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Flammenbucht

Flammenbucht

Titel: Flammenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markolf Hoffmann
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viele Turmbinder wie möglich an sich bringen; und ich ahne auch, warum!« Er sprang auf. »Ich muß Euch warnen, Kapitän - auch Ihr seid in Gefahr! Tragt den Turmbinder auf keinen Fall offen mit Euch herum, und haltet Euch von den Leuten der Hafenzunft fern.«
    Coron Naracs Blick blieb gleichgültig. »Diesen Schmugglern habe ich noch nie über den Weg getraut. Doch warum sollten sie etwas mit den Morden zu tun haben?«
    »Weil sie von Baron Eidrom bestochen wurden! Sie sehen in ihm den künftigen Herrscher dieser Insel. In seinem Auftrag rauben sie die Turmbinder, die Eidrom für seine weiteren Pläne benötigt.« Rumos streifte sich sein Priestergewand über. »Bereitet die Mannschaft auf ein baldiges Auslaufen vor, Coron. In wenigen Tagen werden wir mit unserem Schiff nach Fareghi übersetzen und dem Spuk ein Ende bereiten!« Von plötzlicher Hast ergriffen, eilte Rumos zum Ausgang der Taverne. Coron Narac folgte ihm widerstrebend, zweifellos verwirrt von den rätselhaften Worten des Zauberers.
    »Unser graubärtiges Großväterchen scheint es ernst zu meinen«, sagte Aelarian nachdenklich, als die beiden verschwunden waren. »Ich fürchte allerdings, daß Rumos die Macht des Leuchtturms unterschätzt. Seine Überfahrt nach Fareghi wird auf dem Meeresgrund enden.«
    »Uns will er ja zum Glück nicht dabeihaben«, beruhigte ihn Cornbrunn, während er Rumos' Teller vom Nachbartisch zu sich heranzog. »Wenn der Priester unbedingt sein Leben aufs Spiel setzen möchte, können wir ihn nicht daran hindern.«
    »Rumos verhält sich seit einiger Zeit recht merkwürdig«, fuhr Aelarian fort. »Er wirkt nervös, führt Selbstgespräche, und sein Schlaf ist unruhig wie nie zuvor. Zudem wundert mich, wie wenig er sich für unsere Ausflüge nach Rhagis interessiert, wo er doch sonst das Mißtrauen in Person ist.«
    »Er hat eben erkannt, daß unsere Besuche in der
Roten Kordel
reine Zeitverschwendung sind«, lästerte Cornbrunn. »Wie oft waren wir nun schon in dieser Spelunke und haben uns mit Stollings wüsten Gästen ins Jenseits getrunken? Siebenmal? Achtmal? Ihr habt bisher nichts aus diesen Fischern herauskitzeln können. Seht es endlich ein: Es gibt in diesem Kaff kein Geheimnis; der Erfolg dieser Fischer beruht allein auf ihrem Wagemut.«
    »Nein - sie verschweigen uns etwas«, beharrte Aelarian. »Vorgestern hatte ich sie beinahe soweit. Fast hätten Parzer und Mäulchen ausgeplaudert, wie sie den Stürmen des Silbermeeres trotzen; doch dann gerieten beide in einen lächerlichen Streit, und am Ende waren sie nicht mehr fähig, meine Fragen zu beantworten. Doch immerhin vertrauen sie uns und halten uns nicht mehr für Spitzel. Glaube mir, Cornbrunn: wenn wir es geschickt anstellen, werden wir vielleicht heute noch erfahren, wie man gefahrlos nach Fareghi übersetzen kann.« »Das behauptet Ihr, seit Ihr zum ersten Mal die Schwelle der
Roten Kordel
überschritten habt«, erinnerte ihn Cornbrunn. »Doch bislang haben uns die Fischer aus Rhagis nichts als Blödsinn erzählt.«
    Der Großmerkant schüttelte den Kopf. »In diesem Blödsinn steckt manches wahre Wort. Ich weiß, daß sie ein Geheimnis hüten, und ich werde es aus ihnen herauskitzeln. Sie haben uns lange genug mit ihren Andeutungen und Halbwahrheiten genarrt.« Langsam erhob sich Aelarian. »Laß uns nach Rhagis aufbrechen. Meinen Geist dürstet es nach Antworten auf einige Fragen - und nach ein paar Raschen aus Stollings Vorräten!« Es war nicht das erste Mal, daß Ashnada die brüchige Hütte des Silberschmugglers aufsuchte. In der vergangenen Woche hatten ihre Wege sie mehrfach in jenes heruntergekommene Viertel am Hafen geführt; immer wieder hatte sie vor Cyrmors Hütte gestanden, in der Hoffnung, ihn dort anzutreffen. Doch stets war die Tür verschlossen gewesen. Seit der Nacht, in der er Ashnada aus dem Wasser gezogen hatte, war der Schmuggler verschollen.
    An diesem Nachmittag war der Himmel über Galbar Are grau und diesig. Ein harscher Wind strich durch die verwinkelten Straßenzüge; in seinem Drängen lag die Andeutung eines neuen Sturms, der sich über dem Silbermeer zusammenbraute und die Insel noch vor dem Abend erreichen würde. Ashnada hatte sich die Kapuze ihres Mantels über den Kopf geschlagen. Frierend stand sie vor Cyrmors Hütte und preßte ihr Ohr gegen die Tür. Sie war erstaunt, als sie hinter den morschen Brettern Geräusche vernahm. Ashnada atmete tief durch. Dann öffnete sie die Tür einen Spalt weit.
    Cyrmor kniete vor seiner

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