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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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den Mund aufmachte, wette ich.«
    Deirdre lachte. »Ganz recht.«
    »Schön und doch so furchtbar. Und hier bist du: Schön und doch so traurig. Und dann ich: Nicht schön, und doch habe ich gerade die beste Zeit meines Lebens …«
    Ihre Stimme verklang sanft – ein wenig zu sanft. Deirdre blickte interessiert auf. »Oh, Sophie Blake, du hast einen Mann kennengelernt!«
    Sophie zog eine Grimasse. »Wohl kaum. Du und Phoebe, ihr habt euch die beiden einzigen erträglichen Herren der guten Gesellschaft geschnappt, und ich darf mich nicht in anderen, interessanteren Kreisen bewegen.«
    Und doch stieg ihr eine leichte Röte in die Wangen, die Sophies »nicht schönen« Gesichtszügen etwas vollkommen Neues hinzufügten. Sie sah hübsch aus. Oje.
    Wer auch immer es war, er musste ein ganzer Kerl sein, um ihre ungelenke Schüchternheit zu durchschauen und den feinen Humor, der dahinter steckte, zu erkennen. Wer mochte es sein? Soweit Deirdre bekannt war, war der einzige Mann, in dessen Gegenwart Sophie nicht vollkommen erstarrte -
    Oh nein. Oh gütiger Himmel. »Sophie … Sophie … es ist doch nicht … du hast dich doch nicht etwa in Graham verliebt?«
    »Natürlich nicht!« Doch der kurze, angstvolle Blick, den Sophie ihr zuwarf, sprach Bände.
    »Oh, aber Sophie. Graham ist -« Graham war zu attraktiv,
zu hoch geboren, zu leichtsinnig. Die Liste war lang und ließ nur ein mögliches Ende zu: Sophie würde das Herz brechen.
    Die Röte auf ihren Wangen wurde dunkler. »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Dee. Ich mache mir über Graham keine Illusionen. Es wäre genau so, wie er sagt – ein Tiger und eine Giraffe.« Sie tat die Unmöglichkeit, geliebt zu werden, mit einem Achselzucken ab, als wäre es nichts weiter als ein irritierender Gedanke.
    Sie war eine Idiotin zu glauben, dass sie weniger verdiente. Verdammt sei Graham dafür, dass er sich in Sophies Herz gestohlen hatte, dabei wollte er nicht mehr als eine clevere Spielgefährtin, um seine Langeweile zu vertreiben. Jetzt würde jeder Mann, der auf ihn folgte, jeder lesewütige Finanzier oder Gelehrte, der Sophies feinere Tugenden zu schätzen wüsste, durch den verschleierten Blick der ersten Liebe wahrgenommen. Wer von ihnen würde einem Vergleich mit dem attraktiven, charmanten, auf seine unnütze Art umwerfenden Lord Graham Cavendish standhalten?
    »Ich werde ihn ausweiden«, stieß Deirdre deutlich aus. »Mit einem sehr stumpfen Löffel.«
    Sophie lachte und schlug sich vor Verlegenheit die Hände vors Gesicht. »Nichts davon wirst du tun. Was macht es schon? Er mag mich, und ich bringe ihn zum Lachen. Ich habe einen neuen Freund und einen schönen Traum, den ich nach der Saison mit nach Hause nehmen kann, was so viel mehr ist als das, womit ich hierher gekommen bin.«
    Deirdre fiel angesichts von Sophies bitterer Hochstimmung
in sich zusammen. Sie war jetzt glücklich, aber sie hatte keine Ahnung, was für ein Schmerz auf sie wartete, wenn Graham anfing sich zu langweilen und sich anderen, interessanteren Spielgefährtinnen zuwandte – was er früher oder später immer tat.
    »Sophie, es …« Es tut weh, nicht geliebt zu werden. Man fühlt sich innen ganz hohl und ach, so kalt.
    Sie konnte es nicht laut sagen, nicht, wenn Sophies Augen allein beim Gedanken an Graham so sanft wurden, und auch nicht zu sich selbst.
    Stattdessen lächelte sie und machte sich ganz lang, um zwei weitere Karamellstückchen abzubrechen. Eins davon überreichte sie Sophie, während sie das andere hoch in die Luft streckte. »Dann also auf hübsche Träume!«, erklärte sie.
    Sophie lächelte schief und hob ihres ebenfalls. »Und auf neue Freunde!«
    Deirdre blinzelte die Tränen weg, als ihr bewusst wurde, dass sie nicht länger allein war. »Auf neue Freunde.«
    Sie stießen voller Ernst mit ihren Karamellstückchen an, die prompt zerbröckelten und auf die Tagesdecke bröselten. Entsetzt schauten sie beide auf die Schweinerei hinab, dann traf der Blick aus saphirblauen Augen den aus den graublauen.
    Ihr Gelächter war im ganzen Haus zu vernehmen … wenn es denn jemanden gegeben hätte, es zu hören.

Einundvierzigstes Kapitel
    U ngestört von seiner beklommenen Dienerschaft, erschöpft von den vergangenen Wochen und nachdem er zum ersten Mal seit langer Zeit wieder körperliche Erfüllung gefunden hatte, schlief Calder den ganzen Abend und die Nacht, und wachte am nächsten Morgen allein in seinem riesigen Bett auf.
    Natürlich, sie war in ihr eigenes Zimmer

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