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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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wie konnte sie dann hoffen, dass er sie verstand und sie ihr zurückgeben würde?
    Sie unterdrückte das Verlangen, zu schreien, und sagte: »Sie gehörte einst meiner Mutter.«
    »Verstehe.«
    »Sie gab sie mir vor ihrem Tod.«
    Elizabeth sah zu ihm auf. »Ich möchte, dass Ihr sie mir auf der Stelle zurückgebt!«
    Sein Mund verzog sich zu einer harten Linie. »Das geht leider nicht.«
    »Warum?«
    »Wie ich bereits sagte: Ich werde nicht riskieren, dass Ihr mit Hilfe des Schmuckstücks jemanden bestecht. Ihr seid ein intelligentes und findiges Weib und würdet keine noch so winzige Gelegenheit auslassen, um mir zu entkommen.«
    »Ich gebe Euch mein Wort, es nicht zu tun.«
    »Euer
Wort?
« Er stieß ein blechernes Lachen aus. »Denkt Ihr ernsthaft, ich wäre so naiv, Euch über den Weg zu trauen?« Wie zwei Gewitterwolken prallten ihre Blicke aufeinander, dann glitt seiner über ihre Schulter, die aus der Bettdecke hervorlugte. Ein mehr als gefährliches Glimmen leuchtete in seinen Augen auf. »Ich werde nichts tun, wodurch ich Euch verlieren könnte, ehe ich Rache geübt habe.«
    Achtsamkeit durchflutete Elizabeth. Er starrte sie an, als könnte er durch die dünne Decke hindurchsehen.
    Jemand hatte sie im Schlaf ausgezogen.
    War er es gewesen?
    Furcht schnürte ihr die Kehle zu. Ihre Haut fing Feuer. Schmach. Entsetzen. Der Gedanke an seine Hände auf ihrem schlafenden Leib …
    Mit rauher Stimme stieß sie zwischen ihren Zähnen hervor: »Wer hat mir das Nachtgewand ausgezogen?«
    Ein Schaudern lief ihr über den Rücken, doch sie musste diese Frage stellen. »Wart Ihr das?«
    Er schüttelte den Kopf, wodurch sein seidiges Haar ihm über die Schultern glitt. »Elena kümmert sich seit Jahren um die Kranken und Betagten. Sie war es, die sich Eurer angenommen hat. Sie meinte, Ihr hättet vollkommen still dagelegen.« Sein Lächeln bekam etwas Verschlagenes. »Hätte ich mir die Mühe gemacht, Euch zu entkleiden, wäret Ihr mit Sicherheit davon wach geworden. Und Ihr würdet Euch bis ans Ende Eurer Tage daran erinnern.«
    »Ihr gemeines, hinterhältiges …«
    Die Bettseile knarzten. Er beugte sich näher zu ihr. Und noch näher. Blaue Farbflecke verdunkelten seine Iris, was aber beileibe noch nicht so beunruhigend war wie seine pechschwarzen Pupillen. Oder der berauschende seifige Duft, der ihn umgab.
    Er hielt inne. Sein Gesicht schwebte nur noch eine Handbreit über dem ihren. »Gebt acht, was Euch über die Lippen kommt, meine hochwohlgeborene Jungfer!« Wie Sand in einer Wunde rieben seine Worte über ihre Nerven. »Vergesst nicht, dass Euer Schicksal in meinen Händen liegt!«
    Erwartete er etwa, dass sie wie ein verängstigtes Mädchen reagierte? In Gedanken verfluchte Elizabeth ihn zu unendlichen Qualen im Fegefeuer. »Ich fürchte Euch nicht, und wehe Ihr nennt mich noch einmal
Eure
hochwohlgeborene Jungfer!«
    »Warum nicht? Schließlich unterscheidet Euch nichts von einer Taube in einem verschlossenen Steinverschlag. Genau genommen seid Ihr jetzt mein.«
    »Das bin ich nicht!«
    »Und ob! Als Herrscher von Branton Castle gebiete ich über alles, was in meinen Wällen lebt, also auch über Euch. Mein Blut ist genauso blau wie das Eure, Mylady. Ich werde voller Respekt das Wort an Euch richten, und im Gegenzug werdet Ihr mir die Ehre erweisen, die mir zusteht.«
    Ungläubiges Gelächter formierte sich in ihrer Brust. Ehre? Er war ein Dieb, ein Taugenichts, der Sohn eines Verräters! »Niemals!«
    De Lanceau schnalzte mit der Zunge. »Mit dieser Antwort werdet Ihr meine Gunst nicht erlangen.«
    Jetzt explodierte sie förmlich. »Eure
Gunst
? Ihr arroganter, dickköpfiger …«
    Er machte einen Satz nach vorn. Ehe Elizabeth den Kopf zur Seite drehen konnte, hatte er sie beim Kinn gepackt. Sosehr sie sich auch dagegen wehrte, er zog ihr Gesicht so nah an das seine, dass ihre Nasen sich beinahe berührten.
    Sein lodernder Blick bohrte sich in den ihren. Wo seine Fingerspitzen sie berührten, kribbelte ihre Haut – sie brannte.
    Ihr Puls raste.
    Er war ihr erklärter Feind, aber zugleich auch ein Mann. Ein attraktiver, entschlossener Mann.
    Wieso hatte sie ihn mit Spott bedacht?
    Seine Augen leuchteten, als sich ein Lächeln auf seine Lippen legte. »Ich frage Euch noch einmal: Werdet Ihr mir die Höflichkeit erweisen, die mir zusteht?«
    Von Willensstärke beflügelt, antwortete sie: »Nein.«
    »Ich werde schon noch dafür sorgen, dass Ihr mich mit Mylord ansprecht!«
    Sein Daumen fuhr die Konturen

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