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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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wert sein, und deshalb sind auch so viele Leute an dem Abbau interessiert. Allerdings müssen zu diesem Zweck enorme technische Probleme bewältigt werden. Die Substanz ist instabil und zerfällt schnell, sobald sie aus der extremen Tiefe und den damit verbundenen Druckzuständen nach oben geholt wird.
    Aber wer auch immer den Prozess letztlich in den Griff bekommt, könnte durchaus die zukünftige Energieversorgung des ganzen Planeten kontrollieren. Auf dem Gebiet der Exploration und Erforschung nimmt Ataman eine Spitzenposition ein«, sagte Orlow und runzelte besorgt die breite Stirn. »Und das gefällt mir nicht.«
    »Warum nicht?«, fragte Paul.
    »Der alleinige Besitzer von Ataman ist ein ehrgeiziger Geschäftsmann namens Mikhail Razow.«
    »Er muss unermesslich reich sein«, sagte Gamay.
    »Es geht dabei um
mehr
als nur Geld. Razow ist ein vielschichtiger Mann. Seine Geschäfte wickelt er überwiegend im Verborgenen ab, doch seine Person ist in Russland weithin bekannt. Er hat unverblümte Kritik am Moskauer Regierungsapparat geäußert und dadurch eine beachtliche und ergebene Gefolgschaft gewonnen.«
    »Ein Tycoon mit politischen Ambitionen ist nichts Ungewöhnliches, auch nicht in den Vereinigten Staaten«, sagte Gamay. »Wir haben schon oft reiche Männer zu Gouverneuren, Senatoren oder Präsidenten gewählt.«
    »Nun, Gott steh uns bei, falls jemand wie Razow an die, Macht kommen sollte. Er ist ein nationalistischer Eiferer, der lautstark von der Rückkehr der guten alten Zeit schwärmt.«
    »Ich dachte, der Kommunismus sei tot.«
    »Oh, das
ist
er, doch es soll eine andere Form der Oligarchie an seine Stelle treten. Razow glaubt, Russland habe seine Blütezeit unter der Herrschaft der Zaren erlebt: Peter der Große, Iwan der Schreckliche. Über nähere Einzelheiten lässt er sich nicht aus, und das jagt vielen Leuten Angst ein. Er sagt lediglich, er wolle den Geist des alten Kaiserreichs im Neuen Russland verkörpert sehen.«
    »Kerle wie er kommen und gehen«, sagte Paul.
    »Das hoffe ich, aber diesmal bin ich mir nicht so sicher. Er hat eine magnetische Ausstrahlung, und seine Parolen sind in meiner armen Heimat auf fruchtbaren Boden gefallen.«
    »Ist Ataman eine Stadt oder Region?«, fragte Gamay.
    Orlow lächelte. »Es ist das russische Wort für einen Stammesführer der Kosaken. Razow ist gebürtiger Kosak und sieht sich selbst vermutlich als eine Art Anführer des Konzerns.
    Den Großteil seiner Zeit verbringt er an Bord einer prächtigen Jacht, der
Kazatschestwo
. Man könnte den Namen grob mit ›Kosakentum‹ übersetzen, einschließlich aller schwülstigen Beiklänge. Sie sollten das Schiff mal sehen! Ein schwimmender Palast, nur wenige Meilen von hier entfernt.« Orlow ließ seine Goldzähne aufblitzen. »Jetzt aber genug von der Politik. Wir sollten uns lieber angenehmeren Gesprächsthemen widmen.
    Zunächst jedoch muss ich mich entschuldigen. Ich habe noch ein paar wichtige Dinge zu erledigen, die keinen Aufschub dulden. Es dauert nur ein oder zwei Stunden, dann stehe ich wieder vollauf zu Ihrer Verfügung. Wie wär’s in der Zwischenzeit mit einem Sonnenbad am Strand?«
    »Ich bin sicher, uns wird schon etwas einfallen.«
    »Großartig.«
Er stand auf, schüttelte Trout die Hand und umarmte Gamay. »Dann also bis später. Wir können nachher noch den ganzen Abend weiterplaudern.« Das Physikerpaar verabschiedete sich ebenfalls, und die Trouts blieben allein zurück. Paul schlug einen Abstecher ans Wasser vor.
    Das dunkelblaue Meer lag nur ein kurzes Stück hinter der Ansiedlung. Ungefähr dreißig Meter vom Ufer entfernt zog ein einsamer Schwimmer seine Bahnen. Der Kiesstrand lud nicht unbedingt zum Sonnenbaden ein, und die metallenen Liegen waren glühend heiß. Während Gamay sich ein geeignetes Plätzchen zum Ausstrecken suchte, unternahm Paul einen kleinen Spaziergang. Schon wenige Minuten später kehrte er zurück.
    »Ich hab was Interessantes gefunden«, sagte er und führte Gamay um eine Biegung, wo ein schnelles Motorboot am Strand lag. Der weiße Anstrich blätterte zwar stellenweise ab, doch der Holzrumpf schien sich in einem guten Zustand zu befinden.
    Auch der Yamaha-Außenborder sah vertrauenerweckend aus, und im Tank war Benzin.
    Gamay wusste, was ihr Mann vorhatte. »Willst du eine Runde drehen?«
    Trout zuckte die Achseln und schaute zu einem jungen Mann im College-Alter, der soeben aus dem Wasser stieg. »Fragen wir doch einfach, ob jemand Einwände hat.«
    Sie gingen zu

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