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Flammen über Arcadion

Flammen über Arcadion

Titel: Flammen über Arcadion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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abwehrender Geste. »Ich bin Chemielehrer, kein Geheimagent. In irgendwelche Gefängnisse einzubrechen ist wirklich nicht mein Metier.«
    »Das gilt für uns alle, Carya«, fügte ihr Onkel hinzu. »So sehr mich die Festnahme meines Bruders trifft, ich weiß nicht, was wir dagegen unternehmen sollen. Es ist eine Sache, Missstände beim Namen zu nennen, eine ganz andere jedoch, gegen sie vorzugehen.«
    »Aber, Onkel Giac!«, begehrte Carya auf. »Es sind meine Eltern!« Sie spürte, wie die Verzweiflung zurückkehrte, die sie in den letzten Stunden erfolgreich verdrängt hatte. Da saß sie in einem Kreis voller Feinde des Lux Dei, und dann handelte es sich um zahnlose Papiertiger.
    »Das weiß ich doch, cara Carya.« Ihr Onkel wirkte kaum weniger unglücklich als sie. »Und Edoardo ist mein Bruder.«
    »Warum werfen Sie die Flinte so schnell ins Korn?«, kam Jonan Carya plötzlich zu Hilfe. »Niemand verlangt von Ihnen, einen Sturmangriff auf den Tribunalpalast zu führen. Ich glaube, für den Anfang wäre Carya schon glücklich über ein paar Informationen. Wo genau hält man ihre Eltern gefangen? Geht es ihnen gut, oder droht ihnen unmittelbare Gefahr? Sie behaupten von sich, eine Gruppe mit fast einem Dutzend Mitglieder zu sein. Jedes davon muss über bestimmte Fähigkeiten, über Wissen oder Kontakte verfügen, Freunde, Bekannte, ganz gleich. Wenn Sie Ihre Ressourcen geschickt einsetzen, fällt uns vielleicht doch noch ein Plan ein, wie wir Caryas Eltern helfen können.«
    Die Mitglieder der Ascherose wechselten stumme Blicke.
    »Die Freundin meiner Schwester arbeitet im Tribunalpalast als Sekretärin«, sagte Stephenie. »Vielleicht kann sie etwas in Erfahrung bringen.«
    »Hat dein Vetter Rican nicht mal im Gefängnis gesessen?«, fragte Giac Dino. »Er müsste doch wissen, wie es darin aussieht.«
    »Na, sehen Sie!«, rief Jonan. »Das wäre schon ein Anfang. Und womöglich können Ihre anderen Mitverschwörer uns auch noch helfen.«
    »Wir müssen darüber nachdenken«, entschied Adara. »Ich empfinde tiefstes Mitleid mit dir und deiner Lage, Carya. Doch was du von uns erbittest, führt die Ascherose auf ein Schlachtfeld, auf dem wir bislang nicht gekämpft haben. Ich möchte den vorsichtigen Enthusiasmus meiner Kollegen nicht dämpfen, aber bei solch einer Operation riskieren wir unser aller Leben. Das will gut durchdacht sein.«
    »Was machen wir also?«, fragte Stephenie.
    Der Professor schaute auf seine Armbanduhr. »Ich sage, wir vertagen uns. Ich muss ohnehin gleich zu meiner Vorlesung. Sprich mit der Freundin deiner Schwester, wenn du magst, Stephenie. Und du mit deinem Vetter, Dino. Ein paar grundsätzliche Informationen können nicht schaden. Wir treffen uns morgen Nachmittag wieder hier. Dazu sollten wir auch die anderen einladen.«
    »Morgen Nachmittag?«, entfuhr es Carya. »Dann ist es vielleicht schon zu spät!«
    »Eile hat noch keinem gedient, mein Kind«, gab Adara zurück. »Jeder gute Plan braucht seine Zeit. Und ich bezweifle, dass deinen Eltern unmittelbare Gefahr droht. Vermutlich sollen sie nur vernommen werden. Ich halte es nicht einmal für ausgeschlossen, dass sie danach wieder freigelassen werden. Sie haben schließlich nichts verbrochen. Warten wir ab, was Stephenies Bekannte in Erfahrung bringen kann.«
    Missmutig nickte Carya. Ihr blieb auch gar nichts anderes übrig, als sich den Bedingungen dieser Leute zu beugen. Alleine hatte sie keine Chance, etwas zu erreichen. Auch Jonan könnte ihr kaum helfen, weil es für ihn genauso gefährlich war, sich frei in der Stadt zu bewegen, wie für sie. Sie brauchte Onkel Giac und seinen seltsamen Zirkel aus Widerständlern. Ich hoffe nur, dass dieser Adara recht hat und wir nicht zu spät kommen , dachte sie.
    Dino, Stephenie und Adara erhoben sich, räumten ihre Sachen weg und machten sich auf den Weg. Giac blieb mit Carya und Jonan zurück. Ihr Onkel druckste ein wenig herum. Das war ungewöhnlich für ihn. Carya kannte ihn nur als aufgeräumten und alles andere als leisen Mann. »Es tut mir leid, dass wir im Moment nicht mehr tun können, Carya«, sagte er. »Wir sind nur ein paar Universitätsdozenten und deren Freunde.«
    »Mach dir keine Vorwürfe«, erwiderte Carya. »Ich weiß ja auch nicht genau, was ich erwartet habe, das du für mich tun könntest. Ich will dich ja nicht ebenfalls in Gefahr bringen.«
    »In der stecken wir alle schon lange – nur manchen von uns fällt es weniger auf als anderen.«
    Zu denen zählte bis gestern

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