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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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betrat.
    Schamesröte schoss Elizabeth in die Wangen. Das Bett war zerwühlt, und die Tatsache, dass sie nur ein dünnes Unterkleid trug, sprach Bände. Doch die Magd würdigte das Bett keines Blickes, sondern lief schnurstracks auf den Kamin zu, wo sie das Tablett abstellte.
    »Guten Morgen, Mylady«, sagte Elena mit ihrer für sie typischen zurückhaltenden Art. »Lord de Lanceau schickt mich, damit ich Euch beim Ankleiden behilflich bin.« Sie las das roséfarbene Gewand auf und schüttelte es aus.
    »Hab Dank!« Ein Gefühl der Wärme breitete sich in Elizabeth’ Brust aus, und sie war machtlos gegen das breite Grinsen, das sich auf ihre Lippen legte. Wie zuvorkommend von Geoffrey, an ihre Bedürfnisse zu denken!
    Mit flinken Fingern schnürte die Magd die Bänder, ehe sie Elizabeth in ihr Bliaut half.
    Während Elizabeth auf der Kante des Stuhls sitzend an einer trockenen Scheibe Brot knabberte, flocht Elena ihr Haar zu einem Zopf. »Wie ist das werte Befinden heute, Mylady?«
    »Äh … bestens. Danke der Nachfrage!«
    »Hat Mylord Euch wegen der Sache mit dem Bier auch nicht zu streng bestraft?«
    »Nein.« Elizabeth setzte alles daran, nicht noch einmal zu erröten. Was Geoffrey mit ihr gemacht hatte, ließ sich mitnichten als Strafe bezeichnen.
    »Da bin ich aber froh!« Elena atmete erleichtert aus. »Mir war angst und bange, als er vor Wut fast vergangen wäre.«
    »Ist Dominic wieder wohlauf?«, erkundigte sich Elizabeth.
    »Ist er.« Die Magd ließ von Elizabeth’ Zopf ab, ging zum Bett und strich das Laken glatt. »Dominic ist mit Lord de Lanceau ausgeritten. Obwohl Lord de Lanceau es gerne gesehen hätte, hat Dominic sich geweigert, auch nur eine Minute länger im Bett zu bleiben.«
    Elizabeth nahm den letzten Bissen. »Was ist mit Mildred?«
    »Sie jätet Unkraut. Mylord wünscht, dass Ihr an der Satteldecke weiterarbeitet.«
    Elizabeth nickte, erleichtert darüber, den Tag nicht mit schwerer körperlicher Arbeit verbringen zu müssen. Sie war sich durchaus bewusst, dass Geoffrey sie zu einer anstrengenderen Arbeit als Nähen und Sticken hätte einteilen können.
    Sie wählte einen Stuhl in der Nähe des Kamins, den sie nur ein Mal verließ, um das Mittagessen zu sich zu nehmen. Es war eigenartig, ohne Geoffrey zu essen.
    Veronique war ebenfalls nicht anwesend.
    Während das Gesinde plaudernd die Tische abdeckte, machte Elizabeth sich wieder an ihre Arbeit. Als die gerissene Seide ihr vom Schoß zu rutschen drohte, zupfte sie sie mit steifen Fingern zurecht.
    Nur zu gut konnte sie sich an den bestürzten Ausdruck in Veroniques Augen erinnern, als die Kurtisane in Geoffreys Gemach geplatzt war. Das ungeschriebene Gesetz, dass Veronique als einzige Anspruch auf Geoffrey erhob, war in jenem Moment zunichtegemacht worden. Obwohl Elizabeth sich ihm zu dieser Stunde nicht hingegeben hatte, lag es auf der Hand, dass Veronique ihr grollte. Der Hass, den die Kurtisane ihr gegenüber empfand, würde noch stärker werden, sobald sie erfuhr, dass sie die Nacht in Geoffreys Bett verbracht hatte.
    Elizabeth rückte die Decke abermals zurecht und machte sich daran, die Krallen des Falken auszubessern. Ein ums andere Mal jedoch glitt ihr die Nadel aus der Hand. Ob Veronique Geoffrey begleitete? Die Kurtisane genoss die Freiheit, sich nach Lust und Laune auf der Burg und in der unmittelbaren Umgebung zu bewegen. Elizabeth kniff die Lippen zusammen. Eine Freiheit, die ihr verwehrt war. Aus den Augenwinkeln heraus sah sie zu den beiden Wachen, die in eine Würfelpartie vertieft waren. Sie waren eigens für sie abgestellt worden.
    Vielleicht hoffte Veronique, Geoffrey zurückgewinnen zu können.
    Vielleicht gab sie ihm just in diesem Moment einen satten, verführerischen Kuss auf die Lippen und zog ihn in ihren Bann.
    Eifersucht fraß sich durch Elizabeth’ Eingeweide. Es sollte ihr einerlei sein, was Veronique und Geoffrey trieben!
    Und dennoch war die Vorstellung, wie Geoffrey mit der Kurtisane das Lager teilte, schier unerträglich – vor allem nach letzter Nacht.
    Als Elizabeth der Faden riss, stöhnte sie genervt auf. Jetzt blieb ihr nichts anderes übrig, als die letzten Stiche aufzutrennen und von vorn anzufangen. Wie unfair, dass der Rüpel so große Macht über ihre Gedanken hatte, wo er doch nicht einmal in der Halle zugegen war!
    Die Bediensteten warteten mit dem Abendessen, bis Geoffrey wieder auf die Burg zurückkehrte. Als die Sonnenstrahlen gegen Abend länger wurden, drang sein unverwechselbares

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