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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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Blick mit quälender Behäbigkeit über ihre Brüste, die Stickereien am Ausschnitt und schließlich über ihr Gesicht glitt. Ein ungewohntes Prickeln erfasste sie, und mit einem Mal war ihr unerträglich heiß. Es war, als hätte er sie leibhaftig berührt.
    In seinen Augen lag jedoch ein stechender Blick – so, als wollte er sie wissen lassen, dass er sich jede ihrer Rundungen eingeprägt hatte.
    Elizabeth zwang sich, ruhig auszuatmen, und verschränkte die zitternden Arme über der Brust. Nein, sie würde nicht zulassen, dass seine Blicke so viel Macht über sie hatten!
    »Ja, ich habe gehört, was Ihr sagtet«, knurrte er. »Törichte Worte, die Euch voreilig über die Lippen kamen. Auf der anderen Seite …«, seine Augen tasteten sie abermals ab, »…scheint Ihr eine gewisse Neigung zur Torheit zu haben.«
    Krampfhaft zog sich Elizabeth’ Magen zusammen. Was mochten seine Worte bedeuten? Spielte er darauf an, dass sie Mildred den Umhang geliehen hatte, oder meinte er ihre folgenschwere Begegnung auf dem Markt? Selbst jetzt, wo sie wusste, mit wem sie es zu tun hatte, konnte sie die Wärme seines Körpers abrufen, dachte an seine hauchzarten Lippen. Sie hatte sogar schon davon geträumt, wie er ihr einen Kuss raubte.
    »Kommt vom Ufer fort, ehe Ihr ausrutscht und hineinfallt und ich Euch ein weiteres Mal das Leben retten muss!«
    Elizabeth trommelte mit den Fingern auf ihrem Unterarm. »Von Rüpeln nehme ich grundsätzlich keine Anweisungen entgegen!«
    De Lanceau zog entnervt eine Augenbraue in die Höhe. »Wollt Ihr etwa, dass ich komme und Euch hole?«
    »Nichts läge mir ferner.«
    »Vor uns liegt eine lange Reise, zu der wir in Bälde aufbrechen werden. Im Karren befindet sich Wegzehrung für Euch.« Er öffnete die Satteltasche. »Hier ist eine Salbe für Eure Verletzung.«
    Elizabeth wandte sich demonstrativ von ihm ab. Sie wollte weder seinen Proviant noch seine Salbe. Just als sie sich mit weit nach vorn geschobenem Kinn in Bewegung setzen wollte, musste sie feststellen, dass ihr rechter Schuh im Schlamm feststeckte. Mit einem schmatzenden Geräusch befreite sie sich. Als in ihrem Rücken lautes Gelächter aufbrandete, wäre sie am liebsten im Erdboden versunken.
    »Ich schlage vor, dass Ihr etwas zu Euch nehmt«, sagte de Lanceau, in dessen Stimme ebenfalls ein Hauch von Belustigung mitschwang. »Wir brechen auf, sobald die Pferde so weit sind.«
    Elizabeth schleuderte ihm einen giftigen Blick über die Schulter zu. »Wo bringt Ihr uns eigentlich hin?«
    »Das werdet Ihr noch früh genug erfahren.«
    »Branton Castle?«
    Argwohn überschattete seine Züge.
    Elizabeth lächelte. »Mir ist zu Ohren gekommen, König Richard soll Euch die heruntergekommene Festung als Belohnung für Euren ach so tapferen Einsatz während der Kreuzzüge geschenkt haben. Welch eine Ironie, dass Ihr Euch für die Großzügigkeit des Königs ausgerechnet damit erkenntlich zeigt, dass Ihr die Tochter eines ihm treu ergebenen Lords verschleppt!«
    De Lanceaus Gesicht verfinsterte sich.
    »Die Krone dürfte alles andere als erfreut sein, wenn sie erfährt, was Ihr getan habt. Eure Festung wird aus demselben Grunde belagert werden wie damals die Eures verräterischen Vaters!«
    Er sog zischend den Atem ein. »Ihr habt ein vorlautes Mundwerk, Mylady, und das, obwohl Ihr keinen blassen Schimmer habt, wovon Ihr da faselt!«
    »Und Ihr, Sir, seid nicht mehr ganz bei Sinnen, Euch mit meinem Vater anzulegen.«
    Als Elizabeth ihn wieder anblickte, wurde ihr angst und bange, so wütend blickte er drein. Hoffentlich war sie nicht zu weit gegangen, aber auf ihren geliebten Vater würde sie nichts kommen lassen!
    »Es ist nicht sonderlich klug, sich zu Dingen zu äußern, von denen man nichts versteht«, sagte er mit schnarrender Stimme, die keinen Widerspruch duldete. »Ihr seid eine noch dümmere Gans, als ich dachte. Fallt ruhig ins Wasser. Esst oder lasst es bleiben. Es ist mir einerlei!«
    Nachdem er einem der Söldner einen irdenen Tiegel in die Hand gedrückt hatte, schlang er sich die Satteltasche über die Schulter und stapfte davon.
    Elizabeth stieß einen Seufzer aus, entspannte ihre Hände, die sie zu Fäusten geballt hatte, lockerte die fast taub gewordenen Finger und widerstand dem Impuls, ihm nachzusehen.
    »Wir sollten die Salbe und den Proviant annehmen«, raunte Mildred ihr zu. »Angenommen, er lässt uns nach Branton Castle bringen, werden wir nicht vor Einbruch der Dunkelheit dort eintreffen.«
    »Lieber verhungere

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