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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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entspricht, aber Sie müssen zugeben, dass ich Ihnen wenigstens den versprochenen Tisch mit Seeblick bieten kann.«
    »Ohne Zweifel. Der Ausblick ist sensationell.« Sie stand auf.
    »Machen Sie die Flasche auf, und ich hole unser Essen.« Sie nahm ein Tablett und reihte sich in die Warteschlange ein.
    Wenige Minuten später kehrte sie mit zwei großen Stücken Pizza und Salaten zurück. Austin hatte die Flasche entkorkt und füllte die Gläser. Hungrig machten sie sich über die Mahlzeit her.
    »Diese Pizza ist
unglaublich
«, sagte Kaela. Mit verträumter Miene trank sie einen Schluck Wein. Dann sah sie sich plötzlich um, als würde sie etwas suchen. »Haben Sie Mickey und Dundee gesehen?«
    »Ach ja, das wollte ich Ihnen noch erzählen. Die Jungs haben vorhin schon etwas gegessen und sind dann nach oben auf die Brücke gegangen, um ein paar Einstellungen zu drehen.
    Anscheinend ist es ihnen gelungen, Kapitän Atwoods raue Schale zu durchdringen.«
    »Vor einer Kamera fühlt sich so mancher plötzlich zum Schauspieler berufen.«
    Austin schenkte ihnen nach. »Was hat es mit dieser Suche nach der Arche Noah auf sich?«
    »Ach, das ist bloß die übliche Mischung aus Humbug und Fakten, wie
Unbelievable Mysteries
sie stets für das Massenpublikum anrührt. Man nimmt alte verschwommene Bilder plus ein paar neue Aufnahmen und verpasst ihnen einen dramatischen Offkommentar. Nicht zu vergessen die geheimnisvolle Hintergrundmusik. Meistens wird auch auf Vertuschungsversuche der Regierung und die große Gefahr für das Filmteam hingewiesen. Die Zuschauer sind ganz begeistert.«
    »Diesmal war die Gefahr real.«
    »Ja, das war sie«, stimmte Kaela zu. »Deshalb mache ich mir auch so große Vorwürfe wegen Kapitän Kemals Cousin. Es war meine Idee, diesen alten Stützpunkt zu besuchen.«
    »Geben Sie nicht sich die Schuld. Sie konnten nicht ahnen, dass man vom Ufer aus auf Sie schießen würde.«
    »Trotzdem – hat man es schon geschafft, Kapitän Kemal zu erreichen?«
    »Die Brücke hat sich kürzlich mit ihm in Verbindung gesetzt.
    Offenbar funktioniert sein Funkgerät wieder. Unser Kapitän hat ihm die schlechte Nachricht bereits übermittelt.«
    »Armer Mehmet. Ich sehe diese Szene immer wieder vor mir.
    Seine Familie muss am Boden zerstört sein.«
    Austin bemühte sich, Kaela schonend von einer Situation abzulenken, die sie ohnehin nicht mehr ändern konnte. »Wenn Sie nach der Arche Noah suchen, sollten Sie dann nicht lieber am Berg Ararat damit anfangen?«
    Kaela ging dankbar auf das neue Thema ein. »Nein, nicht zwangsläufig. Wissen Sie über die Erkenntnisse von William Ryan und Walter Pitman Bescheid?«
    »Das sind die beiden Geologen von der Columbia University, nach deren Theorie das Schwarze Meer ursprünglich ein Süßwassersee gewesen ist, bis das Mittelmeer den Bosporus durchbrach und es zu einer großen Flutwelle kam. Die Menschen, die an den Ufern lebten, mussten um ihr Leben rennen.«
    »Dann leuchtet Ihnen doch sicher ein, dass die mündlich überlieferten Berichte von dieser Flut im Laufe vieler Generationen die Sage von Noah und seiner Arche hervorgebracht haben könnten. Was bedeutet, dass die Arche diese Gewässer befahren hat. Es wäre reine Zeitverschwendung, unsere Kameras auf den Berg Ararat zu schleppen. Meinen Sie nicht auch?«
    Austin lehnte sich zurück und sah ihr tief in die dunklen Bernsteinaugen. In ihnen blitzte Heiterkeit auf. Und sie ließen erkennen, dass er es mit einer intelligenten Frau zu tun hatte.
    »Ich möchte Ihnen als Antwort eine Gegenfrage stellen.«
    »Lassen Sie mich raten. Sie wollen wissen, wie jemand, der vorgibt, eine seriöse Journalistin zu sein, beim Fernsehäquivalent eines billigen Revolverblatts landen konnte.«
    Austin fügte der Liste von Kaelas bewundernswerten Qualitäten im Stillen einen unbestreitbaren Scharfsinn hinzu.
    »Ich habe mal eine Folge Ihrer Show gesehen. Darin wurde behauptet, Bigfoot lebe mit einer außerirdischen Gespielin in einem Versteck am Loch Ness.«
    »Das muss
vor
meiner Zeit gewesen sein, aber ich verstehe, was Sie sagen wollen.
Unbelievable Mysteries
ist übelster Schund.«
    Austin hob die Hände. »Also?«
    »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Wir haben viel Zeit. Ich lasse den Sommelier Ihr Glas nachfüllen, so oft Sie möchten.«
    »Das ist das beste Angebot, das man mir heute gemacht hat.«
    Sie stützte das Kinn auf die Handfläche und sah ihm ins Gesicht.
    Im Blick ihrer großen Augen lag keinerlei Scheu. »Ich erzähle

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