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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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ihr auf.
    »Habe ich Euch befohlen, Euch zurückzuziehen?«, brummte er dicht an ihrer Wange.
    »Ich dachte …«
    Er erstickte ihre Worte mit einem Kuss, der so aufdringlich war, dass ihr die Röte in die Wangen schoss. Ihre Augen glommen. Das tiefschwarze Haar verlieh ihrem Gesicht etwas Leuchtendes.
    »Wonach steht Euch der Sinn?«, murmelte sie.
    Geoffrey grinste. »Nach Euch.«
    *
    »Alles ist bereit, Lord Brackendale«, sagte Aldwin. »Die Männer erwarten Euren Befehl.«
    Arthur, der im Sattel seines Rosses saß, richtete sich die Handschuhe und blinzelte dem Sonnenaufgang entgegen. Anschließend blickte er an seinem Schildknappen vorbei zu der rauchenden Asche und dem niedergetrampelten Gras, das von ihrem Nachtlager zeugte, welches sie in einem Feld aufgeschlagen hatten. Wie immer hatte Aldwin ganze Arbeit geleistet.
    Die Hände des Knappen nestelten an den Zügeln. Mit besorgtem Gesicht wendete er sein Pferd auf dem taubenetzten Boden. Arthur schüttelte den Kopf. Seitdem der Jüngling von der Lösegeldforderung erfahren hatte, war er von unbeschreiblicher Nervosität befallen, konnte nicht stillsitzen, musste stets in Bewegung sein.
    Arthur setzte ein finsteres Gesicht auf. Im Grunde ging es ihm nicht anders.
    Er und seine Männer hatten den gestrigen Tag damit verbracht, ihre Vorräte aufzufüllen und zum Grenzgebiet von Tillenham zu ziehen, wo sie eine Reihe von Rittern aufgesucht und davon überzeugt hatten, sich Brackendale anzuschließen und gegen de Lanceau in den Kampf zu ziehen.
    Angestachelt von dem lodernden Zorn in seinem Innern, rief Arthur: »Wir reiten los!« Mit der Faust signalisierte er seiner Armee, sie möge sich in Bewegung setzen und der Straße nach Moyden Wood folgen.
    Die Männer hinter ihm hüllten sich in tiefes Schweigen. Verbittert starrte Arthur auf die umliegenden Felder. Geoffrey de Lanceau würde es schon bald bereuen, dass er ihn hinters Licht geführt hatte!
    Die Ritter schäumten vor Wut, waren ob der kalten, schlaflosen Nächte und der kargen Mahlzeiten leicht reizbar, allen voran Aldwin, der ihm am lautesten Rache schwor. Für ihn war de Lanceau ein ehrloser Rüpel, der so skrupellos war, dass er nicht einmal davor zurückschreckte, eine weibliche Geisel zu nehmen. Besonders sauer stieß ihm auf, dass er seinen Dienstherrn nicht direkt zu einem Kampf aufgefordert und Anspruch auf Wode Castle erhoben hatte.
    Der Tau hatte sich längst aufgelöst, als Arthur auf einem Hügel in der Nähe zwei berittene Gestalten ausmachte. Er spähte durch die Schlitze seines Helms hindurch und erkannte eine Frau, die einen Umhang mit Pelzbesatz trug. Ihr Begleiter war männlich und kam ihm irgendwie bekannt vor. Viscon. Arthur mahlte mit dem Kiefer. Man munkelte, dass der Söldner nun im Dienste von de Lanceau stand.
    Als das Paar sich näherte, erkannte er, dass die Frau haselnussbraunes Haar hatte, welches ein Antlitz einrahmte, das von solch erlesener Schönheit war, dass sein Blut in Wallung geriet. Als er jedoch den Oberkörper aufrichtete, wurde er von Unruhe befallen. In das Lächeln um ihre karmesinroten Lippen mischte sich Verbitterung, und in ihren bernsteinfarbenen Augen glomm Entschiedenheit.
    Während der letzten Meter, die sie noch trennten, hielt sie seinem Blick stand. Dieses Frauenzimmer suchte ihn aus einem ganz bestimmten Grund auf. Welches mochte der Grund dafür sein, sich mit einem boshaften, grinsenden Widerling wie Viscon abzugeben? Warum senkte sie den Blick nicht in Demut, wie es sich gehörte? Seine Kleidung verriet, dass er ein einflussreicher Lord war.
    Er wurde immer ungehaltener, zumal sie sich mit nur einer einzigen Eskorte auf die Straße gewagt hatte. Trotz Viscons Ruf war nicht auszuschließen, dass sich jemand von hinten heranpirschte, sie an ihrem Umhang aus feinem Tuch vom Sattel zerrte und ihr die Kehle aufschlitzte, ehe Viscon sein Schwert gezückt hätte.
    Arthur befahl seinen Männern anzuhalten. Als die fremde Dame ihr Ross zügelte und direkt vor ihm stehen blieb, trat ihm der Schweiß auf die Stirn. Er atmete tief ein und inhalierte den Duft von Blumen. Rosen. Der Duft einer Frau.
    »Seid Ihr Lord Brackendale?«, fragte sie mit kräftiger Stimme, die die Morgenluft durchschnitt.
    »Das bin ich. Und wer seid Ihr, Mylady, wenn Ihr mir diese Frage gestattet?«
    »Veronique«, antwortete sie.
    Als ihre schlanken Finger sich um die Zügel wickelten und ihr Umhang sich dadurch ein wenig öffnete, sah Arthur, dass sie ein glänzendes Gewand aus

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