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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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Silber genommen, aber in erster Linie war es ihr um de Lanceaus Tod gegangen – und darum, seine Rache zu vereiteln.
    Arthur schüttelte sich. Auch er wünschte sich nichts sehnlicher, als dass de Lanceau der Tod ereilte. Selbst in dem Moment, in dem Elizabeth ihm offenbart hatte, dass sie diesen Rüpel liebte und seine Braut werden wollte. Ein Teil von ihm fühlte sich verraten, taub. War es frevelhaft, zu hoffen, dass Edouards Sohn nie wieder das Bewusstsein erlangte, um Elizabeth zu seiner Angetrauten zu nehmen?
    Ein Bild flackerte vor seinem geistigen Auge auf: die Umrisse eines Ritters, die sich vor dem fahlen Licht der Morgendämmerung abzeichneten – der Jüngling, der ihn ausgestochen hatte. Arthur konnte sich noch lebhaft an die kühle Berechnung in de Lanceaus Augen erinnern, als er um Elizabeth’ Hand angehalten hatte. Selbst wenn er gewollt hätte, hätte er nicht die Stärke seiner Gefühle verbergen können, geschweige denn, dass er Wode Castle und allem, was Arthur sein Eigen nannte, habhaft werden wollte. Waren das wirklich de Lanceaus Ambitionen? Oder hatte er das Leuchten in seinen Augen womöglich absichtlich falsch interpretiert?
    Er faltete seine Hände und hauchte warmen Atem hinein. Was war mit Aldwin? Unter anderen Umständen könnte sein Handeln als ritterlich gewertet werden. Würde er hingerichtet werden, weil er Veronique auf den Leim gegangen war, weil er sich im Recht wähnte? Ein moralisches Dilemma, das Arthur am liebsten weit von sich geschoben hätte.
    Vom Hof drangen erregte Stimmen zu ihm herauf. Wenige Augenblicke später wurden die Türen des Vorbaus aufgerissen, und Schritte donnerten die Treppe hinauf.
    »Ich sage Euch noch einmal, dass Lord Brackendale keinerlei Störung wünscht!«, rief Bertrand und lief, zwei Stufen auf einmal nehmend, hinter Dominic her, der bereits den Treppenabsatz erreicht hatte und die große Halle durchmaß. »Wenn Ihr nicht augenblicklich stehen bleibt, werde ich Euch unter Arrest nehmen!«
    »Wenn Ihr Euch nicht davon abbringen lasst, Euch in die Spitze meines Schwertes zu werfen, so tut es!«, knurrte Dominic mit verzerrtem Gesicht.
    Während der Ritter auf den Tisch zustapfte, kam Arthur in den Stand. Noch im Gehen sank Dominic auf ein Knie und verneigte sich demütig.
    Arthur seufzte. Dominic schien der Loyalste von de Lanceaus Mannen zu sein, die neben dem Karren mit ihrem Herren geritten waren. Seit seiner Ankunft auf Wode Castle hatte er bei de Lanceaus Ross im Stall geschlafen und sich standhaft geweigert, der Burg den Rücken zuzukehren, bis de Lanceau es ihm befahl oder zu Gott gerufen wurde.
    »Mylord, ich bin gekommen, um aus Eurem Munde zu erfahren, wie es um das Befinden meines Herrn und Kameraden Geoffrey de Lanceau steht.«
    »Und das nicht zum ersten Mal.«
    Dominic schnellte hoch, wobei die Streu gehörig verrutschte. »Ich flehe Euch an, sprecht offen und ehrlich mit mir!« Seine Augen leuchtetn. »Wird er leben oder sterben?«
    »Noch lebt er, aber niemand vermag zu sagen, was das Schicksal mit ihm vorhat.«
    Erleichterung huschte über Dominics Gesicht hinweg. »Ich würde ihm gern einen Krankenbesuch abstatten.«
    »Wie ich Euch gestern Abend bereits sagte, als ihr wie jetzt mich dazu gezwungen habt, Euch eine Audienz zu gewähren, hat Mildred verboten, dass Besucher zu ihm vorgelassen werden. Sie meinte, de Lanceaus Leben hinge davon ab.«
    »Und Ihr macht Euch ernsthaft Sorgen um sein Schicksal?«
    Arthur verzog das Gesicht, weil Dominic sich erdreistete, in solch scharfem Ton mit ihm zu sprechen. »Ich verachte de Lanceau, verabscheue es, für sein Wohlergehen verantwortlich zu sein. Meine Fürsorge rührt daher, dass er nun der Herrscher von Wode Castle ist und mein Knappe sich zu einer voreiligen Handlung hinreißen ließ, die ihm großen Schaden zugefügt hat.«
    »Sind bereits Schritte gegen diesen Knappen eingeleitet?«, wollte Dominic wissen und legte die Hand auf den Knauf seines Schwertes.
    Bertrand machte Anstalten, seine Waffe zu zücken, doch Arthur wies ihn mit einem strengen Blick in seine Schranken. Wenngleich Dominic einen verärgerten Eindruck machte, schien er nicht zu jenen Männern zu gehören, die ohne Vorwarnung zum Angriff übergingen. »Der Name meines Knappen lautet Aldwin«, sagte Arthur.
    »Er – Aldwin – sitzt bereits im Verlies?«
    »Vorläufig ja.«
    Dominics Fluch wurde von den geschwärzten Deckenstreben zurückgeworfen. »Ihr beschützt ihn auch noch? Glaubt Ihr wirklich, dass er von

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