Flammendes Begehren
Verlangen unerträglich wurde.
Keuchend wich Elizabeth zurück. Als sie in sein gerötetes Gesicht und seine flammenden Augen blickte, spürte sie ein unerklärliches Gefühl der Unvollständigkeit.
»Elizabeth!« Er knabberte an ihrer Halsbeuge und überhäufte ihr Schlüsselbein mit Küssen. »Bettet Euch mit mir – jetzt!«, raunte er ihr zu.
Es war kein Befehl, sondern eine Bitte, die er mit so viel Leidenschaft vorgetragen hatte, dass es ihr beinahe das Herz brach. Plötzlich spürte sie einen Anflug von Panik und Bedauern. Sie würde in sein Bett steigen, weil er es so wollte, weil er sie begehrte. Wenn es half, ihn davon zu überzeugen, sein Schwert nicht in der Brust ihres Vaters zu versenken, hatte sie keine andere Wahl.
Sie begegnete seinem ausgehungerten Blick. »Ja«, flüsterte sie.
Geoffreys Antwort bestand aus einem gequälten Stöhnen und einem Kuss, der so schamlos war, dass Elizabeth einen Schrei ausstieß, als sich ihre Lippen wieder trennten. Die Arme eng um sie geschlungen, erhob er sich und trug sie zum Bett. Mit sanften Händen legte er sie dort ab. Als er sich neben sie legte, ächzten die Bettseile.
Seine Finger strichen über ihr Haar, ehe er es ausbreitete und ihr eine der Locken über die Schulter zog. Ein schelmisches Lächeln um die Lippen und getragen von einer Woge des Mutes, ließ sie die Hand unter seine Tunika gleiten.
Geoffrey versteifte sich und kniff die Augen zusammen. Sofort hielt Elizabeth inne, ließ ihre Hand auf seinem warmen Bauch ruhen. Hatte sie ihn verstimmt? Schließlich hatte sie sich noch nie einem Manne hingegeben. Bestürzung befiel sie. Was, wenn sie ihre Chance vertan hatte, ihren Vater vor seinem Schicksal zu bewahren?
Geoffrey legte seine Hand auf die ihre und schob sie auf die rechte Seite seines Brustkorbs. Eine Narbe. Eine lange, wulstige Narbe. Elizabeth’ Fingerspitzen glitten über die verdickte Haut, und sie unterdrückte einen Schrei. Was war ihm widerfahren? Wie hatte er eine solch gravierende Verletzung überleben können?
Pein glomm in seinen Augen, und sie spürte, wie er sich dagegen wappnete, von ihr zurückgestoßen zu werden. Mit einem sanften Lächeln schob sie die Tunika bis zu seinem Bauchnabel hinauf.
»Kein sonderlich schöner Anblick«, murmelte er.
»Bitte!«, sagte sie und setzte sich auf.
Geoffrey stützte sich auf den Ellbogen, zog sich die Tunika über den Kopf und warf sie auf den Boden.
Elizabeth hielt den Atem an. Sie war entsetzt, dass sein gestählter Körper von einer hässlichen Narbe entstellt war. Seine Haut glänzte wie eine polierte Bronzestatue. Voller Bewunderung für die Vollkommenheit der übrigen Körperpartien glitt sie über seine Rippen und Muskeln. Sein Körper.
Geoffrey setzte sich ebenfalls auf. Die Haut über ihren Brüsten spannte sich, als sie das ungezügelte Glosen in seinen Augen bemerkte. Seine Finger glitten über ihr Unterkleid, bis hinunter zu ihrer Taille. Elizabeth schloss die Augen und sank gegen ihn. Mit einem feurigen Kuss eroberte er ihre Lippen, während seine Finger sich an seinen Stiefeln zu schaffen machten und diese mit einem lauten Knall auf den Boden fielen. Selbst als er die Hose aufschnürte, den Gürtel lockerte und ein Bein nach dem anderen aus den wollenen Beinkleidern schälte, löste er den Kuss nicht.
Erst als sein Daumen ihre Wange liebkoste, brachte sie den Mut auf, die Augen zu öffnen. Er war nackt – ein unglaublicher Anblick! Mit den Augen wanderte sie über seinen Körper und huldigte jeder muskulösen Erhebung. Ihre Finger brannten darauf, ihn zu berühren. Sie griff nach seinem Becken, doch Geoffrey fing ihre Hand ab. Seine Finger verflochten sich mit den ihren, und er drückte sie zurück aufs Bett.
Mit einem Blick, in dem unverwässertes Verlangen zu sehen war, beugte er sich über sie. Seine Zunge glitt über die sensible Ausbuchtung ihres Halses, ehe sie sich ihren Weg zum Untergewand bahnte. Welch ein Wohlbehagen eine einfache Berührung doch auszulösen vermochte! Durch halbgesenkte Lider beobachtete sie, wie er sich an den Bändern ihres Gewandes zu schaffen machte. Anschließend glitten seine Hände an ihrer Taille und ihrem Bein hinab, bis sie den Saum des Untergewandes erreicht hatten.
Als seine Finger an der Innenseite ihres Schenkels wieder nach oben fuhren, durchlief sie ein Schaudern. Ungestüm fegten seine Lippen über ihren Mund hinweg. Mit zärtlichen Worten versuchte er, sie zu beruhigen, während er ihr Bliaut samt Untergewand in die
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