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Flammentod

Flammentod

Titel: Flammentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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A4 erstreckte. »Da ist der Laden.« Etwas weiter rechts, zwischen Refrath und Bensberg, kam ein weiterer Kringel hin. »Und da ist das Haus von Diepeschrath.«
    »Hatte der Tote Familie?« fragte ich.
    »Eine Frau, Angelika Diepeschrath, die seit einiger Zeit von ihm getrennt lebt, und einen fünfundzwanzigjährigen Sohn, Gerd. Er lebt bei der Mutter. In Moitzfeld - das ist hier.«
    Er schwang den Stift, und die Karte war wieder um einen Kringel reicher, diesmal etwas weiter ab vom Schuß; etwas nordöstlich. »Ach ja, und es gibt noch einen Bruder. Rudolf Diepeschrath. Er wohnt in Overath, das ist noch weiter östlich von Bensberg.«
    »Danke«, sagte ich. »Aber ich suche mir die anderen Adressen lieber nach und nach selbst zusammen. Noch eine Frage: Hat die Polizei die Alibis von Diepeschraths Verwandtschaft geprüft?«
    »Ja, Sie finden alles in den Berichten. Zur mutmaßlichen Tatzeit war der Sohn mit Diepeschraths Bruder und einem Bekannten unterwegs. Die Mutter war laut Aussage in Köln im Kino.«
    Vogt packte den Stift weg, faltete die Karte zusammen und reichte sie mir. »Bitte schön. Dann erwarte ich Ihren Bericht.«
    »Wenn Sie Ihre Vorauszahlung geleistet haben.«
    Vogt nickte, stand auf und ging wieder zu Fräulein Schmidt. Dann kam er mit sieben Hundertmarkscheinen zurück und hielt mir ein kleines Formular hin. »Wenn Sie hier bitte quittieren würden.«
    Vogt packte die signierte Quittung weg, während ich die Fotos des Toten wieder in den Umschlag und diesen in den Ordner verfrachtete.
    »Weiß man eigentlich, woher das Benzin stammt, mit dem die Leiche übergossen wurde?« fragte ich.
    »Wohl aus Diepeschraths Auto«, sagte Vogt. »Wie wollen Sie jetzt Vorgehen?«
    »Als erstes werde ich mit Becker reden und dann noch mal die Zeugen abklopfen.«
    »Sicher. Setzen Sie da an«, sagte Vogt. Er zog seine Augenbrauen in die Höhe, so daß die Zacken noch spitzer erschienen. »Aber um eines möchte ich bitten: Gehen Sie unbedingt diskret vor. Das letzte, was wir gebrauchen können, ist, daß die Presse Wind von Ihren Ermittlungen bekommt. Und beeilen Sie sich. Ich bin sicher, daß die Polizei im Moment Himmel und Hölle in Bewegung setzt, um mehr gegen Becker in die Hand zu bekommen. Ich kenne den zuständigen Staatsanwalt. Bei dessen politischer Gesinnung würde er alles tun, um einen ehemaligen Brokdorf-Aktivisten ans Messer zu liefern.«
     
    Ich setzte mich in Mannis Wagen, nahm den Ordner und blätterte mich durch die Aussagen der Zeugen. Die Polizei hatte gute Vorarbeit geleistet, und das in sehr kurzer Zeit. Anscheinend machte die Staatsanwaltschaft wirklich Dampf. Es gab auch ein Foto des Ermordeten - in lebendem Zustand, wohl aus seinem Personalausweis. Das Bild war dementsprechend nichtssagend. Immerhin sah ich, daß Diepeschrath ein fettes, rundes Gesicht gehabt hatte und ein eher grober Typ gewesen war. Die Haare waren auf dem Schwarzweißfoto hell, in natura dürften sie blond gewesen sein. Diepeschrath trug keine Brille und sah ziemlich grimmig drein.
    Nachdem ich mir das Bild eine Weile angesehen hatte, machte ich mich an die Vernehmungsprotokolle von Ehefrau und Sohn. Wie Vogt erklärt hatte, war Angelika Diepeschrath am fraglichen Abend in Köln im Kino gewesen. Die Polizei hatte das überprüft, so weit es möglich war. Diepeschraths Frau hatte eine entsprechende Kinokarte gehabt. In der Vernehmung gab sie an, »Die Hochzeit meines besten Freundes« in einem Programmkino gesehen zu haben. Ich fragte mich, wo die Zeiten hin waren, als man sich in Programmkinos noch weigerte, Hollywoodreißer zu zeigen. Nach eigener Aussage war sie zwischen zweiundzwanzig und dreiundzwanzig Uhr nach Hause gekommen. Damit war sie allerdings nicht entlastet - zumal sie keine Zeugen angeben konnte, die sie in Köln gesehen hatten.
    Schließlich konsultierte ich noch einmal den Stadtplan und prägte mir ein, wie ich zu Beckers Laden kam. Ich hatte vergessen, Vogt zu fragen, was für ein Laden das war. Außerdem mußte ich mich nach einer Unterkunft umsehen. Wie es aussah, würde ich ein paar Tage in dieser Stadt bleiben. Ich hatte vorgesorgt und eine Reisetasche mit dem Nötigsten dabei.
    Ich startete den Golf und fuhr die Straße in Richtung Refrath hinunter. Es war derselbe Weg, den ich gekommen war, allerdings bog ich jetzt rechts in den Stadtteil ein, der zu Füßen Bensbergs lag.
    Die Straße kreuzte die Straßenbahnschienen; das Signal stand auf Rot, und der Verkehr staute sich. Ich hatte also ein

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