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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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zwei Donnerschläge, Qualm breitete sich aus, die Kanonen sprangen zurück und wurden von dicken Tauen abgefangen. Die Mündungskappen hatte man zuvor absichtlich nicht entfernt.
    Der Bluff funktionierte. Die Angreifer hörten die beiden Geschosse durch die Luft heulen und sahen zwei Wasserfontänen aufsteigen, während das große schwarze Schiff hinter einer violetten Rauchwolke immer näher kam. Die Boote stoben wie erschrockene Kaninchen auseinander und hielten mit Vollgas auf die Hafeneinfahrt zu, wo sie in der Dunkelheit verschwanden.
    Noch einmal donnerten die Kanonen, diesmal allerdings ohne Projektile, und das Schiff nahm die Verfolgung auf.
    Auch als das Echo der Schüsse längst verklungen war, hielt der tosende Jubel der Besatzung immer noch an.
    »Die Party ist vorbei«, sagte Austin.
    Slade grinste über das ganze Gesicht. Sein Kommentar mochte nicht den unsterblichen Charakter von »Gebt das Schiff nicht verloren« oder »Zum Teufel mit den Torpedos!« erreichen, aber während Austin das Kielwasser der fliehenden Angreifer betrachtete, konnte er dem jungen Seemann nur schwer widersprechen, als dieser sagte: »
Old Ironsides
weiß eben immer noch, wie man einen kräftigen Arschtritt austeilt!«

33
    Washington, D.C
    Sandecker ließ den Blick durch das Oval Office schweifen und sann über die lebenswichtigen Entscheidungen nach, die man in diesem berühmten Raum getroffen hatte. Es war schwer vorstellbar, dass hinter diesen stillen Mauern das Zentrum aller politischen Strömungen und Wirbel Washingtons lag. Bei seinem letzten Besuch im Weißen Haus hatte man ihn als Paria behandelt und davor gewarnt, sich in Angelegenheiten der nationalen Sicherheit einzumischen. Dann war es der NUMA gelungen, die Besatzung und den Kapitän der
NR-I
zu retten und das Weiße Haus vor einer peinlichen Situation zu bewahren, was Sandecker zu neuem Ansehen verhalf. Er zögerte nicht, diesen Einfluss unverzüglich in die Waagschale zu werfen.
    Die als äußerst schwierig geltende Chefsekretärin, die den Terminkalender des Präsidenten verwaltete, hatte Sandeckers dringender Bitte sofort entsprochen und kurzfristig ein Treffen auf höchster Ebene ermöglicht, indem sie anstandslos einen Botschafter und eine Kongressdelegation aus dem dicht gedrängten Besuchsprogramm strich. Auch als der Admiral darum bat, dass nur der Präsident und sein Stellvertreter an der Besprechung teilnehmen würden, hatte sie nicht einmal mit der Wimper gezuckt.
    Das Angebot, sich von einer Limousine des Weißen Hauses abholen zu lassen, hatte Sandecker höflich abgelehnt und war stattdessen mit einem Jeep Cherokee aus dem Fuhrpark der NUMA hergekommen. Die Empfangsdame hatte den Admiral, Rudi Gunn und Kurt Austin ins Oval Office geführt und veranlasst, dass ein Steward ihnen Kaffee servierte.
    Während sie warteten, wandte Sandecker sich an Austin.
    »Eines wollte ich Sie noch fragen, Kurt. Wie hat es sich angefühlt, ein Nationalheiligtum zu befehligen?«
    »Es war ziemlich aufregend, Admiral. Leider standen uns nur die beiden Kanonen am Bug zur Verfügung, also konnte ich nicht brüllen: ›Gebt ihnen eine Breitseite!‹«
    »Soweit ich weiß, haben Sie und die Besatzung der
Constitution
sich sehr tapfer geschlagen, und die
Old Ironsides
ist ihrem ruhmreichen Namen wieder einmal gerecht geworden.«
    »Ich hab da so ein Gerücht gehört«, warf Gunn verschmitzt ein. »Angeblich will das Oberkommando der Navy die
Old Ironsides
wieder in Dienst stellen und der Siebten Flotte angliedern. Natürlich nachdem man das alte Mädchen wieder zusammengeflickt hat.«
    »Um für sie Platz zu machen, soll ein Flugzeugträger in den vorzeitigen Ruhestand geschickt werden«, sagte Austin mit ungerührter Miene. »Das Pentagon verspricht sich durch die Nutzung von Segeln und Klampen große Einsparmöglichkeiten.«
    »Eine Kostenreduzierung beim Pentagon wäre wirklich mal etwas Neues«, seufzte Sandecker. »Was ist aus den Angreifern geworden?«
    »Die Küstenwache und die Polizei haben den Hafen abgesucht und im Morast einer kleinen Insel drei hastig versenkte Boote gefunden, deren Rümpfe man mit Kugeln durchlöchert hatte.«
    »Hat es Verletzte gegeben?«
    »Die Leute auf dem Schlepper wurden verwundet, aber sie waren geistesgegenwärtig genug, sich tot zu stellen.«
    »Und der Russe? Der Mann, den Sie Iwan nennen?«
    »Er hat bloß einen Streifschuss abbekommen. Es geht ihm gut.«
    »Was hat Razow zu diesem Vorfall gesagt?«
    »Nichts. Er hat die Party

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