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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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lächelte. »Oft saß Pietro an meinem Bett und hat mir von seinem Leben als Händler erzählt, den Gewürzen, die sein Vater Marco von den Schiffen aus dem Osten kaufte, die im Hafen von Venedig Zwischenstation machten – Safran, Koriander, Kreuzkümmel. Gewürze, die so erlesen und teuer waren, dass nur die Reichen sie sich leisten konnten.« Geoffreys Stimme wurde sanfter. »Er erzählte mir von den Juwelen, dem Gold und den Ballen edelster Seide, um die sich die Königshäuser im Westen rissen. Er meinte, es wäre ein Kinderspiel für einen Mann mit guten Freunden, ein Vermögen anzuhäufen – eine Vorstellung, der ich alles andere als abgeneigt war, zumal ich als geschwächter Ritter meinem König nicht mehr von Diensten sein konnte. Als ich dem Krankenhaus endlich den Rücken kehren konnte, nahm Pietro mich mit nach Venedig, damit ich die Bekanntschaft mit seinen Eltern und seinen drei Brüdern machte. Es dauerte nicht lange, da wusste ich alles über die edelsten Tücher und wie ich den besten Preis zu erzielen vermochte. Eine Zeitlang habe ich sogar mit Marco gemeinsam gearbeitet, Fässer gerollt und Stoffballen getragen, um wieder zu Kräften zu kommen.«
    Elizabeth’ Stirn legte sich in Falten. »Was war mit Dominic? Er ist gar nicht mehr in Eurer Geschichte vorgekommen.«
    Lächelnd gab Geoffrey ihr einen Kuss auf die Wange. »Geduld, holde Maid! Ich habe ihn nicht vergessen. Er besuchte mich bei den Barmherzigen Brüdern. Einen Tag, nachdem die Sarazenen zugestimmt hatten, Akkon und die Geiseln freizugeben, schlug der König ihn zum Ritter. Wie ich bereits sagte, hatte er das Gefühl, in meiner Schuld zu stehen, und wollte mir bei der Genesung zur Seite stehen. Als meine Kraft allmählich zurückkehrte, besuchte er mich immer häufiger und sprach mir Mut zu, an der Stärke meines Armes zu arbeiten. Als ich am Rande der Verzweiflung stand und nicht mehr weiterleben wollte, hat er mich ausgescholten und meinen Wunsch nach Sühne genährt. An dem Tag, an dem ich das Krankenhaus verließ, konnte ich, wenn auch nur für wenige Augenblicke, ein Schwert in der Hand halten. Dominic kam mit mir nach Venedig, wo er täglich mit mir trainiert hat. Von Tag zu Tag wurde ich stärker. In der Nacht, in der wir Marco vor einer Diebesbande retteten, die ihm nach dem Leben trachtete, wusste ich, dass meine Kraft zurückgekehrt war. Marco, der sich uns verpflichtet fühlte, forderte uns auf, aus seinen Lagerräumen zu nehmen, wonach uns der Sinn stand. Bis heute schickt er mir die beste Seide, die per Schiff Venedig erreicht.«
    Elizabeth’ Blick nahm nachdenkliche Züge an. »Warum seid Ihr nach England zurückgekehrt, statt Euch ein Leben als reicher Kaufmann in Venedig aufzubauen?«
    Zärtlich strich Geoffrey Elizabeth eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Für ein solches Leben bin ich nicht geboren. Dominic und ich sind nach England zurückgekehrt, damit ich mich auf Branton Castle niederlassen konnte, auch wenn ich wusste, dass diese Festung nicht annähernd an Wode Castle heranreicht. Ich wollte, was mir zustand, was ich hätte erben sollen, was mir aber versagt geblieben ist.«
    Elizabeth’ Seufzen streifte Geoffreys Haut, kühlte sie. »Wenn Ihr die Festung erst einmal instand gesetzt habt, könntet Ihr hier glücklich sein.«
    »Ich werde ein Tuchimperium in England errichten, was mich aber nicht davon abhält, Wode Castle zurückzuerobern.«
    Elizabeth presste die Lippen aufeinander. »Oder Euch zu rächen.«
    »Richtig.«
    Traurigkeit verschleierte ihren Blick, den sie abermals auf seine Narbe lenkte. »Weshalb wollt Ihr nicht verstehen, dass Euer Streben nach Sühne falsch ist. Ihr seid kein erbarmungsloser Rüpel. Ihr …«
    Er brachte sie zum Schweigen, indem er sich den Finger an die Lippen legte. Das Lachen, das seiner Kehle entwich, klang hölzern. »Ich habe Euch ohnehin schon zu viel erzählt. Darüber hinaus ist mir die Lust am Reden vergangen.«
    Sie erzitterte, schlug die Augen nieder und bedeckte ihre Brüste mit den Armen.
    Ein Grinsen zupfte an seinem Mund, eine Geste, die sie als Abweisung zu deuten schien. Glaubte sie, dass er ihrer überdrüssig geworden war? Wie töricht!
    »Ihr wollt, dass ich Euch allein lasse.« Mit steifem Oberkörper setzte sie sich auf, schob sich das Haar über die Schulter und lugte über den Rand des Bettes, wo ihre Gewänder lagen.
    Ehe sie es sich versah, packte Geoffrey sie bei der Taille, schleuderte sie zurück in die seidigen Kissen und baute sich über

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