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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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nicht verstand.
    »Meine Liebe«, sagte er kühl, »ich halte auch nichts von Bockigkeit.«

    Sie drehte sich wieder zu ihm um, sodass einige feuchte Strähnen ihres Haares an ihren hochroten Wangen kleben blieben. »Ich sagte: ›Ich bin keine Irre!‹ Ich habe nicht mein Leben aufs Spiel gesetzt, um einer verdammten Maus auszuweichen!«
    Er fuchtelte irritiert mit einer Hand durch die Luft. »Unsinn. In Brook House gibt es keine Ratten. Ihr habt zu viel Phantasie.«
    Aus irgendeinem Grund schien sie das noch mehr zu erzürnen. Sie deutete mit einem zitternden Finger zur Tür. »Geht!«
    Er erstarrte. »Ich bin der Herr hier.«
    Dieses Mal schaute sie ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Ich fühle, dass ich gleich anfangen werde zu weinen. Wahre Sturzbäche werden kommen. Seid Ihr bereit, sie zu trocknen?«
    Tränen? Er wich zurück. »Äh … ich schicke Euch Eure Zofe, ja?« Er eilte zur Tür.
    Sie beobachtete ihn. Heiterkeit vermischte sich mit dem Zorn – oder war es Verzweiflung? – in ihren Augen. »Sie heißt Patricia«, rief sie ihm nach, als er floh.
    Wie sonst? Wie dumm von ihr zu glauben, dass er den Namen einer seiner Bediensteten nicht kannte. Nur dass das flammenhaarige Mädchen, das nervös vor ihm knickste, als sie zu ihrer Herrin eilte, ihm überhaupt nicht bekannt vorkam. Hatte er kürzlich neues Personal eingestellt? Er musste Fortescue fragen.
    Noch etwas, worum er sich kümmern musste – nachdem er einen kurzen Spaziergang durch die kühle Nachtluft gemacht hatte, um den Duft seiner herrlich weichen,
aber höchstwahrscheinlich verrückten Braut aus den Nasenflügeln zu bekommen. Ja, ein kurzer Spaziergang würde ihm sehr gut tun.
    Oder ein langer. Ganz nach Belieben.
     
     
    Im selben Augenblick, in dem die Tür hinter Brookhaven ins Schloss fiel, ließ sich Deirdre auf alle viere nieder, um nach dem schrecklichen Monst- äh, süßen Kätzchen zu suchen. Als Patricia eintrat, saß Deirdre im Schneidersitz auf dem Boden und sah verwirrt aus.
    »Patty, hast du eine …« Deirdre runzelte die Stirn. Calder erlaubte keine Haustiere.
    »Tut mir leid, Mylady. Ich hab kein Mäuschen gesehen … es sei denn, Ihr hättet es gerne, dass ich seiner Lordschaft sagte, ich hätte eins gesehen?«
    Deirdre schaute überrascht hoch. »Das würdest du tun?«
    Patricia sah unbehaglich aus, aber zugleich kämpferisch. »Natürlich, Mylady. Ein Mann hat ja keine Ahnung, womit wir Frauen so alles fertig werden müssen. Wenn eine Dame hin und wieder eine Maus gesehen haben möchte, also dann ist das doch ihr gutes Recht, finde ich.«
    Deirdre lachte trotz ihres anstrengenden Abends. »Patricia, ich neige nicht zum Melodram. Man erreicht damit nämlich im Grunde genommen gar nichts.«
    Patricia zuckte lächelnd die Achseln. »Kommt doch ganz darauf an, was eine Dame erreichen will. Ein paar Tränen – und schon wart Ihr ihn los, stimmt doch, oder?«
    Deirdre hob eine Hand und ließ sich von Patricia auf
die Beine helfen. »Alle Männer haben einen schwachen Punkt.«
    Patricia schnaubte und schüttelte den Kopf. »Seine Lordschaft ist ein feiner Kerl, Mylady. Es ist nicht seine Schuld, dass er nicht weiß, was er mit den Heulsusen anfangen soll.«
    Die Zofe wandte sich ab, um das Bett aufzudecken, während Deirdre weiterhin das Zimmer absuchte. Kein Kätzchen weit und breit, nur ein paar eklige Schmutzflecken in der Nähe der Tür. Sie würde morgen früh weitersuchen müssen, denn sie würde zu dieser Uhrzeit nicht durch das dunkle Haus wandern können, ohne Aufsehen zu erregen.
    Und wenn sie das Kätzchen gefunden hatte – was würde sie dann damit machen?
    Ein langsames Lächeln stahl sich über ihr Gesicht. Brookhaven würde es nicht gefallen. Aber hatte er ihr nicht nur allzu deutlich gemacht, dass Brook House sie nichts anging? Außerdem war Meggie so allein. Und Meggie hatte sehr viel mehr Übung darin, sich seiner Lordschaft zu widersetzen.
    Deirdre erstickte ein aufkommendes schlechtes Gewissen bei diesem berechnenden Gedanken. Schließlich war dieser Krieg seine Idee gewesen, oder etwa nicht?

Zehntes Kapitel
    A m nächsten Morgen ließ sich Calder zur selben frühen Stunde wie gewöhnlich am Frühstückstisch nieder. Sein Teller mit dem üblichen Frühstück aus Rührei und Schinken stand mittig vor seinem Stuhl, rechts davon seine Kaffeetasse und links davon die von ihm bevorzugte Morgenzeitung. Fortescue stand wie üblich in gebührendem Abstand hinter ihm bereit, um ihm einzuschenken, aufzutragen

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