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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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des U-Boots zu unterrichten.«
    Paul grinste. »Wie konnten die nur so dämlich sein und glauben, der Admiral würde nichts davon erfahren?«
    Gamay schüttelte den Kopf. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass die
NR-I
so einfach spurlos von der Bildfläche verschwindet, als hätte ein Seeungeheuer sie verschluckt.«
    »So ähnlich ist es aber gewesen. Die
NR-I
wurde entführt und auf dem Rücken eines größeren U-Boots abtransportiert.«
    »Das klingt noch weiter hergeholt als die Seeungeheuer-Theorie«, sagte Gamay.
    »Wir waren noch dabei, die Puzzlestücke zusammenzusetzen, als Kurt sich meldete und berichtete, ein Informant habe ihm mitgeteilt, dass hinter den politischen Unruhen in Russland ein Bergbaumagnat namens Mikhail Razow stecke. Laut dem Weißen Haus besteht ein Zusammenhang zwischen dem Verschwinden der
NR-I
und der Zwangslage in Moskau. Ferner hat Razows Firma, Ataman Industries, den U-Boot-Stützpunkt von der russischen Regierung gepachtet.«
    »Deshalb hat Kurt uns gebeten, Razows Zentrale in Noworossijsk unter die Lupe zu nehmen«, sagte Gamay.
    »Glauben Sie, dass die
NR-I
zu dieser alten Basis gebracht wurde?«, fragte Paul.
    »Wir halten es für möglich. Mehr Sorgen macht uns aber eine andere Behauptung von Kurts Gewährsmann: Razow plant eventuell einen Anschlag auf die Vereinigten Staaten.«
    »Was genau ist damit gemeint?«, fragte Paul.
    »Keine Ahnung, aber Sandecker nimmt die Warnung ernst. Als Kurt sagte, er wolle das Team für Sonderaufgaben zusammenrufen und zu dem Stützpunkt zurückkehren, hat der Admiral ihm inoffiziell grünes Licht gegeben. Kurt hat Ihnen gegenüber doch bestimmt auf den, äh, vertraulichen Charakter dieser Mission hingewiesen.«
    »Er hat es blumig umschrieben«, sagte Gamay und lachte.
    »Ich frage lieber gar nicht erst«, sagte Gunn, der sich Austins Bericht lebhaft vorstellen konnte. »Das Weiße Haus hat Admiral Sandecker
ausdrücklich
angewiesen, sich nicht in die Suche nach der
NR-I
einzumischen. Es dürfte Sie nicht überraschen, dass er sich mit einer Spitzfindigkeit aus der Affäre gezogen hat.
    Er hat eingewilligt, nicht nach dem Boot zu suchen, den Stützpunkt dabei aber mit keinem Wort erwähnt.«
    »Ich bin empört,
empört
«, rief Gamay mit gespieltem Entsetzen.
    »Ich auch«, sagte Paul. »Wer hätte das je gedacht?«
    »Ihr Sarkasmus wird hiermit pflichtgemäß zur Kenntnis genommen und ignoriert. Aber Sie verstehen, was ich sagen will. Wir mussten den Admiral vermeintlich isolieren, um ihm Handlungsspielraum zu verschaffen.«
    »Riskant«, sagte Paul. »Die Angelegenheit könnte für die NUMA leicht nach hinten losgehen.«
    »Sandecker ist sich dessen durchaus bewusst, aber bislang haben die Götter des Schwarzen Meeres sich als überaus wohlwollend erwiesen.«
    »Sie sehen wie die Katze aus, die soeben den Kanarienvogel verschlungen hat«, sagte Gamay mit Blick auf Gunns geheimnisvolles Lächeln. »Kurt konnte offenbar mit guten Neuigkeiten aufwarten.«
    »Sogar mit
sehr
guten. Er und Joe haben die Besatzung der
NR-I
gefunden – das Paket, von dem vorhin die Rede war. Die Leute wurden in der russischen Basis gefangen gehalten. Mittlerweile befinden sie sich an Bord der
Argo

    »Das freut mich, aber ich verstehe das nicht ganz«, sagte Paul und runzelte die Stirn. »Die
Russen
hatten unsere Jungs festgesetzt?«
    »Soweit ich verstanden habe, ist es etwas komplizierter. Der Kapitän und der Steuermann werden nach wie vor vermisst, ebenso das Boot. Kurt wollte, dass wir alle an der Besprechung mit der Mannschaft teilnehmen.«
    »Die Rettung der Leute wird der NUMA und dem Admiral gut zu Gesicht stehen«, stellte Paul fest.
    »Leider dürfen wir die Lorbeeren dafür nicht einstreichen. Ich bin mir nicht sicher, was geschehen wird, denn die Öffentlichkeit wurde nie über die Entführung unterrichtet. Die hohen Tiere haben alles geheim gehalten.«
    »So etwas geht in Washington meistens daneben«, sagte Paul.
    »Die Story wird vermutlich durchsickern.«
    »Das glaube ich auch. Wir haben der Navy mitgeteilt, dass die Crew sich in unserer Obhut befindet, und absichtlich kaum nähere Details genannt, aber diese Strategie ist keine Dauerlösung. Daher ist die Unterredung mit der Besatzung auch so wichtig. Wir
müssen
dieser Sache auf den Grund gehen. Wie wär’s mit noch einem Kaffee? In der Zwischenzeit können Sie mir von Ihrer Begegnung mit Ataman berichten.«
    Gamay meldete sich freiwillig, die Becher nachzufüllen.
    »Paul fängt an, und ich

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