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Flammen über Arcadion

Flammen über Arcadion

Titel: Flammen über Arcadion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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anderen. Sie stand auf. So viel Schmerz, so viele Tränen. Es wurde Zeit, dass das aufhörte. Sie musste einen Weg finden, ihren Schmerz in Wut zu verwandeln und ihre Wut in Taten.
    »Wie: Nein?«, fragte Picardo pikiert.
    »Das ist nicht das Ende der Ascherose! Davon dürfen Sie nicht sprechen. Sie müssen sich den Glauben an Ihre gute Sache bewahren. Im Moment mag alles Asche sein, aber kann keine neue Rose daraus erblühen? Soll denn das Opfer Ihrer Freunde umsonst gewesen sein?«
    »Das Opfer?« Dino lachte rau auf. »Ach, wenn du dich nur selbst hören könntest. Romantische Floskeln. Unsere Freunde und auch dein Onkel haben sich nicht geopfert, sie wurden schlicht und ergreifend niedergemetzelt. Daran ist nichts Heldenhaftes. Das waren einfach nur sinnlose Tode. Genau wie jedes weitere Wort hier sinnlos ist. Ich verschwinde.« Er wollte sich erheben, doch Carya kam ihm zuvor.
    »Bleiben Sie«, sagte sie. »Ich gehe. Es ist ohnehin alles meine Schuld, also ist es nur richtig, wenn ich diesen Kreis verlasse.«
    »Carya … «, wollte Jonan einwenden, doch sie brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen.
    »Schon gut, Jonan. Es hat ohnehin keinen Zweck, noch länger zu jammern. Da gebe ich Signore Dino recht. Suchen wir uns ein neues Versteck. Kommst du mit?« Sie sah ihn auffordernd an.
    Jonan nickte und erhob sich ebenfalls. »Natürlich.«
    Adara tat es ihm gleich. »Ich würde › AufWiedersehen ‹ sagen, aber irgendwie bezweifle ich, dass wir uns wiedersehen werden. Daher bleibt mir nur, euch alles Gute zu wünschen.« Er schüttelte Jonan die Hand und nickte Carya zu. Die anderen schlossen sich der Verabschiedung mehr oder weniger herzlich an.
    »Was habt ihr jetzt vor?«, fragte Stephenie.
    »Wenn ich das nur wüsste«, erwiderte Carya. »Wahrscheinlich wäre es das Beste, wenn wir die Stadt eine Weile verließen. Ich hoffe nur, dass es meinen Eltern gut geht. Und dass sie irgendwann wieder freikommen.« Sie senkte den Blick.
    Die junge schwarzhaarige Frau umarmte Carya. »Ich werde für sie beten. Ich werde für uns alle beten.«
    Mit einem Geräusch, dem eine unangenehme Endgültigkeit anhaftete, fiel die Haustür ins Schloss. Carya und Jonan standen in der Gasse in der warmen Dunkelheit der Nacht. Carya hatte Rajaels Beutel über der Schulter, den Adara aus ihrem Versteck an der Universität mitgebracht hatte und der nun all ihre Habseligkeiten enthielt. Jonan trug den Sack bei sich, den sie aus dem Lagerhaus seines Onkels mitgenommen hatten und in den er ein paar Waffen und Ausrüstungsteile seiner Templerrüstung gesteckt hatte – alles, was man heimlich mit sich tragen konnte. Draußen, jenseits der Mauern von Arcadion, mochten diese ihnen gute Dienste leisten, auch wenn die Pistole leer geschossen war und in dem Sturmgewehr nur noch ein halbes Magazin steckte.
    Am besten wäre es sowieso, wenn wir uns auf gar keine Kämpfe mehr einlassen würden , dachte Carya. Sie blickte zu Jonan auf, der beruhigend groß und stark neben ihr stand. Ein überwältigendes Gefühl der Erleichterung überkam sie.
    »Danke.«
    »Wofür?«, fragte er verwirrt.
    »Dass du bei mir bleibst.«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass ich bei dir bleiben werde, bis das alles vorbei ist. Und so wie ich das sehe, sind wir davon noch weit entfernt.« Um seine Mundwinkel deutete sich ein Grinsen an.
    »Aber du siehst ja, wie leicht es fällt, selbst Freunde im Stich zu lassen.« Sie nickte zu dem Fenster hoch, hinter dem sich Adaras Wohnung befand.
    »Ich weiß nicht, ob du die Mitglieder der Ascherose schon zu unseren Freunden zählen kannst«, gab Jonan zu bedenken.
    »Ich spreche nicht von uns, sondern davon, dass sie sich gegenseitig aufgeben und jeder in irgendeine Richtung zu fliehen versucht.«
    Jonan zuckte mit den Schultern. »Diese Leute sind keine Helden, sondern gewöhnliche Menschen. Und gewöhnliche Menschen laufen davon, wenn sie Angst haben – manchmal vergessen sie dabei auch ihre Freunde. Aber urteile nicht zu hart über sie. Wenn du mich fragst, haben sie schon erstaunlich viel riskiert – dafür dass es sich bei ihnen um eine Truppe von Traumtänzern handelte.«
    Widerwillig musste Carya sich eingestehen, dass er mit seinen Worten wahrscheinlich sogar recht hatte.
    »Komm.« Jonan nickte ihr auffordernd zu. »Verschwinden wir von hier. Je schneller wir uns dem unmittelbaren Einflussbereich des Lux Dei entziehen, desto besser.«
    Sie wandten sich zum Gehen, doch sie hatten kaum ein paar Schritte zurückgelegt, als

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