Flammenherz (German Edition)
Schuld«, flüsterte er leise. »Wir haben uns auf den Weg gemacht, um Cameron und dich zu suchen. Anscheinend hat er nur darauf gewartet, dass wir uns entfernen und als wir zurückkamen, brannte es schon so sehr, dass wir nichts mehr tun konnten«, seufzte er.
»Caleb?«, fragte ich schluchzend. Seamus schüttelte betroffen den Kopf.
»Das Feuer wütete schon zu stark. Wir konnten ihn nicht mehr herausholen.«
Ich weiß nicht, wie lange wir da standen, auf das Feuer starrten und uns gegenseitig stillschweigend Trost spendeten, aber es kam mir wie Stunden vor. Hätte Seamus mir die Wahl gelassen, so wäre ich zu Caleb in die Flammen gegangen. Ich klammerte mich an die Hoffnung, dass es "Das Leben danach" wirklich gab und ich ihn wiedersehen würde. Doch Seamus hielt mich fest umschlungen und ließ nicht zu, dass ich meinem Leben ein Ende bereitete.
Schließlich brach der Morgen herein und die ersten Sonnenstrahlen bahnten sich ihren Weg durch die hohen Bäume. Ich sah auf das Feuer und konnte nicht begreifen, wie das alles hatte geschehen können. Noch vor einigen Stunden war ich die glücklichste Frau der Welt gewesen und nun war alles zerstört und Caleb war tot.
»Ich würde alles darum geben, um dies rückgängig zu machen, sogar mein eigenes Leben«, flüsterte Seamus neben mir. Nur ganz langsam drangen seine Worte zu mir, doch als mir deren Bedeutung bewusst wurde, begann mein Puls zu rasen.
»Rückgängig?« Ich sprang so schnell auf, dass Seamus erschrocken zusammenfuhr. Er sah mich besorgt an, erhob sich und packte mich an den Oberarmen. Er schien zu befürchten, dass ich jeden Moment den Verstand verlieren würde. Seamus blickte sich hilfesuchend nach seinen Männern um, während ich mich aus seiner Umklammerung löste.
»Wir können es rückgängig machen, mit etwas Glück können wir es schaffen«, rief ich aufgeregt und schöpfte wieder neue Hoffnung.
Ich war in die Vergangenheit gereist, warum sollte mir dies nicht noch einmal gelingen? Vielleicht gab es doch noch einen Weg, Caleb zu retten. An diesen unverhofften Ausweg klammerte ich mich mit aller Gewalt. Seamus schüttelte den Kopf und sah mich an, als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank.
»Das war alles zu viel für Dich, Janet. Du bist verwirrt und musst dich ausruhen. Ich werde dich zurück nach Trom Castle bringen, dort kannst du wieder zu Kräften kommen. Caleb hat dich auserwählt und jetzt, da er nicht mehr lebt, bin ich für dein Wohlbefinden verantwortlich. Caleb würde von mir erwarten, dass ich mich um dich kümmere. Trom Castle wird auf immer dein Zuhause bleiben, das verspreche ich dir«, sagte er mit ruhiger aber energischer Stimme. Ich verdrehte die Augen und schnaubte genervt.
»Seamus, ich bin nicht verwirrt. Ich muss dir jetzt einiges erklären, danach wirst du alles verstehen«, entgegnete ich. Er überlegte kurz, dann nickte er zustimmend. Ich war mir ziemlich sicher, dass er nur einwilligte, weil er befürchtete ich könnte sonst noch mehr in Rage geraten. Warum auch immer er zustimmte, war mir egal, Hauptsache er hörte mir zu.
Wir setzten uns auf einen alten Baumstamm und ich begann aufgeregt zu schildern, was ich am Abend zuvor schon einmal Caleb erzählt hatte. Anfangs warf er mir noch mitleidige Blicke zu, doch mit jedem weiteren Satz, den ich aussprach, schien er unsicherer zu werden. Als ich meine Ausführungen beendet hatte, sah er mich lange an.
»Ist das wirklich dein Ernst?«, wollte er wissen.
»Seamus, du musst mir glauben«, flehte ich ihn eindringlich an.
»Zeig mir den Ring!«, forderte er mich auf. Ich hielt ihm die Hand hin, doch dann erstarrte ich, als ich meine leeren Finger sah. Plötzlich fiel mir ein, dass ich Caleb den Ring gegeben hatte, bevor wir eingeschlafen waren. Ich sprang auf und rannte auf die Hütte zu. Das Feuer war nicht mehr ganz so stark wie zu Anfang, aber es brannte noch. Seamus folgte mir und hielt mich am Arm zurück.
»Was, um Himmels willen, hast du denn jetzt schon wieder vor?«, schrie er mich an.
»Der Ring, er ist noch da drin«, schluchzte ich und deutete auf die Kate.
»Wenn er wirklich dort drin war, wird jetzt nicht mehr viel von ihm übrig sein«, erklärte er mir und drückte mich wieder auf den Boden.
Ich war wie von Sinnen und wehrte mich mit all der Kraft, die mir noch geblieben war, denn ich wusste, wenn ich jetzt aufgeben würde, dann würde ich auch den letzten Funken Hoffnung verlieren, der mir noch geblieben war.
»Wir müssen den Ring da
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