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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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keinen Grund, diese Gewohnheit zu ändern, nur weil irgendein Frauenzimmer beschlossen hatte, dass dies ihr zartfühlendes Wesen beeinträchtigte.
    Er zog sich in das maskuline Paradies, das sein Arbeitszimmer für ihn war, zurück. Es gab Angelegenheiten, wichtige Angelegenheiten, um die er sich kümmern musste. Er durfte dieser Wahnsinnigen nicht erlauben, noch mehr seiner kostbaren Aufmerksamkeit davon auf sich zu ziehen.
    Kurze Zeit später blickte Calder von seinen Papieren auf, als er hörte, wie etwas unter der Tür seines Arbeitszimmers durchgeschoben wurde. Er sah vor dem Licht des Flures einen Schatten, der sich rasch wegbewegte, und hörte leichte Schritte, die sich entfernten. Er durchquerte das Zimmer und kniete sich hin, um ein kleines, in Papier gewickeltes Päckchen vom Boden aufzuheben.
    In krakeliger Schrift stand auf dem Papier: »Für Papa.« Er unterdrückte ein Seufzen ob der verbesserungswürdigen Handschrift und wickelte es auf. Darin war ein brauner Klumpen mit … waren das Nüsse? Und ein paar Fussel. Es sah aus wie etwas, das sein Stallbursche aus einem Huf kratzen würde, aber es roch … herrlich.
    Er zog Gift in Erwägung, doch dann entschied er, dass
Meggie niemals so durchsichtig handeln würde. Dann kam ihm der Gedanke, dass Meggie auf die Idee kommen könnte, dass er so dachte, und deshalb -
    Er schüttelte den Kopf, um diesen Wasserfall des Misstrauens abzuschütteln, und beschloss, das Päckchen als das anzunehmen, was es war: ein Geschenk. Wenn Meggie ihm schaden wollte, dann brauchte sie nur ihre derzeitige Rebellion gegen ihn fortzuführen.
    Er biss vorsichtig – schließlich war er kein Dummkopf! – in die Masse. Schokolade übermannte seine Geschmacksknospen. Besseren Karamell hatte er noch nie gekostet, nicht dass er sich dem Genuss besonders oft hingab. Es schmeckte, als stammte es von Londons bestem Konditor – doch er wusste, dass niemand vom Personal seine Regeln brechen und so etwas für Meggie kaufen würde.
    Aber sie würde es tun.
    Er warf das Päckchen auf seinen Schreibtisch und stolzierte zu seinem Sessel zurück. Diese verdammten Frauenzimmer in seinem Haushalt würden ihn noch umbringen, ob mit oder ohne Gift! Er zwang seine Aufmerksamkeit auf das vor ihm liegende Schriftstück und widerstand der Versuchung, auch nur einen einzigen Augenblick mehr auf jene zu verschwenden, die direkt unter seiner Nase eine Rebellion anzettelten.
    Nach einiger Zeit und mehreren ungelesenen Seiten erlaubte er seinem Blick, dorthin zurückzuwandern, wo der Karamell unschuldig in seiner plumpen Verpackung lag. Seine Finger zuckten. Nein. Er würde sich von Süßigkeiten nicht milde stimmen lassen. Er würde sich
nicht manipulieren lassen. Sie hatte Meggie wahrscheinlich zu einer derart aufmüpfigen Handlung angestachelt, in der Hoffnung, ihn zu irgendeinem Zugeständnis zu bewegen. Er durfte sie zu einem solchen Verhalten nicht ermuntern.
    Der Duft dekadenten Genusses reizte ihn. Abrupt riss er den Karamell an sich, blies die Fussel ab und steckte ihn sich in den Mund. Zufrieden seufzend lehnte er sich in seinen Sessel zurück und ließ sich die Delikatesse langsam auf der Zunge zergehen.
    Schließlich war er ein Mann, der jegliche Form der Verschwendung verabscheute.

Siebzehntes Kapitel
    C alder ließ sich exakt zur selben Zeit am Frühstückstisch nieder, wie er das immer tat. Und trotz der genauen Anweisungen, die er seiner Frau am gestrigen Abend erteilt hatte, saß er wie immer allein.
    Er holte tief Luft. »Fortescue, wo ist ihre Ladyschaft?«
    »Ich glaube, ihre Ladyschaft ist noch immer -«
    »Genau hier, Mylord.«
    Calder riss beim Klang des gehauchten Schnurrens den Kopf herum. Deirdre stand tatsächlich in der Tür – oder vielmehr lehnte sie sich verschlafen gegen die Zarge, als wäre sie noch nicht wach genug, um sich allein aufrecht zu halten.
    Sie rieb sich mit dem Handrücken die Augen, dann blinzelte sie. »O Gott, Brookhaven, wer in aller Welt kann so früh etwas essen? Ich halte den Anblick kaum aus.«
    Der Atem stockte ihm in der Kehle. »Was habt Ihr da an, Mylady?«
    Sie blinzelte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. »Ihr sagtet, ich sollte mich zum Abendessen fein machen, aber vom Frühstück habt Ihr nichts gesagt.«
    Sie trug nur einen hastig übergeworfenen Morgenrock und etwas Durchsichtiges mit Spitze darunter. Sie war eine Katastrophe – eine köstlich halb-bekleidete, erotisch verwuschelte Katastrophe, direkt aus seinem dunkelsten
Traum feuchter

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