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Flammentochter (German Edition)

Flammentochter (German Edition)

Titel: Flammentochter (German Edition)
Autoren: Verena Rank
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Schimmerwald war und werden sich mittlerweile große Sorgen machen. Ich weiß noch nicht , was ich ihnen sagen soll. Wie lange war ich bewusstlos ?“
    „Etwa zwei oder drei Stunden .“ Aries warf einen Blick auf ihre Schulter. „Darf ich mir das nochmal ansehen? Ich möchte sicher gehen, dass es gut verheilt.“ Er streckte die Hand aus und berührte sanft die Verletzung . Erst jetzt bemerkte Arvinja, dass ihr Kleid voller Blut war.
    „Oh Gott, Vater wird durchdrehen, wenn er mich so sieht “, stieß sie verzweifelt hervor und deutete auf den fleckigen Stoff. „Wie soll ich ihm denn das ganze Blut erklären?“
    „Komm mit“, entgegnete Aries . „Wir werden es abwaschen.“ Er schien kurz zu zögern, bevor er weitersprach. „Es gibt einen See hier im Wald . In unserer Herde kennt ihn niemand außer mir und meinem Bruder. Er ist allerdings ein Stückchen von hier entfernt.“ Mit einem skeptischen Blick auf ihre Beine setzte er hinzu: „Für einen Menschen zu weit.“ Aries hielt ihr die Hand hin. „Steig auf meinen Rücken, ich bringe dich hin.“
    Arvinja glaubte sich verhört zu haben.
    „Was? Nein, das geht nicht. Auf keinen Fall.“
    „Steig auf“, wiederholte er nachdrückl ich, sein Tonfall ließ keine Wi derrede zu.
    „Oh lieber Gott, was tu ich da?“, wisperte Arvinja, während sie Aries die Hand reichte. Aus unerfindlichem Grund vertraute sie ihm ohne Bedenken. Als würden sie sich schon länger kennen. Er zog sie mühelos auf seinen Rücken hinauf. Arvinjas Gesicht glühte, sie starrte auf seinen breiten , muskulösen Rücken und das golden glänzende Haar, das bis zu seinen Hüften reichte .
    „Halt dich gut fest!“, rief er ihr zu, während er einen großen Satz machte. Arvinja schrie überrascht auf und umklammerte seinen Oberkörper. Aries warme , glatte Haut und die Muskeln darunter brachten ihr Blut in Wallung . Seine Bewegungen waren tatsächlich wie bei einem Pferd, aber die Tatsache, dass er ein Zentaur war – ein verdammt ansehnlicher noch dazu – machte sie nervös . Sie hatte kaum die Gelegenheit, sich im Wald umzublicken, so sehr musste sie sich darauf konzentrieren, nicht herunterzufallen. Sie hörte das schnelle Hufschlagen, das im Wettlauf mit ihrem Herzen pochte. Der Wind wehte ihr Aries‘ langes Haar ins Gesicht, es duftete herrlich nach Moos und Kräutern. Bald hatten sie eine Lichtung erreicht, auf der ein kleiner See lag. Aries half Arvinja von seinem Rücken hinunter und grinste.
    „Du siehst ziemlich zerzaust aus. War ich etwa zu schnell?“ , neckte er sie. Arvinja zupfte mit den Fingern an ihren Locken und versuchte sie zu ordnen. Sie rollte mit den Augen, musste sich aber ein Lachen verkneifen.
    „Ist das etwa schon alles, was du drauf hast? Schneller geht es nicht?“
    Als sie Aries‘ verdutztes Gesicht sah, musste sie nun doch auflachen. Sie t rat an das Ufer und blickte über das Wasser . Inmitten dieses dunklen Waldes wirkte der See wie ein großes strahlendes Auge .
    „Es ist wunderschön hier. Wie heißt der See?“
    „Er hat keinen Namen“, hörte sie Aries hin ter sich antworten. „Wie gesagt haben mein Bruder und ich ihn entdeckt, sonst kennt ihn niemand. Keiner der anderen Zentauren entfernt sich soweit vom Lager, außer es ist Jagdzeit.“
    Arvinja wandte sich um und legte den Kopf schief.
    „Und warum treibt ihr euch im Wald herum ? So weit weg von eurem Lager?“, fragte sie. Aries kam näher, s ie betrac htete das Spiel seiner Muskeln und hätte dabei fast vergessen, was sie ihn gefragt hatte .
    „Mein Bruder zieht es mittlerweile vor, im Lager zu bleiben“, erklärte er und ein enttäuschter Unterton lag in seiner Stimme. „I ch hingegen l iebe den Wald und die Freiheit“, antwortete er. „ Ich fühle mich eingesperrt, wenn ich länger an einem Ort bin. Am Schönsten ist es hier nachts – wenn auch am Gefährlichsten. Aber ich weiß mich zu verteidigen. “
    Sein Gesicht nahm einen verträumten Ausdruck an.
    „Wenn die Sternanemonen ihre Kelche öffnen und in einer klaren Nacht die Sterne vom Himmel leuchten, ist dieser Wald der schönste Ort, den man sich vorstellen kann. “
    Arvinja starrte auf seine vollen Lippen und wünschte sich, er würde nicht aufhören zu sprechen.
    „ Sternanemonen ?“, wiederholte sie völlig gefangen von seinen Worten . Aries nickte.
    „Sie öffnen sich nur n achts und leuchten in allen Farben des Regenbogens bis hinauf zum Firmament . “
    „Die Geister …“, murmelte Arvinja mehr zu sich
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