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Flammen des Himmels

Flammen des Himmels

Titel: Flammen des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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schlanken Jünglings und stellte sich einen Augenblick vor, wie es wäre, mit ihm ins Bett zu gehen statt mit seinem Vater. Dann aber schob sie diesen Gedanken von sich. Auch wenn die Lust in ihr stärker brannte als in anderen Frauen, so wollte sie nicht die Sünde eines Ehebruchs begehen. Daher forderte sie Helm auf, das Hemd wieder anzuziehen, wartete, bis er sich ins Bett gelegt hatte, und verließ seine Kammer.
    »Du hast einen hübschen Sohn«, sagte sie zu Hinrichs, als sie die eigene Schlafkammer betrat.
    Ihr Mann hatte sich bereits zur Nacht zurechtgemacht und trug ebenfalls ein Hemd. Nun lockte es Katrijn, einen Vergleich zwischen Vater und Sohn anzustellen. Daher trat sie auf Hinrichs zu und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Du solltest dein Hemd ausziehen, damit ich sehen kann, ob du wohlgestaltet bist.«
    »Aber das wäre eine Sünde!«, stieß er hervor.
    »Verbirgst du vielleicht einen Buckel, ein Feuermal oder eine große Warze?«, bohrte die Frau weiter.
    »Natürlich nicht!« Hinrichs wurde klar, dass es leichter für ihn sein würde, wenn sie sich selbst davon überzeugte, als lange darum herumzureden, und zog das Hemd über den Kopf.
    Katrijn fand ihn für sein Alter noch gutaussehend. Vor allem aber war das, was er zwischen den Beinen trug, voll ausgewachsen und übertraf das Glied seines Sohnes um mehr als einen Zoll.
    »Du gefällst mir«, sagte sie und legte nun ihrerseits die Kleidung ab.
    Hinrichs blieb stehen und sah mit gierigen Blicken zu, wie seine Frau sich nach vorne beugte und ihm einen tiefen Einblick in den Ausschnitt ihres Hemdes gewährte. Alle Gedanken, dass dies unchristlich sei, waren in diesem Augenblick vergessen. Er empfand nur noch die Gier, sich auf sie zu wälzen und sie zu nehmen, bis er auf ihr zusammensank.
    Doch so einfach wollte Katrijn es ihm nicht machen. Erneut brachte sie ihn dazu, ihre Brüste und ihren Leib zu liebkosen, bevor sie ihm das gewährte, wonach es ihn drängte. Als er schließlich auf ihr lag, stöhnte er wie ein brünstiger Bulle, und sie war kaum leiser als er.
    Nur durch eine dünne Bretterwand von den beiden getrennt, hörte Helm alles mit. Zwar hatte er selbst noch nie mit einem Mädchen »Bäuche aneinanderreiben« gespielt, wusste aber von seinen früheren Freunden, wie es dabei zuging. Der Gedanke, dass sein Vater gerade dabei war, von seiner neuen Frau sein Recht als Ehemann einzufordern, erhitzte sein Blut. Schließlich griff er sich zwischen die Beine, um sich selbst zu erleichtern, und weinte danach zum zweiten Mal an diesem Abend vor Scham.

12.
    J acobus von Gerwardsborn weilte zu dieser Stunde bereits mehr als fünfzig Meilen vom Münsterland entfernt in Mainz und spielte Schach mit Kardinal Albrecht von Brandenburg, dem dortigen Bischof. Es war eine einseitige Partie, denn sein Gegner zog mehrmals ohne rechten Sinn und Verstand und gab zuletzt jeden Widerstand auf.
    »Ihr seid einfach zu gut für mich«, murmelte er, während er einen Diener herbeiwinkte, damit dieser ihm Wein nachschenkte.
    »Gestern habt Ihr besser gespielt«, antwortete Gerwardsborn gereizt. Er liebte Schach – vor allem, wenn er gewann. Mit einem gewissen Bedauern erinnerte er sich an die Partien mit Lothar Gardner. Zwar hatte er diesen Jüngling auch stets besiegt, doch immer erst nach langem, erregendem Kampf mit den Spielfiguren.
    »Ihr wollt nach Rom weiterreisen?«, fragte der Mainzer Kardinal.
    Gerwardsborn bejahte. »Ich habe eine hübsche Summe Strafgelder und Spenden eingesammelt, die ich ungesäumt Seiner Heiligkeit überbringen möchte.«
    Um danach noch höher in der Hierarchie des Kirchenstaats aufzusteigen und vielleicht sogar Kardinal zu werden, dachte Albrecht von Brandenburg verärgert.
    Er bezähmte dieses Gefühl jedoch und lächelte. »Seine Heiligkeit wird das Geld gewiss mit Freuden entgegennehmen.«
    »Die heilige katholische Kirche braucht viel Geld, wenn sie ihren Feinden widerstehen und die Ketzerei aus diesen Landen vertreiben will«, erklärte Gerwardsborn selbstgefällig.
    »An Ketzern ist wahrhaft kein Mangel! Doch sagt, Ihr seid doch letztens im Bistum Münster gewesen.«
    Der Inquisitor nickte. »Das war ich!«
    »Habt Ihr dort viele Ketzer überführt?«, fragte der Kardinal.
    »Das habe ich, und zwar nicht wenige!« Erneut klang Gerwardsborn sehr zufrieden.
    Um die Mundwinkel seines Gastgebers erschien ein verbissener Zug. »Anscheinend nicht genug, denn den Nachrichten zufolge, die ich heute erhalten habe, geht es dort

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