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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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durch Verstellung gewinnen können.
    Vielleicht war es an der Zeit, eine etwas direktere Strategie zu versuchen.

Vierzigstes Kapitel
    E in paar Stunden später kehrte Deirdre mit Lementeurs Beute, die sich auf dem Kutschendach türmte, zu dem von Tessa für die Saison angemieteten Haus zurück. Sie hatte nicht erwartet, so viel Hilfe von der Dienerschaft zu erhalten, aber Fortescue hatte die Blutergüsse erblickt, die Baskin auf ihren Armen zurückgelassen hatte, und war kreidebleich geworden.
    Sie hatte protestieren wollen, aber Fortescue hatte eine Hand gehoben. »Ich war an jenem Tag hier, als die vorherige Lady Brookhaven gestorben ist, Mylady«, sagte er geheimnisvoll. »Ich weiß, dass selbst ein Mann wie seine Lordschaft zu weit gehen kann.«
    Als sie vor Tessas Haus aus der Kutsche stieg, war Sophie bereits herausgekommen, um sie zu begrüßen. »Was soll das?« Aus dem ersten Kistenstapel wurden zwei. Sie starrte Deirdre an. »Bist du verrückt? Bist du in Gefahr? Kann ich nach Brook House ziehen und deinen Platz einnehmen?«
    Deirdre schnaubte. »Willst du nicht einmal zuerst herausfinden, ob ich in Gefahr bin?«
    Sophie zuckte die Achseln. »Nicht wirklich. Es ist wahrscheinlich überall besser als hier, auch wenn Tessa gerade außer Haus ist.«
    Deirdre atmete erleichtert aus. Ihre Stiefmutter war in guten Zeiten schon schwierig – und das hier war definitiv
nicht so eine. Wenn Tessa erfuhr, dass Deirdre ihren Ehemann verlassen hatte, bevor er Herzog geworden war, würde sie so in Rage geraten, dass sie wahrscheinlich wieder die gesamte Dienerschaft verlieren würden!
    »Wenigstens eine gute Nachricht!« Sie hakte sich bei Sophie ein. »Warum bringst du mich nicht in mein altes Zimmer?«
    Sophie zog eine Augenbraue hoch. »Hast du schon vergessen, wo es ist? Du bist nicht einmal seit einer Woche verheiratet!« Trotzdem brachte sie Deirdre in ihr Zimmer und setzte sich neben sie aufs Bett.
    »Calder liebt mich nicht.«
    Sophie blinzelte. »Macht das etwas aus? Ich dachte, das wäre egal.«
    Deirdre seufzte und schloss die Augen für einen kurzen, erschöpften Moment. »Es ist nicht egal.«
    »Aber du hast Phoebe für verrückt erklärt, dass sie einem Marquis einen Korb gegeben hat.«
    Deirdre schüttelte den Kopf. Ein reuevoller Zug lag um ihre Lippen. »Nein, ich habe Phoebe für verrückt erklärt, weil sie diesem bestimmten Marquis einen Korb gegeben hat. Ich wollte ihn so sehr … habe ihn so sehr geliebt …«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich hatte nie ein Problem damit, Männer dazu zu bringen, mir ihre unsterbliche Liebe zu erklären. Ich nehme an, ich hatte es für selbstverständlich gehalten, dass er so verrückt nach mir wäre wie ich nach ihm.« Sie schaute zu Sophie hoch und versuchte die Tränen wegzublinzeln, die ihr unaufhörlich in die Augen traten. »Da habe ich mich wohl ganz schön in meiner eigenen Schlinge verfangen, was?«

    Sophie neigte den Kopf zur Seite und erwiderte ihren Blick, ohne mit der Wimper zu zucken. »Das kann man wohl sagen.« Dann rückte sie näher an Deirdre heran und legte ihr tröstend einen Arm um die Schulter. »Aber es ist trotzdem wirklich traurig.«
    So viel Mitgefühl war mehr, als Deirdre erwartet hatte. Sie war nie besonders nett zu ihrer unbeholfenen Cousine gewesen, auch wenn sie eine Art Waffenstillstand geschlossen hatten, als Phoebe ihre Hilfe benötigte. Jetzt legte dieses Mitgefühl ihr letztes bisschen Selbstbeherrschung in Schutt und Asche. Sie legte den Kopf an Sophies Schulter und weinte um Calder und Meggie und ihr eigenes unglückliches Ende.
    Er änderte überhaupt nichts, dieser Moment des Trosts und der Unterstützung. Calder verabscheute sie immer noch, sie würde weiterhin für den Rest ihres Lebens allein sein und Tessa würde sich trotz allem als schrecklichste Hexe in dieser Angelegenheit erweisen – aber trotzdem half es ihr. Zu wissen, dass sie Sophie und Phoebe in dieser Welt hatte, an die sie sich wenden konnte – nun, das war mehr als alles, was sie seit Papas Tod gehabt hatte, und wahrscheinlich auch mehr, als sie verdiente.
    Endlich, als sie keine Tränen mehr hatte und ihr Schmerz wenigstens für einen Augenblick sich auf ein Pochen im Kopf und einen Aufruhr in ihrem Magen beschränkte, hob Deirdre den Kopf und beendete schniefend ihre letzten Schluchzer. »Danke.«
    Sophie reichte ihr ein einfaches weißes Taschentuch, damit sie sich die Tränen trocknete. »Für einen kurzen
Moment hatte ich schon geglaubt, ich müsste

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