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Flammen im Sand

Flammen im Sand

Titel: Flammen im Sand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisa Pauly
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Erik
hatte vor ein paar Wochen den Weg zu seiner Haustür neu pflastern lassen und
wusste, was dieses Mosaik-Basalt-Pflaster kostete, das ein sorgfältiger
Pflasterer in Schuppenbögen verlegt hatte. Nun fiel ihm auch auf, dass das Haus
neue Eingangstüren erhalten hatte und hübsche Holzsprossenfenster, die es vor
ein paar Jahren noch nicht gegeben hatte. Das Ziegeldach war saniert und mit
teuren kupfernen Dachrinnen versehen worden, neue Fenstergauben hatten die
alten Dachflächenfenster ersetzt.
    Â»Dass dieser Fahrradhandel so viel abwirft«, murmelte er und drehte
sich zu Sören um. »Oder hat Jannes Pedersen so viel von seinen Eltern geerbt?«
    Sören zuckte mit den Schultern. »Der alte Pedersen hat sein Geld
zusammengehalten. Möglich, dass er eine Menge auf der hohen Kante hatte.«
    Erik schloss umständlich den Reißverschluss seiner Jacke, ohne den
Blick von der frisch gereinigten Verklinkerung des Hauses zu nehmen, den
soliden Fahrradständern und dem nagelneuen Lieferwagen, der neben dem Haus
stand. »Sorgen Sie dafür, Sören«, sagte er, »dass Rudi gleich morgen früh die
Liste abholt. Und wehe, Pedersen hat sie nicht fertig! Wir müssen mit allen
Freunden reden, denen Elske Pedersen sich anvertraut haben könnte. Vielleicht
hat sie jemandem einen Hinweis gegeben, der uns weiterhilft.«
    Â»Was könnte das sein?«, fragte Sören.
    Erik strich sich ausgiebig den Schnauzer glatt, ehe er antwortete:
»Wir sollten Pedersens wirtschaftliche Lage überprüfen. Vielleicht geht es ihm
so gut, weil er nicht vor krummen Touren zurückschreckt. Seine Frau hat das herausbekommen,
es kam zum Streit, sie hat gedroht, ihn auffliegen zu lassen …«
    Â»â€¦Â und er hat sie dann gezwungen, einen Abschiedsbrief zu schreiben«,
ergänzte Sören trocken, »damit er sie umbringen konnte, ohne dass es auffällt?«
    Erik wehrte ärgerlich ab. »Er könnte die Situation genutzt haben.
Vielleicht hat er den Brief früher gefunden, als er vorgibt. Er hat seine Frau
noch erwischt und hat sie umgebracht, weil er fürchten musste, dass sie ihn
anzeigt.«
    Â»Wenn sie ihn anzeigen wollte, brauchte sie ihn nicht bei Nacht und
Nebel zu verlassen. Dann wäre er eingebuchtet worden, und sie hätte in aller
Seelenruhe ihre Trennung vorbereiten können. Ein Typ wie Jannes Pedersen kommt
nicht mit einer Bewährungsstrafe davon.«
    Â»Je nachdem, was er auf dem Kerbholz hat.«
    Â»Wenn er dafür seine Frau umbringt, muss es schon was Kapitales
sein.« Sören trat von einem Bein aufs andere und hauchte seinen warmen Atem in
die gewölbten Hände. »Sie halten also nach wie vor den Ehemann für den
Hauptverdächtigen?«
    Erik antwortete nicht, auf solche klaren Aussagen wollte er sich
noch nicht einlassen. Sören kannte das und bestand deshalb nicht darauf, dass
seine Frage beantwortet wurde. Er drehte sich um und steuerte auf Eriks Wagen
zu.
    Doch die Stimme seines Chefs hielt ihn zurück. »Moment mal, Sören!
Lassen Sie uns einen Besuch bei den Tadsens machen. Die dürften auf der Liste
von Elske Pedersens Freunden ganz oben stehen. Wo wir schon mal hier sind …«
    Das Gebäude der Firma Tadsen stand auf einem Eckgrundstück. Drei
Wagen standen vor der Schranke, die auf den Parkplatz führte, zwei Pkw und ein
Lieferwagen mit der Aufschrift »Käptens Kajüte«.
    Erik machte Sören darauf aufmerksam. »Tove Griess hat tatsächlich
seinen Wagen auf Vordermann bringen lassen.«
    Sören warf dem Lieferwagen einen flüchtigen Blick zu. »Die
Imbiss-Stube scheint besser zu laufen als sonst. Tove Griess baut sogar um.«
    Â»Wirklich? Das wundert mich.« Erik lächelte. »Bei ihrem ersten
Besuch hat meine Schwiegermutter entdeckt, dass in Käptens Kajüte Rotwein aus
Montepulciano ausgeschenkt wird. Es hätte nicht viel gefehlt und sie wäre dort
eingekehrt.«
    Sören lachte. »Bei einem unserer besten Kunden?«
    Für die private Nutzung war dem Gebäude der Firma Tadsen eine
schmale Scheibe mit einem separaten Eingang abgeschnitten worden. Sie
erstreckte sich über drei Etagen, weil den Verkaufsflächen wohl so wenig wie
möglich genommen werden sollte. Als Erik den Finger auf die Klingel setzte,
fragte er sich, wie Marikke Tadsen mit ihrer Behinderung in diesem Haus
zurechtkam.
    Sie sah überrascht aus, als sie den beiden

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