatten ihn nicht mehr nackt gesehen, seit er sechs Jahre alt gewesen war, und er wollte der Frau sagen, dass er kein kleines Kind mehr sei. Angesichts ihrer herrischen Miene zog er jedoch wortlos das Hemd über den Kopf, kehrte ihr dabei aber den Rücken zu.
»Dreh dich um!«, befahl sie.
Er gehorchte, spürte aber dabei, wie ihm das Blut in die Lenden schoss. Daher fuhr er rasch mit den Händen nach unten, um sein Glied zu verbergen.
»Hast du einen Fehler, weil du diese Stelle nicht zeigst?«, fragte sie scharf.
»Nein, ich … Es ist nicht rechtens!« Helm wand sich, nahm aber dann doch die Hände weg und schämte sich in Grund und Boden.
Katrijn genoss den Anblick des
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