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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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war. Dann holte er sich eine große Dose Bier aus dem Kühlschrank und machte es sich mit dem Telefon auf einem schwarzen Ledersessel bequem. Joe nahm beim ersten Klingeln den Hörer ab, und sie unterhielten sich ausführlich. Zavala schilderte das Gespräch mit Lord Dodson, und Kurt berichtete von Jenkins Besuch bei der NUMA und der erfolgreichen Mission auf dem Ataman-Schiff.
    Nachdem sie aufgelegt hatten, ging Austin auf die Terrasse, atmete tief die Flussluft ein und verschaffte sich dadurch eine n klaren Kopf. Er musste an das Drama denken, das sich vor vielen Jahrzehnten auf dem Schwarzen Meer abgespielt hatte.
    Nach so langer Zeit hatten die Menschen, die dort einst um ihr Leben ringen mussten, genauso wenig Substanz wie die Lichter hier am Ufer in Maryland, die im Dunkeln kleinen Glühwürmchen ähnelten. Trotzdem war nach mehr als achtzig Jahren immer noch das Echo ihrer Stimmen zu vernehmen.
    Laut Zavalas Bericht hatten die Zarin und ihre Töchter sich mit einem Teil des kaiserlichen Schatzes an Bord der
Odessa Star
befunden, als diese angegriffen und versenkt wurde. Den Schatz besaß mittlerweile vermutlich Razow.
    Austin war sich unschlüssig, weshalb ein Mann, der bereits über mehr Geld als Krösus verfügte, solche Anstrengungen unternahm, um nach irgendwelchen Juwelen zu tauchen. Wohl aus grenzenloser Gier, schloss Kurt.
    Viel wichtiger war die Tatsache, dass die Großherzogin Maria damals entkommen konnte. Lord Dodson befürchtete politische Unruhen, sollte diese Neuigkeit irgendwie durchsickern. Das stillschweigende Einverständnis der britischen Krone in diesem schäbigen Fall wirkte wenig schmeichelhaft und könnte einige Familien in Verlegenheit bringen, aber alle unmittelbar Beteiligten waren längst tot und verlogene Politiker kein solcher Skandal mehr wie früher. Austins Hauptaugenmerk lag auf der Verbindung zu Ataman und der vermeintlichen Bedrohung der Vereinigten Staaten.
    Er warf einen Blick auf die Uhr, stellte überrascht fest, wie spät es schon war und wie erschöpft er sich fühlte, und stieg in den kleinen Turm des alten viktorianischen Bootshauses hinauf.
    Dort in seinem Schlafzimmer ließ er sich aufs Bett fallen und war nach wenigen Minuten eingeschlafen.
    Bei Tagesanbruch stand Austin wieder auf, zog sich T-Shirt, Shorts und Baseballmütze an, setzte eine Kanne jamaikanischen Kaffee auf und ging ins Untergeschoss, wo sein sieben Meter langes Skullboot Marke Maas Aero verstaut lag. Er hob soeben den achtzehn Kilogramm schweren Rumpf vom Gestell, um eine morgendliche Ruderpartie auf dem Potomac zu unternehmen, als das Telefon klingelte. Es ärgerte ihn, dass jemand sein tägliches Ritual störte. Er lief die Stufen ins Erdgeschoss hinauf und nahm den Hörer ab.
    »Wir haben’s geschafft«, sagte Yaeger mit vor Müdigkeit rauer Stimme. »Das heißt, Max und ich haben es
fast
geschafft.«
    »Soll ich jetzt froh oder traurig sein?«
    »Vielleicht beides«, sagte Yaeger. »Ich habe Max die ganze Nacht lang an den Daten arbeiten lassen, und sie hat einen verflucht guten Job gemacht. Schalten Sie Ihren Computer ein, und ich zeige Ihnen, was wir haben.«
    Austin lud seine E-Mails herunter und öffnete den Dateianhang, den Yaeger ihm geschickt hatte. Er sah ein Dokument mit mehreren Zeilen eleganter kyrillischer Schrift und einer verschnörkelten Umrandung vor sich.
    »Was ist das?«
    »Ein Menü«, sagte Yaeger. »An erster Stelle steht die Vorspeise, Beluga-Kaviar, gefolgt von einigen russischen Hauptgerichten, ganz wie bei einem großen Bankett. Perlmutter wäre begeistert. Es klingt sehr lecker, nachdem ich heute Morgen nur ein paar Donuts und einen dünnen Kaffee bekommen habe.«
    »Ich lade Sie später zu einem ausgedehnten Frühstück ein, aber Sie wollen mir doch jetzt nicht erzählen, dass wir nach all den Anstrengungen, die es gekostet hat, diese Informationen zu besorgen, lediglich mit
Kaviar
aufwarten können, oder?«
    »Ja und nein. Dieses Menü besteht in Wahrheit aus einer Reihe von Dateien, die nach dem Prinzip der Steganographie verschlüsselt sind. Wörtlich übersetzt heißt das ›verborgene Schrift‹ und bezeichnet das Verfahren, mittels einer speziellen Software Daten in Bilddateien zu verstecken. Und ich kann Ihnen versichern, wer auch immer hier die Sicherheitsbarrieren eingebaut hat, ist verdammt gut. Sogar Max musste sich geschlagen geben. Ich habe ein kleines Programm geschrieben, das den Schleier ein wenig lüftet. Warten Sie.«
    Ein graues Eingabefenster

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