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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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stand auf. »Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Ich muss im Rosengarten eine Gruppe Pfadfinder aus meinem Heimatstaat zu einer kleinen Zeremonie empfangen.«
    Während das Oval Office sich leerte, zupfte Sandecker den Vizepräsidenten am Ärmel. »Ich würde gern mal kurz unter vier Augen mit Ihnen reden.«
    Sparkman warf ihm einen beunruhigten Blick zu. »Ja, lassen Sie uns draußen etwas frische Luft schnappen. Dann können wir auch gleich erörtern, wie man die Zusammenarbeit zwischen dem Weißen Haus und der NUMA am besten geheim hält.«
    Sie verließen den Haupttrakt und gingen zum südlichen Portikus. Sandecker ließ den Blick über das gepflegte Grundstück schweifen. »Wunderschön, nicht wahr?«
    »Der schönste Anblick von ganz Washington.«
    »Zu schade, dass Sie nie selbst hier einziehen werden.«
    Sparkman lachte auf, aber es klang ein wenig gezwungen.
    »Ich habe nicht die Absicht, den Amtssitz zu wechseln.
    Außerdem könnte ich mir die hiesigen Heizkosten gar nicht leisten.«
    »Keine falsche Bescheidenheit, Sid. Jeder in Washington weiß, dass Sie als möglicher Nachfolger von Präsident Wallace gehandelt werden.«
    »Es gibt für nichts eine Garantie. Zuerst mal müsste ich nominiert und dann gewählt werden.«
    »Jetzt sind Sie unaufrichtig. Es ist kein Verbrechen, politische Ambitionen zu haben.«
    »In dieser Stadt sind alle politisch motiviert, sogar Sie.«
    »Da widerspreche ich Ihnen nicht.« Sandecker wandte den Kopf und sah ihn an. »Aber meine Ambitionen werden nicht durch einen russischen Wahnsinnigen gefördert, Sid. Verraten Sie mir, was hat Razow Ihnen versprochen? Und behaupten Sie nicht, ich wüsste nicht, wovon ich rede. Man hat Sie auf frischer Tat ertappt.«
    Sandeckers Bluff wirkte überzeugend. Einen Moment lang sah Sparkman so aus, als wolle er empört alles abstreiten – und dann verwandelte er sich plötzlich in ein Häufchen Elend.
    »Ich sollte den Löwenanteil der Methanhydratgewinnung vor der Küste der Vereinigten Staaten übernehmen. Das hätte viele Milliarden Dollar bedeutet«, sagte er mit zittriger Stimme.
    »Sie kennen inzwischen den wahren Grund dieser Explorationen. Hat das Ihre Meinung geändert?«
    »Aber natürlich hat es das! Sie haben mich im Oval Office doch gehört. Ich bin derjenige, der die härteste Linie vertreten hat. Ich wollte Razow mit Stumpf und Stiel ausrotten.«
    »Ich bin sicher, das hatte nichts mit der Tatsache zu tun, dass Ihr kleines Geheimnis im Fall von Razows Tod unentdeckt bleiben würde.«
    Sparkman lächelte matt. »Sie kommen gern schnell zur Sache, nicht wahr, Admiral? Also gut. Was wollen Sie?«
    »Zunächst mal will ich, dass Ihnen eines bewusst ist: Falls auch nur ein Wort unserer heutigen Unterredung mit dem Präsidenten zu Razow durchsickert, mache ich Ihnen die Hölle heiß.«
    »Ich mag gierig sein, Admiral, aber ich bin kein Verräter.
    Nach allem, was ich über Razows Pläne erfahren habe, mache ich keinen Finger mehr für ihn krumm.«
    »Gut. Wenn all das hier vorbei ist, werden Sie Ihren Rücktritt einreichen.«
    »Ich kann doch nicht…«
    »Sie können und Sie werden. Andernfalls wird CNN rund um die Uhr über Ihre Verstrickung in diesen Fall berichten.
    Verstanden?«
    Sparkman sah ihn gequält an. »Verstanden«, flüsterte er.
    »Eine Sache noch. Teilen Sie Razow mit, man würde hier weiterhin rätseln, zu welchem Zweck die
NR-I
entführt wurde.
    Ein paar Fehlinformationen können nicht schaden.«
    Sparkman nickte.
    »Vielen Dank, Mr. Vice President. Und nun möchte ich Ihre kostbare Zeit nicht länger in Anspruch nehmen. Ich weiß, dass Sie viel zu tun haben und die Anordnungen des Präsidenten ausführen müssen.«
    Sparkman straffte die Schultern. »Ich weise mein Büro an, engen Kontakt zu Ihnen zu halten, damit wir unser Vorgehen koordinieren können.«
    Die beiden Männer gingen ohne Handschlag auseinander.
    Sparkman kehrte ins Weiße Haus zurück, und Sandecker eilte zum Parkplatz, wo die anderen ihn erwarteten. Es ärgerte ihn, dass er die Karriere eines Mannes zerstören musste und dass Sparkman so ein Narr gewesen war. Mit eisigem Blick schob er sich hinter das Lenkrad des Jeeps. »Gentlemen«, sagte er, »ich glaube, es ist höchste Zeit, dass wir Mr. Razows Wolfshunde in einen Zwinger stecken.«

34
    Vor der Küste von Boston
    »Nur für den Fall, dass ich irgendwann mal meine Memoiren schreiben sollte«, sagte Zavala. »Was genau geht hier eigentlich vor?«
    »Wir befinden uns auf einer

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