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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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die Warnung für ein Täuschungsmanöver gehalten«, sagte er dann.
    »Ich würde jetzt gern behaupten, meine Besonnenheit wäre stärker als mein Übermut gewesen, aber das kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Es ist schon lange her.«
    »Ja, sehr lange.« Petrow lächelte traurig. »In
meinem
Fall war die Besonnenheit ganz offensichtlich
nicht
stärker als mein jugendlicher Übermut. Ich war ein regelrechter Hitzkopf. Aber keine Sorge, ich mache Ihnen keine Vorwürfe deswegen. Es war allein meine eigene Dummheit. Wären Sie wirklich allein Schuld daran gewesen, wären Sie schon längst nicht mehr am Leben. Doch wie ich schon sagte,
c’est la guerre
. In gewisser Weise sind Sie genauso entstellt wie ich, nur dass Sie die Narben auf Ihrem Herzen nicht sehen können. Der Krieg hat uns beiden hart zugesetzt.«
    »Soweit ich weiß, ist der Kalte Krieg vorbei. Ich habe eine Idee. Warum bitten wir Ihre Freunde nicht, uns in der Bar des Palace Hotels abzusetzen? Dann können wir bei einem Drink über die alten Zeiten plaudern.«
    »Später, Mr. Austin, später. Wir müssen uns über eine sehr ernste Angelegenheit unterhalten.« Petrows Stimme hatte einen geschäftsmäßigen Tonfall angenommen, und seine Augen bohrten sich in Austins Gesicht. »Ich würde gern wissen, was Sie bei dem verlassenen sowjetischen U-Boot-Stützpunkt am Schwarzen Meer gemacht haben.«
    »Es war wohl naiv von mir anzunehmen, unser kurzer Besuch sei nicht bemerkt worden.«
    »Ganz und gar nicht. Es ist ein einsamer Küstenstrich. Unter normalen Umständen hätten Sie dort unbemerkt eine ganze Division Marines einschmuggeln können. Wir haben die Gegend monatelang überwacht, aber diesmal waren wir unachtsam. Aufgrund einiger abgefangener Funksprüche wissen wir, dass Sie mit irgendeinem Flugzeug gelandet sind und von dem NUMA-Schiff wieder eingesammelt wurden. Bitte erläutern Sie mir, was Sie auf russischem Hoheitsgebiet verloren hatten. Lassen Sie sich ruhig Zeit. Ich habe es nicht eilig.«
    »Das will ich Ihnen gern verraten.« Austin wand sich auf seinem Stuhl. »Aber ich könnte mich viel besser erinnern, wenn ich nicht auf meinen Handgelenken sitzen müsste. Kann man mir denn nicht diese Fesseln abnehmen?«
    Petrow überlegte kurz und nickte dann. »Ich halte Sie für einen gefährlichen Mann, Mr. Austin. Bitte machen Sie keine Dummheiten.«
    Er erteilte einen barschen Befehl auf Russisch. Jemand näherte sich von hinten. Kurt spürte eine kalte Klinge an den Unterarmen, und das Klebeband wurde mit einem einzigen Ruck durchtrennt.
    »Nun zu Ihrer Geschichte, Mr. Austin.«
    Austin massierte sich die Handgelenke, um die Durchblutung wieder anzuregen. »Ich war an Bord des NUMA-Forschungsschiffs
Argo
und habe an einer Studie über die Wellenbewegungen im Schwarzen Meer teilgenommen. Wir erwarteten ein dreiköpfiges amerikanisches Fernsehteam, aber die Leute hatten vor ihrem Aufbruch aus Istanbul von der alten Basis gehört und beschlossen, dem Ort einen kleinen Besuch abzustatten, allerdings ohne uns vorher Bescheid zu geben. Als sie einige Zeit überfällig waren, bin ich aufgebrochen, um sie zu suchen. Ein paar Männer am Ufer haben den türkischen Fischer erschossen, der die Fernsehleute an Land bringen wollte, und dann versucht, auch die Übrigen zu ermorden.«
    »Erzählen Sie mir von diesen Männern.«
    »Es waren ungefähr zwölf, alle beritten und in Kosakenuniformen. Sie hatten sogar Säbel und alte Gewehre – ziemlich alte Gewehre.«
    »Was ist dann passiert?«
    Detailliert schilderte Kurt ihm den Kampf. Petrow hörte teilnahmslos zu, doch da er Austins Einfallsreichtum bereits aus eigener Erfahrung kannte, überraschte ihn der Ausgang des Gefechts nicht.
    »Ein Ultraleichtflieger«, sagte Petrow und lachte leise. »Und wie raffiniert, dass Sie Ihre Leuchtpistole eingesetzt haben.«
    Austin zuckte die Achseln. »Ich hatte Glück. Die Kerle waren mit uralten Waffen ausgerüstet. Andernfalls hätte meine Geschichte kein solches Happy End.«
    »Aus der Luft können Sie die alten Gewehre kaum erkannt haben. Demnach sind Sie also gelandet.«
    »Gewissermaßen. Alt oder nicht, diese Flinten haben die Tragflächen der Maschine in ein Sieb verwandelt. Ich musste am Strand eine Bruchlandung hinlegen.«
    »Was ist Ihnen außer den Waffen aufgefallen? Bitte nennen Sie jede Einzelheit.«
    »Hinter der Düne haben wir die Leiche eines der Angreifer gefunden.«
    »War der Tote genauso gekleidet wie die anderen?«
    »Ja, inklusive Fellmütze und

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