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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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grünweißen Anstrich erhalten hatte. Er stieg auf die Veranda, ließ die Taschen fallen und hielt den Trouts die Tür auf. Der einzige Raum des Häuschens verfügte über zwei Etagenbetten für insgesamt vier Personen, einen einfachen Tisch, ein Spülbecken mit einem Pumpenschwengel und einen gasbetriebenen Campingkocher. Orlow trat an die Spüle und pumpte.
    »Das Wasser ist sauber und kalt. Füllen Sie regelmäßig diese Kaffeekanne auf, dann müssen Sie nicht wegen jedem Schluck an die Pumpe. Draußen ist eine Dusche. Die Toilette befindet sich direkt hinter der Hütte. Alles ist ein wenig primitiv, fürchte ich.«
    Gamay sah sich im Zimmer um. »Also, ich finde ich es sehr gemütlich.«
    »Wir haben uns selbst eingeladen, Professor«, sagte Paul.
    »Wir sollten dankbar sein, dass wir nicht in einem Zelt schlafen müssen.«
    »
Quatsch!
Das höre ich mir nicht länger an. Wahrscheinlich möchten Sie jetzt erst mal auspacken und sich etwas Bequemeres anziehen.« Der Professor trug weite schwarze Shorts und ein rotes ärmelloses T-Shirt. »Wie Sie sehen, geht es bei uns sehr leger zu. Wenn Sie so weit sind, folgen Sie dem Pfad zurück zur Lichtung. Ich bereite derweil einen kleinen Imbiss vor.«
    Nachdem Orlow gegangen war, füllten sie das Becken mit Wasser und machten sich frisch. Gamay tauschte die modische Baumwollhose und den Pullover gegen blaue Shorts und ein T-Shirt des Scripps Oceanographic Institute ein, an dem sie und Paul sich als Studenten kennen gelernt hatten. Paul legte den knitterfreien blauen Blazer, die gelbbraune Hose und die bunte Fliege ab und zog dafür gelbbraune Shorts, ein blaues Polohemd und Sandalen an. Dann schlenderten sie gemeinsam zur Lichtung.
    Orlow saß im Schatten eines Baums an einem Picknicktisch und sprach mit zwei Leuten mittleren Alters, die er als Natascha und Leo Arbikow vorstellte, beides Physiker. Sie sprachen kaum Englisch, lächelten aber freundlich. Orlow sagte, es seien noch eine Reihe weiterer Dozenten und Studenten diverser Fachrichtungen auf dem Gelände verstreut und würden an ihren Experimenten arbeiten oder einfach nur lesen. Aus einer übergroßen Kühlbox brachte er einen Krug Wasser, eine Flasche Wodka und Frischhaltedosen mit Obst, Kaviar, geräuchertem Fisch und kaltem Borschtsch zum Vorschein. Die Trouts ließen sich das Essen schmecken, tranken jedoch vorerst nur Wasser.
    Für Alkohol war es ihnen noch zu früh. Orlow hatte keine Bedenken dieser Art und sprach reichlich dem Wodka zu, der bei ihm anscheinend kaum Wirkung zeigte.
    »So kann ich mich besser konzentrieren«, sagte er fröhlich und spülte einen Mund voll Kaviar herunter. Dann hieb er Trout ein weiteres Mal dermaßen kräftig auf die Schulter, dass diesem die Zähne klapperten. »Ich kann immer noch kaum glauben, dass Sie hier sind, mein Freund. Es war wirklich eine gute Idee, mir Bescheid zu geben, dass Sie in der Gegend sein würden.«
    »Ich freue mich auch sehr, Vlad, obwohl es ein wenig schwierig war, Sie hier zu erreichen.«
    »Wir sind nur durch ein einziges Telefon mit der Außenwelt verbunden. Das ist ja gerade das Wunderbare an diesem Ort. Es ist die Vergessene Welt. Nur dass
wir
hier die Dinosaurier sind.« Er lachte schallend über seinen eigenen Witz. »Wir bekommen so gut wie kein Geld, aber wir können unsere Arbeit recht kostengünstig durchführen.« Er hob die Flasche, schmatzte laut und schenkte sich noch zwei Fingerbreit Wodka ein. »Nun aber genug von mir. Wie hat es Sie denn ans Schwarze Meer verschlagen?«
    »Kennen Sie das NUMA-Forschungsschiff Argo?«
    »Aber ja. Ich war vor ein paar Jahren sogar schon mal an Bord. Ein wunderbares Schiff. Genau, wie man es von der NUMA erwarten würde.«
    Paul nickte zustimmend. »Gamay und ich stellen ein paar Nachforschungen an, die mit dem letzten Auftrag der
Argo
zusammenhängen. Mir fiel ein, dass Sie an der Universität hier tätig sind, und da dachte ich mir, ich melde mich einfach bei Ihnen.«
    Austin hatte die Trouts gebeten, sich um Ataman Industries zu kümmern, während er und Zavala den Marinestützpunkt überprüften. Die Firmenzentrale war in Noworossijsk ansässig, einer Hafenstadt im nordöstlichen Winkel des Schwarzen Meeres. Trout musste sofort an Orlow denken, der als Gastprofessor ein Jahr an der Woods Hole Oceanographic Institution verbracht hatte und an der Universität von Rostow lehrte, nicht allzu weit von Noworossijsk entfernt. Als er Orlow anrief, drohte der Professor, ihm niemals zu verzeihen, falls Paul

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