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Flammenbraut

Flammenbraut

Titel: Flammenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Black
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die Schrift in diesem Notizbuch ist dieselbe wie die bei den Sachen von Kim Hammond.«
    Über Theresas Mikroskop hinweg starrten sie sich an.
    »Wie bitte?«
    » Was?«
    » Als wir ihre Sachen durchsucht haben, fanden wir ein kleines Notizbuch mit derselben Schrift wie in dem hier«, erklärte Frank. »Ihre Mutter meinte, es habe Kims Vater gehört.«
    »James Miller kann nicht Kims Vater gewesen sein.« Theresa kam sich schon bei dem Gedanken dumm vor. »Aber …«
    »Er hätte ihr Großvater oder ihr Urgroßvater sein können oder was auch immer. Ich muss noch einmal mit ihrer Mutter sprechen. Was hast du über die weißen Dinger gesagt?«
    Theresa berichtete von den weißen Rückständen in Kims Haar. »Sie sind identisch mit denen aus Van Horns Taschentuch. Zugegeben, viel enthalten sie nicht – Polyäthylen und Titaniumdioxid und ein paar Spurenelemente –, aber sie sind identisch.«
    »Sie war also tatsächlich die Frau aus dem See.«
    »Der Kerl hat seine Nachahmungsserie mit James Millers Enkelin begonnen? Wie das?«
    »Das werde ich herausfinden.« Frank schien jetzt hellwach zu sein. Der Kaffee war vergessen, er zog sich einen Latexhandschuh über, holte das Notizbuch aus dem Abzug und gab Theresa einen flüchtigen Kuss auf die Wange, bevor er aus der Tür stürzte.
    »Das kannst du nicht einfach mitnehmen …« Sie hörte, wie sich die Tür zum Treppenhaus öffnete. Er hatte nicht auf den ächzenden Aufzug warten wollen oder bis er das Formular zur Herausgabe eines Beweismittels unterzeichnet hatte. Sie lachte über seinen plötzlichen Energieschub, fühlte sich jedoch auch selbst wieder frischer. Zumindest konnte man Kim Hammond mit den anderen Morden in Verbindung bringen, was bedeutete, dass nur ein wahnsinniger Mörder, der Leute enthauptete, es auf die Bürger von Cleveland abgesehen hatte, und nicht gleich zwei.
    Dieser Mann hatte in fünf Tagen fünf Menschen getötet und aller Wahrscheinlichkeit nach bereits den nächsten jungen Mann entführt. Und doch blieb er wie sein Vorbild unsichtbar.
    Eigentlich wäre Theresa am liebsten einfach nur heimgegangen. Um zehn Uhr vormittags hatte sie ihre Arbeit an William Van Horns Kleidung beendet. Sie musste nur noch auf dem Weg nach Hause am Tatort vorbeifahren und dann Frank anrufen, damit er die wachhabenden Beamten wegschicken konnte. Jeder Cop in der Stadt würde an dem Fall arbeiten. Sicherlich konnten sie sie so lange entbehren, damit sie ihrem einzigen Kind Frühstück machen konnte.
    Doch dann rief sie sich wieder energisch in Erinnerung, dass sowohl James Miller als auch seine einzige Nachkommin ausgelöscht worden waren.
    Sie analysierte die Fasern von Van Horn. Die blaue Teppichfaser bestand aus Polyester, die schwarze Nylonfaser passte zu denen von Kim und Richard Dunlop. Die khaki- und türkisfarbenen Fasern konnten natürlich nicht unter dem FTIR -Spektrometer untersucht werden, aber ein mikroskopischer Vergleich mit Proben von Van Horns Hemd und Hose deutete auf den gleichen Ursprung hin.
    Damit blieben nur noch die Tierhaare. Sie legte das Hundehaar auf den Objekttisch. In zwanzig Minuten könnte sie hier raus sein. Fünfzehn Minuten Fahrt bis zum Tatort, vielleicht zehn, weil Wochenende war … obwohl sie Edward Corliss immer noch einen Besuch abstatten wollte, um ihm ihr Beileid auszusprechen, da er sie dem Opfer vorgestellt hatte, doch das konnte auch bis Montag warten. Ein Telefonanruf würde fürs Erste genügen.
    Bei Kim hatte sie keine Tierhaare gefunden, aber ihre Kleidung war ja auch nicht auffindbar gewesen. Tierhaare blieben eher an Stoff hängen als an Haut; das wusste sie aus eigener Erfahrung. Tierfell war heimtückisch, und Theresa schwor sich oft, sich nach den jetzigen Haustieren nie wieder einen Hund oder eine Katze anzuschaffen, egal, wie süß, weich oder witzig sie waren.
    Ihre Referenzsammlung an Tierhaaren, die auf Glasträgern befestigt waren, befand sich in einem kleinen Metallschrank, der extra für diesen Zweck angefertigt worden war. Theresa nahm einen Träger nach dem anderen heraus und legte sie auf den Objekttisch gegenüber den Haaren von Van Horns Kleidung. Mit dem Vergleichsmikroskop konnte sie zwei Träger gleichzeitig betrachten.
    Das helle Hundehaar erinnerte sie an einen Retriever wie ihren eigenen, und anhand der Referenzprobe entschied sie, dass der Mörder auch einen haben musste.
    Genauso einen wie sie. Sie hatte Harrys Fell für ihre Referenzsammlung verwendet, und das Hundehaar von Van Horn schien

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