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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Kapitän Logan niemals tun würde, außer unter Zwang.«
    »Sie nehmen mir das Wort aus dem Mund.«
    Sandecker warf Gunn eine der Zigarren zu und steckte sich die andere zwischen die Zähne. Gleich darauf waren sie beide in duftende Qualmwolken gehüllt.
    »War da nicht ein Gastwissenschaftler mit an Bord?«, fragte Sandecker nach kurzem Überlegen.
    »Richtig. Ich habe die komplette Namenliste.«
    »Überprüfen Sie die Leute gründlich, vor allem den Wissenschaftler. In der Zwischenzeit sollten wir uns auf die Suche nach der India-Klasse machen. Die Navy behält alle fahrbereiten russischen U-Boote im Auge, aber ich möchte nicht, dass jemand von unseren Nachforschungen erfährt.«
    »Vielleicht kann Yaeger ja das Computersystem der Navy anzapfen.«
    »Aber Rudi!«, sagte Sandecker und betrachtete die Glut seiner Zigarre. »Was für eine Überraschung, so etwas aus dem Mund eines Navy-Mannes zu hören. Noch dazu, wenn der Betreffende der Beste seines Akademiejahrgangs war.«
    Gunn bemühte sich vergeblich um eine unschuldige Miene.
    »Außergewöhnliche Situationen erfordern eben außergewöhnliche Maßnahmen.«
    »Freut mich, dass Sie das sagen. Austin hat sich aus Istanbul gemeldet. Er ruft das Team für Sonderaufgaben zusammen, um sich diesen verlassenen Marinestützpunkt vorzunehmen.«
    »Steht die Basis denn seiner Meinung nach in Zusammenhang mit der
NR-I

    »Er wusste noch gar nichts von dem verschwundenen U-Boot, bis ich es ihm erzählt habe. Nein, offenbar ist ein alter russischer Freund an ihn herangetreten und hat durchblicken lassen, dass von dem Stützpunkt eventuell eine Gefahr für die Vereinigten Staaten ausgehen könnte.«
    »Terroristen?«
    »Das habe ich Kurt auch gefragt. Er weiß nur, was der Russe ihm erzählt hat, nämlich dass die USA gefährdet seien. Ein Bergbaumagnat namens Razow scheint darin verwickelt zu sein, und in der alten Basis findet sich womöglich eine genauere Erklärung der Vorgänge. Für gewöhnlich kann man sich auf Kurts Instinkt verlassen. Diese Bedrohung, von der er berichtet hat, ist für die NUMA umso mehr ein Grund, sich einzuschalten.«
    »Wir können uns die Gegend per Satellit vornehmen.«
    »Trotzdem brauchen wir Augen am Boden.«
    »Was ist mit dem Versprechen, das Sie dem Präsidenten gegeben haben?«
    »Ich habe ihm lediglich versprochen, nicht nach der
NR-I
zu suchen. Von einem sowjetischen Stützpunkt war nie die Rede.«
    Sandeckers Augen funkelten vergnügt. »Außerdem dürfte Austin sich mittlerweile außer Reichweite befinden.«
    »Ich habe gehört, dass vermehrte Sonnenfleckenaktivität die Funkverbindungen stört.«
    »Selbstverständlich bemühen wir uns auch weiterhin, ihn zu erreichen. Der Präsident fliegt zum Angeln nach Montana, aber bei einem Sturz der russischen Regierung wird er vermutlich Hals über Kopf zurückkehren.«
    Gunn wirkte beunruhigt. »Sollten wir den Präsidenten nicht lieber verständigen, falls wirklich eine Gefahr besteht?«
    Sandecker trat ans Fenster und ließ den Blick über den Potomac schweifen. Nach einem Moment drehte er sich wieder um. »Wissen Sie, wie Sid Sparkman zu seinem Vermögen gekommen ist?«
    »Na klar, er hat Millionen mit dem Abbau von Bodenschätzen verdient.«
    »Korrekt. Genau wie Razow.«
    »Zufall?«
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. In gewissen Industriebranchen existiert ein weltweites Netzwerk enger Verflechtungen. Es ist durchaus möglich, dass die beiden sich kennen. Sofern wir nicht von einer akuten Bedrohung erfahren, möchte ich unser Gespräch vorerst geheim halten.«
    »Wollen Sie andeuten, dass…«
    »Dass es tatsächlich eine Verbindung gibt? So weit würde ich nicht gehen wollen.
Noch nicht

    Gunn schürzte die Lippen. Er sah sehr ernst aus. »Ich hoffe nur, dass Kurt und sein Team nicht bis über beide Ohren in die Sache verwickelt werden.«
    Sandecker lächelte entschlossen. Seine Augen waren hart wie Topase. »Das wäre nicht das erste Mal.«

11
    Schwarzes Meer
    Austin schlenderte am Ufer des Bosporus entlang, ließ den Fährterminal und die eleganten Ausflugsschiffe hinter sich und erreichte den Industriebereich des Hafens, wie der Gestank nach fauligem Fisch ihm unschwer verriet. Die Anzahl der heiser krächzenden Möwenschwärme nahm merklich zu, und dann sah er die Flotte abgerissener Fischerboote vor sich, die hier am Kai vertäut lag. Nach langen Jahren auf See schienen diese rostigen Kähne sich nur noch durch Zauberkraft über Wasser halten zu können, denn von ihrem

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