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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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nahm ihm den Atem. Gott, sie verloren hier viel zu viel Zeit! Er zog seine Geldbörse aus der Tasche und ließ die Münzen darin klingeln. »Gold. Wir haben den Damen ihr Gold gestohlen. Wir teilen alles mit euch, wenn ihr meine … äh, Schwester findet. Ich hab woanders noch mehr davon, das kann ich euch danach geben.«
    Meggie kniff ein Auge zu und richtete die Pistole direkt auf den Hünen. »Oder Ihr könnt jetzt sterben!«
    Verdammt, sie klang, als wäre es ihr voller Ernst. Calder unterdrückte ein leichtes Schaudern.
    Der Mann hob beide Hände. »Is nich nötig, Missy – äh, Ma’am. Also, wir sin all froh, wenn wir helfen könn’. Stimmt’s, Jungs?«
    Die unglaubliche Geschichte, die Pistole, das Gold – Calder kümmerte sich nicht darum, was ihn nun dazu gebracht hatte, es zu versuchen. Er nahm einfach die Pistole aus Meggies Hand, schwang sich hinab und landete mit den Füßen auf dem Tisch und drehte sich um, um seine Tochter aufzufangen, die sich voller Vertrauen in seine Arme warf. Er schreckte davor zurück, sie in die trampelnde Stiefelherde abzusetzen, also hob er sie auf seine Schultern. Sie faltete die Hände unter seinem Kinn, um sich festzuhalten.

    »Dann kommt! Schnell jetzt!«
    Sie verließen das Gasthaus und strömten in die Nacht, eine Armee der Ungewaschenen, die durch die Schreie eines kleinen Mädchens zur Eile angetrieben wurde.
    Der unglückliche Gastwirt und der Dummkopf blieben auf dem Boden des Gasthauses zurück, wo sie ihr Pech ausschliefen.

Neunundvierzigstes Kapitel
    A ls Graham, Sophie, Stickley und Patricia auf dem Heath ankamen, wimmelte es dort von Männern mit Fackeln. Bevor sie nach Lord Brookhaven fragen konnten, wurden Sophie und Graham festgenommen – eine Schwester und ein feiner Pinkel, nicht wahr? – und vor Calder gezerrt.
    Er schaute von seiner Suche auf und blinzelte erst sie und dann auch Stickley und Patricia, die ihnen vorsichtig gefolgt waren, überrascht an. »Was …?«
    »Boudiccas Hügel«, sprudelte es aus Sophie, die auf die Hände einschlug, die sie festhielten. Umgeben von rauen Männern, ihrem Wirklichkeit gewordenen Albtraum, wusste sie nicht so recht, ob sie schreien oder hysterisch lachen sollte. Das Einzige, worauf es ankam, war, Deirdre zu finden, aber sie konnte ihren Mund kaum dazu bringen, die Wörter zu formen.
    Sie spürte, wie Graham ihre Hand ergriff, eine warme Verbindung zu einem sicheren Anker. Ihr Herzschlag beruhigte sich. »Baskin bringt sie zu Boudiccas Hügel – seinem geweihten Ort. Es steht alles in seinem Gedicht!«
    Calders Augen blitzten voller Hoffnung auf. »Ja, natürlich. Alle Mann zum Hügel!«
    »Oy«, protestierte der Mann, der sie festhielt. »Da geh ich nich hin!«
    Weitere Proteste erklangen überall um sie herum.
»Das is’n Grab, stimmt’s? Ich setz kein’ Fuß auf’n Grab, mitten in’ner Nacht.«
    Calder hatte keine Zeit für einen solchen Unsinn. Mit einem raschen Blick voller Dankbarkeit auf Sophie – die schöne, brillante Sophie! – schnappte er sich das dürre, hohlrückige Pferd des Mannes, der ihm am nächsten stand, und schwang sich in den Sattel.
    Er stieß den protestierenden Mann mit einem Tritt beiseite.
    »Entschuldigt, aber ich muss leider Euer Pferd stehlen.« Das wurde ja langsam zur Gewohnheit.
    Der Hügel lag in der südöstlichen Ecke des Heath. Ob die alte Königin Boudicca wirklich hier begraben lag oder nicht, der Legende nach ruhten ihre Gebeine jedenfalls seit Jahrhunderten hier. Der Hügel war riesig, und auf seiner Kuppe stand ein kleines Wäldchen. Calder wusste, dass es Leute gab, die glaubten, dass Boudicca hier nachts spukte und ihren Verrat beweinte und den Frevel an ihren Töchtern.
    In diesem Moment war ihm das vollkommen gleichgültig.
    Die Nacht war finster und mondlos. Letztlich musste Calder sein Pferd zu einem verstärkten Schritt antreiben, denn das arme Tier hatte Angst, und der Weg war nicht einfach.
    Endlich fand er den Hügel – und oben auf seiner Kuppe sah er einen schwachen Lichtschein, wie den einer Laterne, die kaum noch Öl hatte.
    Calder schwang sich vom Pferd, stürzte zu Boden und krabbelte auf allen vieren zu ihr. Sie lag ein paar Meter
von einer Leiche entfernt – Baskin -, doch Calder hatte nur Augen für ihre reglose, weiße Gestalt.
    Gerade als er sie in seine Arme reißen wollte, kam Graham mit einer frischen Laterne in der Hand angerannt. Der Anblick von so viel Blut, das ihr Kleid durchtränkte, ließ Calder mitten in der Bewegung

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