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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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richteten sie die Wurfmaschine.
    »Dommanniek!«, kreischte Dragoika. »Dommanniek Falandarie! Könnt Ihr unser Geschütz bedienen?«
    »Aye, aye!« Der Terraner rannte zum Bug. Unter seinen Füßen schlingerten und dröhnten die Planken.
    Auf dem Vorderdeck versuchten die beiden Frauen, die für das Geschütz zuständig waren, es feuerbereit zu machen. Sie arbeiteten langsam, kamen einander dabei ins Gehege, fauchten und fluchten. Die Zeit hatte gefehlt, um viele tüchtige Kanoniere auszubilden, auch wenn die Waffe simpel war, ein einfaches Geschütz, das konventionelle Sprenggranaten vom Kaliber 38 mm feuerte. Bevor sie damit gezielt hatten, konnte das Katapult schon …
    »Platz da!« Flandry schob die Nächststehende beiseite. Sie fauchte und schlug mit langen roten Nägeln nach ihm. Dragoika trommelte einen Befehl. Beide Frauen zogen sich von ihm zurück.
    Flandry öffnete den Verschluss, nahm sich eine Granate aus der Munitionskiste und führte sie ein. Das feindliche Katapult gab einen dumpfen Laut von sich. Ein Geschoss stieg in hohem Bogen auf, kam wieder herunter, schlug nahe am Schiff ein und brach in Flammen aus, die sich leuchtend rot und mit viel Rauch brennend über die Wellen ausbreiteten. Eine Abart des Griechischen Feuers – aus unterseeischen Ölquellen. Flandry drückte ein Auge auf den Entfernungsmesser. Er war viel zu aufgeregt, um sich zu fürchten. Er musste das Geschütz manuell ausrichten. Ein hydraulisches System wäre zu ausfallgefährdet gewesen. Trotz der guten Auswuchtung und der Selbstschmierlager schwang der Lauf nur albtraumhaft langsam herum. Die Seetrolle spannten das Katapult wieder … Bei Andromeda, was waren sie schnell! Sie verfügten offenbar über eine Hydraulik.
    Dragoika sprach die Bootsmannsmaatin an, die das Ruder hart überlegte. Spieren schwangen über das Deck. Der Klüver flatterte donnernd, bis die männlichen Besatzungsmitglieder die Schoten neu gerichtet hatten. Die Schütze wendete. Flandry bemühte sich vorzuhalten. Fast hätte er vergessen, einen Fuß auf der Bremse zu lassen, sonst wäre das Geschütz zu weit herumgeschwungen. Wetten, die Katzen hätten nicht daran gedacht? Das nächste feindliche Geschoss traf nicht die Decksaufbauten, auf die es gezielt war, aber es schlug mittschiffs gegen den Rumpf. Unter dem hohen Sauerstoffpartialdruck loderte sofort ein Brand zum Himmel auf.
    Flandry zog die Abzugsleine. Sein Geschütz donnerte und stieß zurück. Eine Wassersäule stieg auf und riss Splitter mit sich hoch. Ein Zugfisch sprang in die Luft, schlug um sich und starb. Die übrigen trieben schon mit dem Bauch nach oben im Wasser. »Treffer!«, jubelte Flandry.
    Dragoika zupfte einen Befehl. Ein Großteil der Besatzung legte die Waffen zur Seite und schloss sich einem Feuerlöschtrupp an. An jeder Reling gab es eine Handpumpe, Eimer mit daran festgemachten Tauen und Segel, die man vom Deckshaus herbeizog, befeuchtete und zur Bordwand hinunterließ.
    Ferok oder ein anderer brüllte durch Stimmen, Wind, Wellen, Getöse und Feuerrauch. Die Seetrolle kamen über die Backbordreling.
    Sie mussten am Netz hochgeklettert sein. (Lieber eine andere Warnvorrichtung erfinden, schoss es Flandry durch den Kopf.) Sie trugen die merseianische Ausrüstung, die es ihnen gestattete, auf ganz Starkad den Krieg an Land zu tragen. Wassergefüllte Helme schützten die stumpfen Köpfe, und hautenge schwarze Anzüge aus saugfähigem Material hielten den Rest des Körpers feucht. Von Energietornistern betriebene Pumpen wälzten den atmosphärischen Sauerstoff um. Die gleichen Speichertornister lieferten den Strom für die Beine. Sie bewegten sich damit nur schwerfällig, denn die Körper mussten in ein Stützkorsett geschnallt werden, und die beiden Schwimmflossen und der gespaltene Schwanz steuerten vier mechanische Gliedmaßen mit Greiffüßen. Trotz aller Umständlichkeit schlurften die Seetrolle über das Deck, groß, kräftig, Speere und Äxte in den Händen. Zwei von ihnen führten wasserdichte Maschinenpistolen. Zehn Seetrolle waren nun an Bord – und wie viele Matrosen konnte man bei der Bekämpfung des Brandes entbehren?
    Eine Gewehrkugel jaulte. Ein Seetroll spuckte zur Antwort Blei. Tigerys brachen zusammen. Ihr Blut hatte die gleiche Farbe wie das der Menschen.
    Flandry stieß wieder eine Granate in den Verschluss und schoss sie in einiger Entfernung ins Meer. »Warum?«, brüllte ihn eine Kanonierin an.
    »Vielleicht waren noch mehr unterwegs«, antwortete er. »Ich

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