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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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abgebrochen, seine Gäste von Bord verscheucht und mit der Jacht den Hafen verlassen, bevor jemand ihn befragen konnte.«
    »Der Kerl ist gerissen«, sagte Sandecker stirnrunzelnd. »Und uns bleibt jede Menge zu tun. Haben wir ihn seit seiner Abfahrt im Auge behalten?«
    Gunn nickte. »Laut Satellitenüberwachung folgt er in gemächlichem Tempo der Küste von Maine.«
    »Ein Gentleman auf einer kleinen Kreuzfahrt«, sagte Sandecker. Seine Stimme triefte vor Sarkasmus.
    »Ich habe die Satellitenabteilung gebeten, uns die neuesten Ergebnisse hierher in die Besprechung zu schicken«, sagte Gunn.
    Die Tür ging auf, und ein Mann vom Secret Service trat ein.
    »Der Boss ist unterwegs«, sagte er.
    Vom Flur hörte man geschäftiges Treiben, und dann bog Präsident Wallace um die Ecke, setzte das für ihn typische Lächeln auf und streckte die Hand aus. Einen Schritt hinter ihm folgte der beeindruckend große Vizepräsident Sid Sparkman.
    Nach der Begrüßung nahm der Präsident hinter seinem Schreibtisch Platz, und wie üblich setzte Sparkman sich rechts neben ihn, um seine hohe Stellung in der Hierarchie zu unterstreichen.
    »Ich bin froh, dass Sie um dieses Treffen gebeten haben«, sagte der Präsident. »Das gibt mir die Gelegenheit, mich persönlich für die Rettung der
NR-I
-Mannschaft zu bedanken.«
    Sandecker wusste den Dank zu schätzen. »Das eigentliche Verdienst gebührt Kurt und den anderen Mitgliedern des NUMA-Teams für Sonderaufgaben«, fügte er hinzu.
    Die Augen des Präsidenten verengten sich. »Ich habe von dieser Sache in Boston gehört, Kurt. Welcher Wahnsinnige hat sich erdreistet, auf die
Old Ironsides
zu schießen?«
    »Derselbe Wahnsinnige, der die Ermordung einer NUMA-Besatzung angeordnet hat, Mr. President. Mikhail Razow.«
    Der Vizepräsident beugte sich vor, als wolle er seinen massigen Körper zur Einschüchterung benutzen. »Mikhail Razow ist in seiner Heimat sehr angesehen«, sagte er, und der wütende Blick strafte sein Lächeln Lügen. »Sie reden hier womöglich von Russlands nächstem Staatspräsidenten. Welche Beweise haben Sie für seine angebliche Beteiligung an dem Vorfall?«
    Austin beugte sich ebenfalls vor und brachte die breiten Schultern zur Geltung. »Die
besten
Beweise, die man sich vorstellen kann. Eine Augenzeugin.«
    »Ich habe den Bericht über die
Sea Hunter
gelesen. Die Wahnvorstellungen einer hysterischen Frau«, sagte Sparkman und schnaubte verächtlich.
    Austin spürte, dass ihm die Galle überlief. »Hysterisch ja, Wahnvorstellungen nein. Razows Mann Boris hat uns ausdrücklich wissen lassen, dass dieser Überfall als Vergeltung für unser unbefugtes Betreten des alten sowjetischen U-Boot-Stützpunkts gedacht war.«
    »Es freut mich, dass Sie selbst von einem ›unbefugten Betreten‹ sprechen, denn genau das war es: die illegale Verletzung der Souveränität eines anderen Landes.«
    Austin verzog den Mund zu einem Grinsen, aber sein Blick war der eines Löwen, der eine verwundete Antilope entdeckt hatte. Sandecker sah, dass Kurt soeben die Krallen ausfahren wollte, und kam ihm zuvor. »Ich fürchte, was geschehen ist, ist geschehen. Wir sollten uns jetzt um etwas ganz anderes Sorgen machen, Gentlemen, nämlich um die Möglichkeit eines Anschlags auf die Vereinigten Staaten. Bei allem nötigen Respekt, Mr. Vice President, aber wir glauben, dass der Drahtzieher hinter dieser Bedrohung Mikhail Razow heißt.«
    »Das ist doch lächerlich…«, setzte Sparkman an, doch eine Geste des Präsidenten ließ ihn verstummen.
    »Razow hat vor, an der Spitze eines Aufstands der Neo-Kosaken an die Macht zu kommen«, erklärte Austin. »Um sich zu legitimieren, wird er behaupten, von den Romanows abzustammen, und seine fanatischen Gefolgsleute sind bereit, ihr Leben für ihn zu opfern.«
    »Ist an dieser Behauptung etwas Wahres?«
    »Das wissen wir nicht, Mr. President. Es liegen uns Anzeichen dafür vor, dass die Großherzogin Maria, eine der Töchter des Zaren, die Russische Revolution überlebt, später geheiratet und Kinder bekommen hat.«
    »Maria? Die Einzige, von der ich je gehört habe, war Anastasia«, sagte der Präsident. »Und ich habe den Zeichentrickfilm gesehen.« Seine Finger spielten mit einem Kugelschreiber herum. »Faszinierend. Kann Razow die Abstammung irgendwie nachweisen?«
    »Eine entsprechende Geburtsurkunde würde mich nicht überraschen. Die Russen haben unter der kommunistischen Herrschaft eine jahrzehntelange Erfahrung im Fälschen von Dokumenten

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