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Flammen über Arcadion

Flammen über Arcadion

Titel: Flammen über Arcadion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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sich zum Dorf zurück, um Ordun aufzusuchen und ihn von dem neuen Plan zu unterrichten, den Jonan mit Enzos Hilfe ausgearbeitet hatte. Die Mutanten sollten mit dem Leviathan -Panzer einen Scheinangriff auf Arcadion unternehmen, um den Templerorden zum Ausfall zu verlocken und es Jonan und Enzo zu erlauben, den Phantom -Hubschrauber zu übernehmen, sobald dieser die schützende Kaserne verlassen hatte. »Wenn alles gut geht, könnt ihr bereits verschwinden, bevor die Soldaten auch nur in eurer Nähe sind. Keinem wird was passieren.«
    »Daran glaube ich nicht«, gab der Priester grimmig zurück. »Aber das ist unwichtig. Wir werden unseren Teil dazu beitragen, die Diener des Bösen für den Überfall auf unser Dorf büßen zu lassen. Ihr könnt auf uns zählen.«
    »Danke«, sagte Jonan.
    »Ich habe zu danken«, erwiderte Ordun. »Niemand zwingt dich, für uns in die Höhle des Löwen zu gehen, um das Gefährt der Tochter des Himmels zurückzuholen. Du hast dich aus freien Stücken dazu entschieden.«
    »Das ist das Mindeste, was ich für Sie und Ihre Leute tun kann. Sie haben Carya, Pitlit und mich freundlich aufgenommen, und wir haben die Häscher des Lux Dei in Ihr Dorf geführt. Wir wollten das nicht, aber ohne uns wären sie nicht zu Ihnen gekommen.«
    »Nichts geschieht ohne Grund«, erklärte der Priester. »Vielleicht sollte uns gezeigt werden, dass man sich vor Unrecht nicht verstecken kann. Unser Frieden in der Wildnis war lediglich ein Frieden auf Zeit. Denn das Unrecht wächst nur und wird größer, wenn sich keiner dagegen erhebt.«
    »Sie sind nicht der Einzige, der so denkt«, sagte Jonan. »Auch in Arcadion werden aufrechte Bürger unruhig. Und ich habe bereits einige Invitros kennen gelernt, die dem Lux Dei die Stirn bieten. Vielleicht sollten Sie sich mal zusammensetzen, wenn das alles vorüber ist.«
    »Ein Tag nach dem anderen«, brummte Enzo. »Jetzt müssen wir erst einmal nach Arcadion.«
    »Pitlit, bist du bereit?«, fragte Jonan.
    »Von mir aus hätte es schon vorgestern losgehen können«, sagte der Straßenjunge.
    Sie begaben sich nach draußen, wo Jonans und Enzos Motorräder parkten. Aus einer Kiste holte der Invitro einen schwarzen Kasten mit zwei ausziehbaren Antennen hervor. »Ein Funkgerät«, erklärte er Ordun und Mablo, als er ihnen den Kasten reichte. »Wir melden uns, wenn es Probleme gibt. Schaltet es nicht vor dem Morgengrauen an, sonst reicht die Energie womöglich nicht. Und wenn ihr nichts von uns hört, läuft alles wie besprochen.«
    Die beiden Mutanten nickten ernst.
    Jonan, Enzo und Pitlit hatten sich bereits auf ihre Maschinen geschwungen, als eine Stimme hinter ihnen sie aufhielt. »Wartet!«
    Jonan drehte sich um und sah das Mädchen Suri die Straße hinunter auf sie zulaufen. »Ich glaube, das gilt dir, Pitlit«, sagte er lächelnd, woraufhin der Straßenjunge leicht verlegen abstieg und Suri entgegenging. Er wollte etwas sagen, doch das Mädchen ließ ihn nicht zu Wort kommen, sondern umarmte ihn nur stürmisch und hielt ihn fest. Leise flüsterte sie ihm etwas ins Ohr. Einen Moment später löste sie sich von ihm und drückte ihm einen kleinen Gegenstand in die Hand. Er sah ihn an und ließ ihn dann in der Hosentasche verschwinden. Mit hochrotem Kopf kehrte er zu den beiden Männern zurück. »Sie wollte mir nur noch einen Glücksbringer geben«, murmelte er.
    »Halte ihn in Ehren, mein Junge«, sagte Enzo ernst. »Wir brauchen jedes bisschen Glück, das wir kriegen können.«
    Am späten Nachmittag erreichten sie das Ödland. Die Motorräder, die Lederjacken und die unverhohlen offen getragenen Gewehre sorgten dafür, dass niemand sie behelligte. In einer Ruine in Sichtweite des Aureuswalls versteckten sie sich und ihre Motorräder, und Enzo packte sein Funkgerät aus, um mit Gamilia Verbindung aufzunehmen. Es dauerte eine Weile, bis die Cafébesitzerin antwortete, doch dafür wusste sie zu berichten, dass Carya und ihren Eltern am Morgen der Prozess gemacht worden war.
    »Wie ist es ausgegangen?«, wollte Jonan wissen.
    »Sie wurden zum Tode verurteilt«, antwortete Gamilia. »Es tut mir leid.«
    Er spürte, wie sich sein Magen zusammenzog. »Wann?«, fragte er. »Wann soll das Urteil vollstreckt werden?«
    »Morgen zur neunten Stunde. Auf dem Quirinalsplatz.«
    Jonan schloss kurz die Augen und stieß einen unterdrückten Fluch aus. Ein Gutes allerdings hatte die Nachricht. Sie kannten nun einen Zeitpunkt und einen Ort. Und der Quirinalsplatz vor der

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