Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flammen über Arcadion

Flammen über Arcadion

Titel: Flammen über Arcadion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
Vom Netzwerk:
die Kontrolle. Gemeinsam mit seinen Kameraden sicherte er die Umgebung. Jeder wusste genau, was er zu tun hatte, und gemeinsam bildeten sie eine tödliche Einheit.
    »Hier spricht die Garde des Tribunalpalasts«, war Kahanes Stimme aus einem auf dem Dach des Transporters angebrachten Lautsprecher zu hören. »Ergeben Sie sich und leisten Sie keinen Widerstand.Ansonsten sind wir befugt, tödliche Gewalt einzusetzen.«
    »Wir teilen uns auf!«, rief Bruto. »DeVito, Peruzzi, linkes Haus, Vallerga, Estarto, rechtes Haus, Bosia, Montanaro, ihr kommt mit mir, Burlone, du hältst die Stellung im Hof.«
    Sofort verteilten sich die Männer wie befohlen. Jonan bedeutete Lucai, die Führung zu übernehmen. Er war der Dienstältere von ihnen beiden. Hinter ihnen blitzte und donnerte es, als die anderen Soldaten sich ohne Rücksicht aufVerluste ihren Weg ins Innere der Gebäude bahnten. Doch was dort geschah, war für ihn ohne Belang. Seine Aufmerksamkeit hatte allein dem Bauwerk vor ihm zu gelten.
    Es hatte die Form einer Lager- oder Produktionshalle. Unterhalb des flachen Wellblechdachs verlief eine Reihe Oberlichter. Ein Schiebetor erlaubte Zulieferern oder Kunden, mit ihren Lastkutschen direkt ins Innere zu fahren. Ein paar Meter weiter links gab es noch eine gewöhnliche Eingangstür für Personen. Dass ein dritter Zugang existierte, war unwahrscheinlich. Die Halle lag direkt an der Außenmauer des Betriebs und grenzte zur Rechten an das mittlere Hauptgebäude.
    »Du die Tür, ich das Tor«, befahl Lucai. »Wir treffen uns in der Mitte.«
    »Verstanden«, bestätigte Jonan. Unter anderen Umständen wäre es womöglich leichtsinnig gewesen, sich zu trennen. In diesem Fall allerdings war mit wenig Gegenwehr zu rechnen. Außerdem ließ sich ein Templer in Angriffspanzerung auch nicht so schnell überwältigen. An einem beengten Ort wie diesem konnten ihm seine Kameraden immer noch rechtzeitig zu Hilfe eilen.
    Zielstrebig lief Jonan zu der Tür hinüber. Hinter ihm, aus den Gebäuden in seinem Rücken, waren Gepolter und Schreie zu hören, die vom Vordringen seiner Kameraden zeugten. Übertönt wurde das Ganze von der wiederholten Aufforderung Kahanes an die Belegschaft der Fabrik, sich kampflos zu ergeben.
    Die in die Backsteinmauer eingelassene, schlichte Metalltür war unverschlossen, wie Jonan erfreut feststellte, als er die Klinke hinunterdrückte. Er musste sich etwas zur Seite drehen, um in seinem klobigen Kampfpanzer durch den Türrahmen zu passen. Der Korridor, der sich dahinter erstreckte, war zu seiner Erleichterung etwas großzügiger dimensioniert. Braune Schirmlampen hingen von der Decke und beleuchteten nackte, blassgrün gestrichene Wände. In einer Ecke hing ein Plakat mit irgendwelchen Sicherheitsanweisungen. Daneben war ein kleiner Erste-Hilfe-Kasten angebracht.
    Jonan richtete seine Aufmerksamkeit wieder nach vorne, als plötzlich ein lauter Schuss krachte.

Kapitel 7
    Etwas prallte gegen seine Brustplatte und wurde jaulend davon abgelenkt. Eine Kleinkaliberwaffe, durchfuhr es Jonan. Der Schütze musste entweder lebensmüde oder verzweifelt sein. Wahrscheinlich beides. Aber ein Glückstreffer ließ sich nie ausschließen. Das durfte Jonan nicht riskieren. Und da es in dem Korridor keine Deckung gab, blieb ihm nur eine Erwiderung auf diesen Angriff.
    Er riss das Sturmgewehr hoch und jagte seinem Gegner, der im Türrahmen am Ende des Gangs kauerte, eine Kugelsalve entgegen. Der Mann schrie auf, ob vor Schmerz oder Angst, war nicht zu sagen.
    Jonan rückte vor und feuerte dabei erneut, um seinen Gegner zu zwingen, den Kopf unten zu halten. Ein zweiter Schuss peitschte ihm entgegen, danach ein dritter, aber sie wirkten ungezielt, denn die Kugeln schlugen harmlos in die Wand ein.
    Zeit für etwas Krach, dachte Jonan. »Estarto hier. Granate auf meiner Position«, warnte er Lucai.
    »Vallerga. Bestätige«, meldete sich der andere Templer.
    Jonan griff um und zog den Abzug des Unterbaugranatwerfers durch. Mit einem hohlen Knall schoss das Projektil aus dem Lauf seiner Waffe und flog durch die Tür am Ende des Gangs. Im nächsten Moment gab es einen ohrenbetäubenden Donnerschlag, gefolgt vom Prasseln und Poltern zu Boden regnender Trü mmerteile.
    Er wartete fünf Sekunden, und als sich sein Gegner nicht mehr regte, durchquerte er eilig den Korridor.
    Am Ende lag ein Treppenhaus, das nach oben und unten führte. Der Treppenabsatz war völlig verwüstet. Die Granate hatte Teile der Wände herausgesprengt, eine zur

Weitere Kostenlose Bücher