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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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nicht besser kennen gelernt zu haben, aber andererseits wurde er auf diese Weise nicht unnötig abgelenkt.
    »Was hat Miss Dorn sonst noch gesagt?«
    »Sie hat mir erzählt, was Mehmet zugestoßen ist. Sie sagte, einige Reiter hätten auf das Fernsehteam geschossen und meinen Cousin ermordet.« Er runzelte die Stirn. »Das müssen sehr böse Männer sein. Mehmet konnte keiner Fliege etwas zuleide tun.«
    »Ja, das sind sie.
Sehr
böse Männer.«
    »Und sie hat mir erzählt, dass Sie die Fremden mit Ihrem kleinen Flugzeug angegriffen haben. Wie viele haben Sie erwischt?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Wir haben einen Toten gefunden.«
    »
Gut.
Wissen Sie, was das für Leute gewesen sind?«
    »Nein, aber ich beabsichtige, es herauszufinden.« Kemal hob die Augenbrauen. »Sie kehren
dorthin
zurück?«
    »Falls ich ein Boot finde, das mich hinbringt.«
    »Aber Sie haben doch dieses große NUMA-Schiff.«
    »Es wäre keine gute Idee, ein Fahrzeug aus dem Bestand einer offiziellen Behörde einzusetzen.« Austin sah sich auf der
Turgut
um. »Ich möchte keine Aufmerksamkeit erregen.«
    In den dunklen Augen blitzte Verstehen auf. »Wie wär’s denn mit einem Fischerboot?«
    Austin lächelte. »Ein Fischerboot wäre
genau
das Richtige.«
    Der Kapitän musterte Austins Gesicht, stand auf, ging ins Ruderhaus und kehrte mit einer großen Flasche sowie zwei angeschlagenen Kaffeebechern zurück. Er zog den Korken aus der Flasche, schenkte reichlich ein und gab Austin eine der Tassen.
    »Auf Mehmet«, sagte er und erhob den Becher. Sie stießen an, und Kemal genehmigte sich einen so großzügigen Schluck, als handelte es sich um Wasser, nicht um hochprozentigen Alkohol.
    Der Lakritzgeruch verriet Austin, dass er Raki im Becher hatte, einen starken türkischen Branntwein. Normalerweise trank er erst nach Sonnenuntergang, aber er wollte nicht unhöflich sein. Er nippte vorsichtig daran und ließ sich den feurigen Alkohol die Kehle hinunterrinnen. So musste es sich anfühlen, wenn man Glasscherben schluckte.
    Kemal leerte den Becher und stellte ihn zu Kurts Erleichterung neben sich ab.
    Dann sah er Austin ganz ruhig an. »Weshalb wollen Sie noch einmal dorthin? Es könnte auch Sie das Leben kosten.«
    »Vielleicht, aber das muss nicht zwingend so sein. Letztes Mal waren wir weder gewarnt noch bewaffnet. Diesmal ist das anders.«
    Kemal überlegte. Es freute Austin, dass der Kapitän kein Mann übereilter Entscheidungen zu sein schien. Ein kühler Kopf war nie von Nachteil. Der Türke starrte zu Boden. »Ich fühle mich verantwortlich für Mehmets Tod. Ich habe ihn mit dem Fernsehteam fahren lassen, weil er sich etwas zusätzliches Geld verdienen wollte.«
    »Niemand konnte vorhersehen, dass man auf ihn schießen würde.«
    »Ja, Sie haben Recht. Ich habe in der Gegend schon häufig gefischt, und es hat nie Probleme gegeben.«
    »Würden Sie je dorthin zurückkehren?«
    »Nicht für Geld, nein.«
    Austin war enttäuscht, aber nicht überrascht. »Ich verstehe, Kapitän. Es könnte sehr gefährlich werden, ganz gleich, wie gut wir uns vorbereiten.«
    »Pah!«, rief Kemal verächtlich. »Ich habe keine Angst. Ich sagte, ich würde nicht für
Geld
dorthin gehen. Aber ich schulde Ihnen noch einen Gefallen, weil Sie dieses Schwein getötet haben.« Austin wollte etwas einwenden, doch Kemal winkte ab.
    »Die
Turgut
steht zu Ihrer Verfügung«, sagte er stolz, als würde er das Ruder der
Queen Elizabeth 2
übergeben.
    »Sie sind mir in keiner Weise verpflichtet.«
    Der Kapitän reckte das Kinn vor. »Die Mörder meines Cousins müssen für ihre Tat bezahlen«, sagte er langsam und überlegt, um keine Zweifel an seinen Absichten aufkommen zu lassen. »Solche Dinge sind mir nicht fremd. Als junger Mann war ich Schmuggler, und man hat mich nie erwischt.« Er stampfte mit dem Fuß auf und ließ sein vierzehnkarätiges Grinsen aufblitzen. »Zwillingsdiesel«, sagte er selbstsicher.
    »Dreißig Knoten Reisegeschwindigkeit. Wann soll es losgehen?«
    »Ich erwarte noch heute drei weitere Personen aus den Vereinigten Staaten. Außerdem muss ich unsere Ausrüstung organisieren. Wie wär’s mit morgen früh?«
    »Das Boot wird bei Tagesanbruch aufgetankt und bereit sein.«
    »Was ist mit der Mannschaft?«, fragte Austin. »Nach dem, was Mehmet zugestoßen ist, möchte ich niemanden einer Gefahr aussetzen.«
    »Danke. Ich werde meine zuverlässigsten beiden Leute an Bord behalten, und ihnen vorher alles erläutern, damit sie sich entscheiden können.

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