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Flammen über Arcadion

Flammen über Arcadion

Titel: Flammen über Arcadion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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stellen, sondern sie hatten sich freiwillig gemeldet. Vielleicht haben sie sogar um diese Ehre kämpfen müssen , ging es Carya durch den Sinn. Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Bitte verzeiht meine Worte. Natürlich freue ich mich über eure Hilfe.«
    »Es ist uns eine Ehre, Tochter des Himmels«, sagte Suri, die zierlichere der beiden. Sie erinnerte Carya ein wenig an Rajael, nur dass ihr Haar deutlich lichter war. Tahela dagegen hatte eine kräftige Statur und ein rosiges Gesicht. Hätte sie nicht ein etwas einfältig wirkendes Lächeln auf den Lippen gehabt, wäre sie das Vorzeigemädchen jeder Templerjugendgruppe gewesen.
    Pitlit neben Carya bedachte die beiden mit einem einnehmenden Grinsen. »Auch mir ist es eine außerordentliche Freude«, verkündete er. »Mein Name ist Pitlit, ich bin der Berater der Tochter des Himmels. Wann immer ihr irgendwelche Fragen habt, könnt ihr euch gerne an mich wenden.«
    »Der steigert sich in seine Rolle langsam so richtig hinein«, raunte Jonan Carya zu.
    »Lass ihn nur«, sagte sie. »Dann ist er wenigstens beschäftigt.«
    Am Nachmittag spazierten Jonan und Carya durch die Siedlung. Die Mutanten schienen sich darüber zu freuen, Carya zu sehen. Einige Frauen winkten ihr zu, und eine kleine Schar Kinder folgte den beiden in vorsichtigem Abstand.
    Carya lächelte und winkte zurück, und einmal probierte sie eine ihr angebotene Breispeise, die warm und sehr süß war.
    »Sie behandeln dich wie die verlorene und nach langer Zeit heimgekehrte Prinzessin«, stellte Jonan leise fest.
    »Ich weiß«, erwiderte Carya. Sie verspürte noch immer leichte Magenschmerzen deswegen. Im Augenblick erfreuten sich die Mutanten allein an ihrer Anwesenheit. Aber früher oder später würden sie zweifellos irgendwelche Wundertaten von ihr erwarten, etwas, das sie ihnen nicht bieten konnte.
    »Wie lange gedenkst du, bei ihnen zu bleiben?«, wollte Jonan wissen. »Eigentlich liegt unser Ziel ja weiter im Norden.«
    »Ich möchte auf jeden Fall noch Gelegenheit erhalten, mir die Kapsel genauer anzuschauen«, sagte Carya. »Ich will wissen, welche Geheimnisse sie birgt, was sie mir über meine Herkunft verraten kann. Das ist mir im Augenblick das Wichtigste. Ob wir danach weiter nach Norden fliehen … Ich weiß es nicht. Im Grunde wollten wir nur zu Rajaels Freunden, weil wir keine andere Zuflucht wussten. Hier wäre eine.«
    »Leider hat sie den Haken, dass die Leute hier etwas in dir sehen, das du nicht sein kannst«, erkannte Jonan sehr richtig.
    Sie nickte nur stumm. »Außerdem werde ich an diesem Ort bestimmt nichts finden, das mir helfen wird, meine Eltern aus den Händen der Inquisition zu befreien.«
    »Bei Rajaels Freunden siehst du da größere Chancen?«, fragte Jonan.
    »Ja, weil … « Carya hielt inne. Ihr fiel ein, dass sie darüber mit Jonan noch gar nicht gesprochen hatte. Vermutlich wurde es höchste Zeit. »Es handelt sich um eine Gemeinschaft aus Invitros«, fuhr sie fort.
    Jonan hob die Augenbrauen. »Künstliche? Darüber hast du bislang kein Wort verloren.«
    »Das stimmt«, gab Carya zu. »Es tut mir leid. Ich wusste nicht genau, wie du zu Invitros stehst, und hatte Angst, du würdest nicht mitkommen, wenn du das Ziel kennst.«
    Jonan blieb stehen. Carya tat es ihm gleich, ebenso die Gruppe von Kindern. Der Ex-Templer sah zu der Schar ihrer jungen Begleiter hinüber und blickte Carya dann ernst an. »Du musst damit aufhören, verstehst du? All diese Geheimnisse … Wann fängst du endlich an, mir zu vertrauen?«
    »Ich vertraue dir, Jonan«, erwiderte sie. » Jetzt vertraue ich dir. Als wir uns kennengelernt haben und in den letzten Tagen in Arcadion ging alles so schnell. Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Aber nun sehe ich klarer. Und ich verspreche dir, dass es keine weiteren Geheimnisse zwischen uns geben wird. Ich will das ja auch nicht. Wen habe ich denn schon noch außer … dir?«
    Jonans Züge wurden weicher. Um seine Mundwinkel zuckte es. »Na ja«, sagte er süffisant. »Da wäre noch dein Berater Pitlit, Tochter des Himmels.«
    Carya verpasste ihm einen neckenden Schlag gegen die Brust. »Hör bloß damit auf.«
    »Womit soll ich aufhören, oh Tochter des Himmels?«
    »Damit! Sonst befehle ich Ordun, dir einen Platz im Ziegenstall zuzuweisen.«
    »Wie Euch beliebt, Tochter des Himmels. Vielleicht möchte in dem Fall eine Ziege an meiner statt für Euren Schutz sorgen.«
    Seine Worte ließen Carya in Gelächter ausbrechen, und Jonan stimmte mit ein. Es

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