Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
Margaret?«

    »Papa mag mich überhaupt nicht.« Ihre Augen waren groß und schimmerten feucht in ihrem kleinen Gesicht.
    Deirdre konnte es nicht abstreiten, hatte sie doch kein Zeichen der Zuneigung bemerkt. »Warum glaubst du das?«
    »Dein Papa hat dich ›Liebes‹ genannt. Papa – früher hat er ›Meggie‹ zu mir gesagt und mir über den Kopf gestrichen, wenn er nach Brookhaven kam. Jetzt nennt er mich ›Lady Margaret‹ – und über den Kopf streichelt er mir nie!«
    Deirdre schloss für eine Sekunde die Augen. Verdammt sollst du sein, Brookhaven! Dann kniete sie sich neben das Kind und legte ihm einen Arm um die knochigen Schultern. »Dein Vater liebt dich. Er – er ist losgezogen und hat mich gefunden, stimmt’s? Nur für dich!« Sie hatte es sich selbst nicht eingestehen wollen, aber Meggies Schmerz war größer und älter als ihr eigener.
    Meggie lehnte zögerlich den Kopf an Deirdres Schulter, und gemeinsam schauten sie ins Feuer, fanden dort jedoch keine Antwort auf die Geheimnisse im Herzen von Lord Brookhaven.
    Dann war der Karamell fertig. Meggies Gesichtsausdruck bei ihrem ersten Bissen war unbezahlbar. Eine Weile herrschte zufriedene Stille. Deirdre sah, wie Meggie ein großes Stück in die Tasche ihres schmuddeligen Trägerkleides schmuggelte, sagte jedoch nichts. Kinder verdienten hin und wieder eine unvernünftige Belohnung.

Sechzehntes Kapitel
    V or dem Schlafzimmer, im abgedunkelten Wohnbereich stand Calder und beobachtete sie, wie sie Seite an Seite auf den Bäuchen lagen und die Füße in die Luft streckten. Vielleicht dachte er gerade daran, dass er über ihre fehlenden Manieren vorhin verärgert sein sollte -
    Ist das wirklich der Grund, oder ärgerst du dich darüber, dass sie zusammen da drinnen sind und du hier draußen?
    Dann lächelte Deirdre, und obwohl ihr Lächeln eindeutig nicht ihm galt, machte sein Herz einen Sprung. Sie war so schön, so unkompliziert und entspannt, die Maske der hochmütigen Dame war von ihr genommen und enthüllte das reizende Mädchen darunter.
    Wie mochte es sich anfühlen? So entspannt in der Gegenwart anderer Menschen sein zu können? Es war ihm schon immer ein Rätsel gewesen.
    Er hatte Frauen insbesondere nie verstanden, denn sie ergaben in seinen Augen noch weniger Sinn. Männer waren Maschinen ein wenig ähnlicher. Sie hatten eine beschränkte Zahl an Reaktionsmöglichkeiten – Aggression, Feigheit, Aggression, um ihre Feigheit zu überspielen – und man ging diese Möglichkeiten einfach eine nach der anderen im Geiste durch, um dann zu entscheiden, wie man am besten reagierte. Calder hatte herausgefunden, dass eine Haltung arroganter Überheblichkeit jegliche mögliche Erwartungen vonseiten der Männer überdeckte.
    Aber nicht bei Deirdre. Sie schob einfach jede einschüchternde Pose seinerseits beiseite und offenbarte die Leere dahinter. Sie zwang ihn dazu, tiefgründiger zu handeln als jeder Mensch zuvor – selbst als Rafe.
    Er zwang sich dazu, eine Hand zu heben, um anzuklopfen, und war sich bewusst, dass sein Auftauchen die friedvolle Stimmung zerstören würde. Das tat es üblicherweise. Er trat ein, als Deirdre antwortete, und musste feststellen, dass Meggie sich versteckte. Egal. Schließlich wollte er ja, dass die beiden einander Gesellschaft leisteten.
    Deirdre erhob sich aus ihrer lässigen Haltung und trat zügig vor einen leeren Teller, auf dem wahrscheinlich etwas Verbotenes gelegen hatte. Calder hatte vorgehabt, sie höflich zu bitten, ihm beim Frühstück Gesellschaft zu leisten.
    »Ihr werdet morgen früh aufstehen. Der Tag ist für sinnvolle Aufgaben verloren, wenn man die Hälfte davon im Bett verbringt.« Er hielt abrupt inne. Hatte er das eben tatsächlich gesagt?
    Natürlich reckte sie das Kinn, und Widerspruch flammte in ihrem Blick auf. »Tatsächlich? Und warum sollte ich?«
    »Ihr werdet zum Frühstück erscheinen«, sagte er grimmig.
    Oh, sehr nett, du Arschloch.
    Verdammt, er konnte nicht klar denken, wenn sie so dastand, eine Göttin der Abneigung mit goldenem Haar, die seiner verstockten Miesepetrigkeit mit überheblichem Spott begegnete.

    »Ich werde genau das tun, was mir beliebt, denn Ihr werdet sowieso nicht hier sein, um es zu sehen«, sagte sie. »Seid Ihr nicht furchtbar spät dran für einen Besuch in einer Eurer Fabriken?«
    Das war er tatsächlich. Die Rufe nach seiner Anwesenheit wurden mit jedem Tag lauter. »Ich werde noch zu Hause frühstücken. Ihr und Lady Margaret werdet mir dabei Gesellschaft

Weitere Kostenlose Bücher