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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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denken.
    Hitze durchströmte seinen Körper, als er daran dachte, was ein Mann wohl von etwas freundlicheren Gedanken erwarten konnte. Er unterdrückte diese plötzliche, verstörende Lust und versuchte so lange, sie nicht anzustarren, dass das Hauptgericht aufgetragen wurde, bevor er bemerkte, dass sie noch dasselbe Kleid trug, das sie am Nachmittag angehabt hatte, ein einfaches Musselinkleid,
das gut genug war, einen Cousin im Salon zu empfangen, aber nicht, um darin zu Abend zu essen.
    »Ihr habt es nicht für nötig befunden, Euch für das Abendessen umzuziehen?«
    Seine plötzliche Frage durchschnitt die Stille. Sie zuckte merklich zusammen und ließ ihn sich fühlen wie das Monster, das zu sein er vor ein paar Stunden noch abgestritten hatte.
    Sie schluckte den Fleischbissen hinunter, den sie geziert gekaut hatte. »Mir war nicht bewusst, dass Ihr darauf Wert legen würdet.«
    Er war überrascht. Eine so einfache Erklärung? Wo war die feurige Zurückweisung? Wo ihr Stolz?
    Sie beugte sich vor und holte tief Luft, um etwas zu sagen, doch das Rauschen in seinen Ohren übertönte jedes Wort. Eine lange, blonde Strähne fiel über ihre Schulter nach vorn und rutschte zwischen ihre vollen Brüste. Bemerkte sie das nicht? Wusste sie nicht, dass seine Hände vor Verlangen zitterten, über den Tisch zu reichen und sie für sie zu befreien?
    Deirdre schmunzelte in sich hinein. Es funktionierte. Er konnte den Blick nicht von ihr wenden. Ihr Sieg hätte sie befriedigen sollen, als seine Augen sich hungrig verdunkelten und an ihren Busen hefteten – doch an Befriedigung war bedauerlicherweise gar nicht zu denken, da sein heißer Blick nur ein neues Feuer tief in ihrem Innern entfachte. Ihre Schenkel wurden feucht, und ihre Brustwarzen stellten sich auf. Es hätte entsetzlich sein müssen.
    Es war es nicht.
    Männer hatten sie zuvor bereits begehrt, sowohl offensichtlich
als auch subtil, und es hatte nie irgendeine Wirkung auf sie gehabt. Aber dieser Mann mit seinem flammenden Blick und dem stillen, langsamen Feuer verwandelte sie in einen Scheiterhaufen, ohne sie auch nur zu berühren!
    Sie hatte etwas gesagt, oder nicht? Sie konnte sich nicht erinnern. Er hatte sowieso nicht geantwortet. Es hatte ohnehin keinen Sinn, eine Unterhaltung zu versuchen, nicht wenn ihre Kehle vor Verlangen ganz trocken geworden war und sich vor schmerzlicher Erwartung verengte. Vielleicht kam er heute Nacht zu ihr, wenn sie ihre Zimmertür nicht verriegelte …
    »Dee!«
    Mit einem Mal bemerkte Deirdre, dass Meggie seit einigen Minuten versuchte, ihre Aufmerksamkeit mit einem sehr offensichtlichen Bühnenflüstern auf sich zu lenken – und natürlich hatte die Kleine sich sofort den lächerlichen Kosenamen gemerkt, den Graham ihr gegeben hatte.
    »Dee!«
    Sie riss ihren Blick von Brookhaven los. »Um Himmels willen, was ist los?«
    »Mein Kätzchen ist verschwunden!«
    Brookhaven räusperte sich. »Ich habe Fortescue beauftragt, es der Köchin zu übergeben.«
    Deirdre drehte sich um und betrachtete ihn nachdenklich. Wenn er versuchte, den einzigen Freund der armen Meggie loszuwerden, wollte sie …
    »Fürs Abendessen?«
    Die Lautstärke war ohrenbetäubend, und der schrille
Tonfall weckte in ihr das Verlangen, unter den Tisch zu krabbeln. Meggies anschwellendes Heulen übertönte jeden Versuch Brookhavens, den Eindruck zu entkräften, dass er ihr ihr Haustier mit Soße und Bratkartoffeln hatte servieren lassen.
    Zunächst war Deirdre wegen der augenfälligen Hysterie besorgt – bis Meggie ihr hinter dem Schutz ihrer Serviette boshaft zugrinste. Sie hatten sich vorgenommen, heute beim Abendessen irgendetwas zu unternehmen, was die Ruhe störte, aber das hier übertraf bei weitem den ursprünglichen Plan, ihm einen Teller in den Schoß zu schieben. Deirdre musste im Stillen applaudieren. Eine derartige Gründlichkeit und solches Pflichtbewusstsein bei einer so jungen Person! Himmel, das Kind verhielt sich nahezu professionell!
    Dann riss sich Deirdre ihre eigene Serviette an die Lippen und tat so, als müsste sie würgen. »Oh, wie konntet Ihr nur?«, schluchzte sie, während er sie verwirrt anschaute.
    Schließlich hatte der Mann genug. Er legte den Kopf in den Nacken. »Aufhören!«
    Trotz ihrer schlimmsten Absichten fühlte sich Deirdre ob der männlichen Autorität in seinem Gebrüll zum Schweigen verdammt. Sie hatte jedoch nie zuvor gehört, dass er laut geworden wäre, also sollte sie seine Reaktion vielleicht als eine Form des Sieges

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