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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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und Gamay nicht zu Besuch kämen.
    »Haben Sie problemlos hergefunden?«, fragte Orlow.
    »Aber ja. Wir haben zum Glück noch kurzfristig eine Linienmaschine nach Noworossijsk erwischt. Am Flughafen wartete bereits ein Taxi auf uns, das die Universität geschickt hatte, und hier sind wir nun.« Er ließ den Blick über die idyllische Szenerie schweifen. »Nur zur besseren Orientierung…
    Wir befinden uns hier zwischen Rostow und Noworossijsk?«
    »Genau. Noworossijsk ist der Umschlagplatz für das Öl aus dem Kaukasus. Außerdem ist es eine Stadt voller monumentaler und hässlicher Denkmäler, die an den heldenhaften Widerstand des Volkes während des Großen Patriotischen Krieges erinnern.« Orlow wandte sich an Gamay. »Paul hat von Ihren Fähigkeiten als Meeresbiologin geschwärmt. Woran haben Sie in letzter Zeit gearbeitet?«
    »Vor unserer Reise ans Schwarze Meer war ich auf den Florida Keys und habe die Abwasserschäden an den Korallenriffen begutachtet.«
    Orlow schüttelte den Kopf. »Offenbar sind nicht nur wir Russen Umweltsünder. Ich bin mit einer Abhandlung über die Verschmutzung des Schwarzen Meeres beschäftigt. Und Sie, Paul?«
    »Ich war in Woods Hole, weil man mich um meinen Rat gebeten hatte. Es ging um eine Studie über den Abbau von Meeresbodenschätzen. Ich glaube, einer der Konzerne, von denen ich dort gelesen habe, ist sogar in Noworossijsk beheimatet.«
    Subtilität gehörte nicht zu Trouts starken Eigenschaften. Er hatte ein offenes und ehrliches Wesen und fühlte sich unbehaglich, wenn er um die Wahrheit herumreden sollte, vor allem bei einem alten Freund. Paul hoffte, er könnte ganz beiläufig ein paar Bemerkungen fallen lassen und mit einer davon sein Ziel erreichen. Schon der erste Versuch klappte.
    »Unterseebergbau? Dann meinen Sie bestimmt Ataman Industries.«
    »Das klingt vertraut. Ich bin sicher, ich habe den Namen schon irgendwo gehört.«
    »Alles andere würde mich überraschen. Ataman ist
riesig
. Der Konzern hat als normales Bergbaukonglomerat angefangen, dann das Potenzial der Meere erkannt und daraufhin eine weltweit operierende Flotte aufgebaut.«
    »Kluger Schachzug, wenn man bedenkt, dass auch überall auf der Welt Erdöl benötigt wird.«
    »Ja, stimmt, aber kaum jemand weiß, dass Ataman zudem eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung von unterseeischen Abbaumethoden zur Gewinnung von Methanhydrat gespielt hat.«
    »Ich kann mich nicht entsinnen, in der Fachliteratur darüber gelesen zu haben.«
    »Ataman neigt zur Geheimniskrämerei. Der russische Kapitalismus befindet sich noch immer in seiner Wildwestphase. Bei uns gibt es keine Verlautbarungsvorschriften wie in den USA. Vermutlich würde ohnehin kein großer Unterschied herrschen. Angesichts der vielen Tausend Ataman-Angestellten lässt sich nichts lange geheim halten. Der Konzern hat eine ganze Flotte von Riesenschiffen gebaut, die das flammende Eis aus dem Meer holen sollen.«
    »Flammendes Eis?«
, fragte Gamay.
    »Ein Begriff, der irgendjemandem für das Methanhydrat eingefallen ist«, erklärte Paul. »Es handelt sich um eine chemische Verbindung mit hohem Methangasanteil, deren Vorkommen überall auf der Welt unter dem Meeresboden verborgen liegen. Sie sieht aus wie Schnee mit Eiskristallen, ist aber brennbar.«
    Orlow übernahm. »Es ist weithin bekannt, dass sowjetische Wissenschaftler für sich in Anspruch nehmen, alles Mögliche erfunden zu haben, von der elektrischen Glühbirne bis zum Computer, aber in diesem Fall lässt sich das nicht abstreiten. Die ersten natürlichen Vorkommen wurden in Sibirien entdeckt, wo man die Substanz als Sumpfgas kannte. Einige amerikanische Forscher haben die Arbeit unserer glorreichen Pioniere aufgegriffen und sind auf unterseeische Hydrate gestoßen.«
    »Vor der Küste von South Carolina, wenn ich mich richtig erinnere«, sagte Trout. »Woods Hole hat ein paar Fahrten mit dem Tiefseetauchboot
Alvin
unternommen und entlang einiger Sedimentfalten aufsteigende Partikel festgestellt.«
    »Wie lässt es sich kommerziell verwenden?«, fragte Gamay.
    Orlow wollte sich mehr Wodka eingießen, besann sich aber eines anderen und stellte die Flasche wieder ab. »Das Potenzial ist gewaltig. Die weltweiten Vorkommen haben vermutlich mehr Energie gespeichert als alle anderen fossilen Brennstoffe zusammen.«
    »Demnach sehen Sie es als einen
Ersatz
für Öl und Gas?«
    »Kein Geringerer als der
Scientific American
hat es als ›Treibstoff der Zukunft ‹ bezeichnet. Es könnte Billionen

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