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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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besten gefällt mir dieses abenteuerliche Toupet.« Sie kniff die Augen zusammen. »Was haben Sie mit Ihrem Gesicht gemacht?«
    »Es künstlich aufgepolstert. Im Zeitalter der automatischen Gesichtserkennung leider ein notwendiges Übel.«
    Kaela zog eine Augenbraue hoch. Der Name war ihr wieder eingefallen. »Der Einzige, mit dem man Sie verwechseln könnte, ist Roy Orbison.«
    »Ich werde daran denken, falls jemand mich um ein Autogramm bitten sollte. Nachdem ich nun die Inspektion überstanden habe… wie geht es Ihnen?«
    »Gut, Kurt. Es freut mich, Sie wiederzusehen.«
    »Ich hoffe, nach dem geschäftlichen Teil können wir da weitermachen, wo wir aufgehört haben.«
    »Gern«, sagte sie und neigte kokett den Kopf. »Sehr gern sogar.«
    Kaela trug einen braungrauen Hosenanzug, dessen seidenweicher Stoff ihre Figur zur Geltung brachte. Austin spürte, wie sehr ihn ihr exotisches Aussehen sofort wieder anzog. Es kostete ihn große Anstrengung, alle amourösen Gedanken zu unterdrücken. Zumindest vorerst.
    »Also abgemacht. Cocktails in der Ritz Bar.« Er ließ den Blick über all die Männer und Frauen in Abendgarderobe schweifen. »Bereit für die Party?«
    Kaela hängte ihm einen in Plastik eingeschweißten Ausweis um den Hals. »Ab jetzt sind Sie Hank Simpson, unser Mann für den Ton. Die Täuschung dürfte Ihnen leicht fallen. Dundees Job besteht hauptsächlich darin, unsere Ausrüstung zu schleppen und den Mikrofongalgen zu halten. Ich helfe Ihnen bei der Eingewöhnung. Wir treffen uns mit Mickey beim Presseboot.
    Schnappen Sie sich einfach diese Koffer, und stellen Sie sich dumm.«
    »Dumm stellen konnte ich mich schon immer gut«, sagte Austin, nahm die schweren Metallkoffer, als wären sie federleicht, und folgte Kaela zu einem Abschnitt des Piers, wo an einem der Pfeiler ein PRESSE-Schild hing. Soeben traf eine offene Barkasse ein, um den nächsten Schwung Journalisten abzuholen.
    Der kleine stämmige Mickey Lombardo kam ihnen mit einer Steadicam auf der Schulter entgegen. »Ich habe ein paar tolle Bilder von den Kennedys gedreht.« Er erkannte Austin trotz der Kostümierung. »He, da ist ja unser Schutzengel«, sagte er grinsend. »Ich freue mich, Sie wiederzusehen, Kumpel.«
    Austin hob einen Finger an die Lippen und sah sich um.
    »Ach ja, das habe ich ganz vergessen«, sagte Lombardo und senkte seine Stimme zu einem lauten Flüstern. »Übrigens, ich mag Ihre Klamotten.« Auch Mickey war fast vollständig in Schwarz gekleidet.
    »Falls jemand fragt, behaupten Sie, wir seien die Blues Brothers«, schlug Austin vor.
    »Ich störe nur ungern die Wiedersehensfeier, aber unser Boot ist da«, sagte Kaela.
    Austin lud die Koffer mit der Tonausrüstung in die Barkasse.
    Die Sitze waren wie in einem Bus in Reihen angeordnet, und Kaela nahm zwischen ihren beiden Begleitern Platz. Innerhalb weniger Minuten füllte das Boot sich mit einer bunt gemischten Gruppe aus Zeitungsreportern, die sich in ihren geliehenen Smokings sichtlich unwohl fühlten, und frisch geföhnten Fernsehmoderatoren, jeweils begleitet von einer ganzen Horde kriecherischer Assistenten. Die Barkasse legte ab und machte sich quer durch das Hafenbecken auf den Weg, während hinter ihr sogleich ein neues Boot nachrückte.
    Die Ankunft der Jacht hatte Pressevertreter der gesamten Ostküste angelockt, und die Öffentlichkeit erfuhr zum ersten Mal von Razows Reichtum, seinen politischen Ambitionen und der Absicht, in Boston ein milliardenschweres Handelszentrum zu eröffnen. Doch es war die physische Manifestation dieses ungeheuren Vermögens, seine riesige und luxuriöse Jacht, die das größte Interesse erregte.
    Etwas so Aufregendes wie die
Kazatschestwo
hatte man im Bostoner Hafen seit Ankunft der britischen Flotte nicht mehr gesehen. Schon bei der Einfahrt ins Hafenbecken wurde das Schiff von TV-Helikoptern umkreist, die ihre Luftbilder in alle Welt übertrugen. Ein Geleitzug aus Feuerlöschbooten schoss Wasserfontänen in hohem Bogen in den Himmel. Hunderte von privaten Segel- und Motorbooten tasteten sich näher heran und wurden von den Patrouillen der Küstenwache wieder verscheucht. Als die Jacht vor Anker ging, machten sich zur Begrüßung ganze Schiffsladungen voller Politiker, Bürokraten und Geschäftsleute auf den Weg, aber zu dem abendlichen Galaempfang wurden nur die wichtigsten und einflussreichsten Prominenten geladen.
    Das Ataman-Schiff ankerte zwischen dem Logan Airport und dem Bostoner Hafenviertel, so dass auch per Flugzeug

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