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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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krampfte sich ihr Magen zusammen.
    Vorsichtig berührte die Kammerfrau die Wunde. »Beim Allmächtigen!«, flüsterte sie. »Jetzt ist mir klar, warum der Papst den Einsatz von Armbrüsten verboten hat.« Sie beugte sich weiter nach vorn und untersuchte die Wundränder. »Gott sei es gedankt, dass wir genügend Zeit hatten, die Wunde zu versiegeln!«
    Elizabeth erschauderte. Nie in ihrem Leben würde sie den Anblick vergessen, als die Soldaten den Pfeil aus Geoffreys erschlafftem Körper gezogen hatten. Ob er Schmerzen gehabt hatte? Ob er gespürt hatte, wie ihm das Blut aus der Wunde gespritzt war, als …
    »Tut mir einen Gefallen und fallt nicht in Ohnmacht!«, sagte Mildred mit strenger Stimme. »Mir fehlt die Zeit, Minze zu zerkleinern, um Euch zurückzuholen.«
    Flatternd öffneten sich Elizabeth’ Augen. Ihr war nicht bewusst gewesen, dass sie sie geschlossen hatte, genauso wenig wie die Tatsache, dass sie leicht geschwankt hatte. Sie nahm die Schultern zurück und zwang sich, die aufsteigende Angst hinunterzuschlucken.
    Mildred durchsuchte ihren Korb und zog, nachdem sie fündig geworden war, einen irdenen Krug hervor, in den sie abgekochtes und auf Zimmertemperatur heruntergekühltes Wasser gefüllt hatte. Dann träufelte sie eine grün schimmernde und nach Rosmarin und Lavendel duftende Flüssigkeit hinein, ehe sie ein Tuch tränkte und es Elizabeth hinhielt. »Badet ihn, Mylady, und fangt mit der Pfeilwunde an.«
    Elizabeth nahm das Tuch und wusch so zärtlich sie konnte Geoffreys Brust. Sobald sich das Wasser rot färbte, wrang sie das Tuch aus und wechselte das Wasser.
    Mildred hatte sich in der Zwischenzeit der Schnittverletzung gewidmet, die quer über seine Brust verlief, und strich sie mit einer leicht rötlichen Tinktur ein. »Johanniskraut und Labkraut, um den Blutfluss zu stoppen«, erklärte sie, als sie Elizabeth’ fragenden Blick bemerkte.
    »Und das?« Elizabeth rümpfte die Nase, als die Heilerin zu einer übelriechenden Salbe griff, die sie in die Wunde rieb.
    »Rote Betonie und Nesseln.«
    Geoffrey lag regungslos da.
    Die Kammerfrau stellte den Salbentiegel zurück in den Korb. »Ich muss noch einmal in den Garten, um frische Kräuter zu holen. Außerdem brauchen wir zusätzliche Decken. Es dauert nicht mehr lange, ehe das Fieber ausbricht.«
    »Fieber?«
    »Die Wunde ist tief. Es grenzt an ein Wunder, dass er überhaupt noch atmet.«
    »Das ist doch ein gutes Zeichen, oder?«, fragte Elizabeth voller Hoffnung.
    Mit einem zuversichtlichen Lächeln stapfte Mildred zur Tür. »Das nehme ich an.«
    Elizabeth griff nach Geoffreys Hand und drückte sie leicht, um ihn wissen zu lassen, dass sie bei ihm war und darauf wartete, dass er wieder zu Kräften kam.
    Damit sie ihm sagen konnte, wie sehr sie ihn liebte.
    Sie setzte sich vorsichtig auf die Bettkante und hielt Geoffrey die Hand, bis die Kammerfrau zurückkam, die frisch geernteten Nesseln mit einem Mörser zerstieß und auf die Wunde auftrug.
    Elizabeth, die fast vor Angst verging, rieb sich die Arme. Geoffrey lag noch immer regungslos da. Es war fast, als wäre seine Atmung noch flacher geworden.
    »Das Fieber setzt ein«, erläuterte Mildred.
    Elizabeth nahm die Wolldecke, die die Zofe ebenfalls mitgebracht hatte, deckte Geoffrey damit zu und steckte die Enden unter der Matratze fest.
    Nachdenklich dreinblickend, zog Mildred einen Flakon mit einer fast farblosen Flüssigkeit aus ihrer Sammlung an Flaschen. Nachdem sie Elizabeth bedeutet hatte, sie möge an das obere Bettende treten, öffnete sie den Flakon. »Hebt seinen Kopf ein Stück!«
    »Was verabreicht ihr ihm?«
    »Wein mit einem Auszug aus Mutterkraut und Klettenwurzeln, damit das Fieber nicht überhandnimmt.« Sie hielt kurz inne, ehe sie mit einem schiefen Lächeln hinzufügte: »Außerdem habe ich noch etwas Mönchshut zur Linderung der Schmerzen hinzugefügt.«
    Elizabeth schnappte nach Luft. »Bist du sicher, dass du die Menge richtig …«
    »Seid unbesorgt, Mylady, dieses Mal habe ich alles unter Kontrolle.«
    Wie geheißen, hob Elizabeth Geoffreys Kopf vorsichtig an und hielt ihn, während Mildred die Finger zwischen seine Zähne gleiten ließ und ihm anschließend vorsichtig einige Tropfen von dem Weingemisch einflößte.
    Jedoch ohne Erfolg, wie sich herausstellen sollte, denn die Flüssigkeit lief ihm an den Mundwinkeln herunter und tropfte auf das Bettlaken. »Er hat es nicht geschluckt«, stellte Elizabeth fest.
    »Er kann nicht schlucken.« Die Heilerin beugte

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