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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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Wir haben in jedem Falle eine ungeheure Menge Land zu erforschen.«
    »Gibt es dort einen Fluß?«
    »Nicht so, wie du ihn dir vorstellst. Es gab jedoch Urzeitflüsse. Sie flossen in das flache Meer, wo sich Riffe gebildet hatten. Es gab auch Strände, vielleicht wie in Namibia, wo man jedes Mal, wenn man bis auf die alten Muschelkalkschichten hinuntergräbt, mit Händen voller Diamanten wieder heraufkommt. «
    »Wo sind die alten Flüsse auf Abes Claims?«
    »Ich habe bisher noch nichts von ihnen gesehen«, sagte Cole, »aber es gibt sie. Es muß sie geben.«
    »Wegen der Diamanten?«
    »Nein. Weil das Kimberley-Plateau immer schon da war und das Meer darangrenzte und das Wasser immer zum Meer hinunterfließt. «
    Unbewußt nagte Erin an ihrer Unterlippe, was sie oft tat, wenn sie nervös war oder scharf nachdachte. »Und deine Karten? Kann man die alten Flüsse darauf sehen?«
    »Nein«, sagte Cole. »Die einzigen Karten, die ich beschaffen kann, sind die tektonischen. Sie sind nutzlos, wenn man nach etwas sucht, was kleiner als hundert Quadratmeilen ist.«
    »Wie groß sind Diamantenlagerstätten?«
    »Die meisten sind auf der Oberfläche kaum größer als ein paar Hektar. Eine Menge sind kleiner. Manche sind riesig.«
    »Wir reden also von einer Nadel im Heuhaufen...«
    »Die wäre mir lieber«, sagte Cole sarkastisch. »Da würde ich einen starken Industriemagneten organisieren und das bißchen Stahl in Null Komma nichts herausziehen.«
    Sein Blick wandte sich den Karten zu. Sofort war er wieder versunken und hing Gedanken nach, über die Erin nur Vermutungen anstellen konnte. Sie betrachtete ihn genau und wünschte sich, ihre Kameras lägen auf dem Tisch und nicht drüben auf dem Bett. Obwohl sie nur selten Porträts fotografierte, weil sie die zeitlose Schönheit von Landschaften der Vergänglichkeit menschlicher Gesichter vorzog, wollte sie Cole doch fotografieren. So wie bei einer Landschaft war auch an ihm mehr als nur seine rauhe Oberfläche.
    Erin dachte weiter darüber nach, während sie in Coles Schoß einschlief, die Finger um eine eingebildete Kamera geschlossen, das Gesicht an seinen Hals geschmiegt.

14 . Kapitel
    Hugo van Luik ging den langen Flur so leise wie ein Geist entlang. Der luxuriöse grüne Wollteppich, die Wandbehänge und die schweren Vorhänge schluckten jedes Geräusch von ihm. Eine Kamera an der holzgetäfelten Wand folgte ihm. Je nach Datum lagerten in diesem Büro Rohdiamanten im Gegenwert zwischen zwei und drei Milliarden Dollar.
    Als er die schwere, handgeschnitzte Holztür am Ende des Flurs erreichte, blieb er stehen und tippte eine vierziffrige Geheimzahl in das Sicherheitsschloß. Die Tür öffnete sich und ließ ihn in den nächsten Flur, wo er einem weiteren Sicherheitsschloß begegnete. Schließlich trat er in den Konferenzraum.
    Auch wenn die Versammlungen des >Steuerungskommittees< des DSD, der Diamanten Verkaufsabteilung von Consolidated Minerals >inoffiziell< und rein >beratend< waren und nie veröffentlicht wurden, waren sie doch wesentlich für die wirtschaftlichen Erwartungen und Erfordernisse der beteiligten Nationen. Die einzelnen Teilnehmer gaben der DSD stets in schriftlicher Form bekannt, wie ihre Bedürfnisse aussahen, aber allein was heute in diesem Zimmer geschehen würde, legte fest, wie - oder ob - diesen Bedürfnissen begegnet werden würde. In einem für Außenstehende erstaunlich hohen Maße entschied die DSD über die wirtschaftliche Gesundheit von Nationen.
    Van Luik sah auf seine Uhr. Am liebsten hätte er die heutige Versammlung um fünf Wochen verschoben. Bis dahin würde in Westaustralien die Monsunzeit begonnen haben und die Angelegenheit von Abelard Windsors gefährlicher Erbschaft für die nächsten sechs Monate auf Eis gelegt sein. Aber er konnte die Versammlung nicht verschieben.
    Abrupt wandte er sich dem Angestellten zu, der an der Tür wartete. »Sie sollen hereinkommen.«
    Der Vertreter Israels trat zuerst ein. Moshe Aram war schlank, drahtig und fit. Er war Mitglied des israelischen Geheimdienstes Mossad. Der Diamantenhandel war für Israel zu wichtig, um ihn in den Händen von Politikern oder Diamantairen zu belassen.
    Die Vertreterin der Vereinigten Staaten, Nan Faulkner, folgte Aram. Sie setzte sich, goß sich ein Glas Eiswasser ein, trank es und füllte das Glas erneut. Dann zündete sie sich einen Zigarillo an und legte ihn auf dem Rand eines Kristallaschenbechers ab.
    Van Luik nickte der Frau zu, sagte aber nichts. Obwohl Faulkner

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