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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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verbuchen.
    Meggie verstummte mit einem letzten jammernden Heulen und einem unterdrückten Schluckauf. Deirdre warf ihr einen mitleidigen Blick zu. Sie hatte sich in ziemliche Rage gesteigert, wenn auch durchaus absichtlich.

    Er stützte sich mit beiden Händen an der Tischplatte ab und stand ruhig und beherrscht auf. »Da ihr beide das köstliche Mahl, das die Köchin uns bereitet hat, nicht zu würdigen wisst, geht ihr ohne Abendessen zu Bett«, knurrte er.
    Deirdre hätte sich wegen dieser kindischen Strafe aufregen können, aber immerhin hatte sie sie sich mehr als redlich verdient. Alles in allem hatte sie ungeheuren Spaß gehabt. Sie erhob sich, ohne dabei die Fassung zu verlieren. »Gehen wir, Lady Margaret.«
    Meggie schniefte und fügte sich. An der Tür drehte sie sich noch einmal um. »Ich will, dass mein Kätzchen bei mir schläft.«
    Niemand hätte je behauptet, dass das Kind nicht mutig wäre. Überwältigt ließ sich Brookhaven auf seinen Stuhl zurücksinken und stützte die Stirn in die Hände. »Wir werden die Zukunft des Kätzchens morgen besprechen, Lady Margaret. Die Köchin wird bis dahin gut darauf aufpassen.«
    Und an diesem Punkt zogen sie sich weise vom Schlachtfeld zurück, in der Überzeugung, die Schlacht gewonnen zu haben.
     
     
    »Hast du jemals Bonbons probiert?«
    Deirdre und Meggie hatten sich ins Schlafzimmer der Hausherrin zurückgezogen. Sie saßen am Kamin, während ihre Mägen inzwischen ernsthaft vor Hunger knurrten. Das Letzte, woran Deirdre denken wollte, war Essen. »Natürlich.«
    Ihr Tonfall musste ein wenig zu beiläufig gewesen sein,
denn Meggie verstummte mit dem Blick auf die Kohlen. Deirdre legte das Buch beiseite, aus dem sie vorgelesen hatte. »Du hast noch nie Süßigkeiten gegessen, stimmt’s?«
    Meggie schüttelte den Kopf, ohne den Blick vom Feuer zu wenden. »Papa hat befohlen, dass ich keine bekommen soll.«
    »Niemals?« Das sah ihm mal wieder ähnlich! Süßigkeiten rundweg zu verbieten, ohne an eine Möglichkeit der Mäßigung zu denken. »Man könnte meinen, wir wären Gefangene im Tower«, grummelte sie.
    Meg drehte sich zu ihr um. »Was hast du gesagt?«
    Deirdre schob die Füße vom Sofa und beugte sich grinsend vor. »Ich weiß, wie man Karamellbonbons macht.«
    Meg riss die Augen auf. »Wirklich?«
    Deirdre ging hinüber zum Klingelzug und zog entschlossen daran. »Mein Vater hat es mir beigebracht. Wir haben uns oft an kalten Wintertagen welche gemacht.«
    So rasch wie üblich klopfte Fortescue an die Tür und trat ein. »Meine Damen?«
    Deirdre winkte großspurig mit der Hand und spielte zu Meggies Freude die große Dame. »Fortescue, ich brauche zwei kleine Töpfe, Butter, Zucker, Schokolade, Walnüsse – und zwar sofort!«
    Fortescue schaute Meg an. »Seine Lordschaft hat verfügt, dass Lady Margaret keine Süßigkeiten bekommen soll.«
    Deirdre verschränkte die Arme und zog eine Augenbraue hoch. »Und hat seine Lordschaft auch verfügt, dass mir dieses Vergnügen ebenso verwehrt werden soll?«

    Fortescues Mundwinkel zuckten. »Nein, gewiss nicht, Mylady. Ich werde sofort ein Tablett heraufschicken lassen.«
    Als er gegangen war, setzte sich Meg auf. »Wir essen jetzt Süßigkeiten?«
    Deirdre warf sich lachend aufs Sofa. »Lady Margaret, wir werden so viele Süßigkeiten essen, dass uns davon entsetzlich schlecht werden wird.«
    Das Tablett wurde gebracht. Die Walnüsse waren bereits klein gehackt und die Schokolade fein geraspelt, sodass sie perfekt schmolz. Sogar ein Krug mit Milch und zwei Gläser fehlten nicht. Offenbar war sie nicht als Einzige der Meinung, dass seine Lordschaft die Zügel ein bisschen schleifen lassen sollte.
    Sie lagen bäuchlings vor dem Feuer, und Deirdre zeigte Meg, wie man die Butter schmolz und den Zucker hineinrührte, bis die Mischung einen perfekten Braunton annahm. Während das dann auf der Fensterbank abkühlte, schmolzen sie die Schokolade und süßten sie.
    »Können wir nicht einfach das hier essen?«
    Deirdre lachte über Megs Eifer. »Das habe ich auch immer gesagt. Und mein Vater sagte dann: ›Geduld, Liebes. Es wird sich auszahlen.‹«
    Sie goss die Schokolade über die abgekühlte Butter-Zucker-Mischung, gab die Nüsse darüber und stellte den Topf zurück auf die Fensterbank, damit es weiter abkühlte. »Eigentlich braucht man Schnee, damit es rasch kalt wird.« Sie drehte sich um und sah die Trauer auf Megs Gesicht, die ihren Blick wieder auf das Feuer gerichtet hatte. »Lady

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