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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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übernimmt.«
    »Nicht nötig. Seht Ihr, ich kann jetzt die Energiezellen der Siravos verwenden. Ich habe in meiner Tasche die nötigen Werkzeuge, um sie anzupassen.«
    »Gut.« Dragoika blickte eine Weile in die Schatten, die das Deck mit Streifen überzogen. »Der, dem Ihr die Pistole entwendet habt …« Sie klang wehmütig.
    »Nein, Ma’am«, erwiderte Flandry in bestimmtem Ton. »Ihr könnt ihn nicht haben. Er ist der einzige Überlebende des Trupps. Wir lassen ihn unverletzt am Leben.«
    »Ich habe nur überlegt, ihn über ihre Pläne zu verhören. Ich kenne ihre Sprache ein wenig. Wir haben sie im Laufe der Zeit von Gefangenen und Parlamentären erlernt. Er würde dabei nicht allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen werden … denke ich.«
    »Meine Vorgesetzten in Highport verstehen sich besser darauf.«
    Dragoika seufzte. »Wie Ihr wünscht.« Sie lehnte sich gegen ihn. »Ich bin schon früher Vaz-Terranern begegnet, aber Ihr seid der erste, den ich wirklich gut kennen gelernt habe.« Sie wedelte mit dem Schwanz. »Ich mag Euch.«
    Flandry schluckte. »Ich … Ich mag Euch auch.«
    »Ihr kämpft wie ein Mann und denkt wie eine Frau. Das ist etwas Neues. Selbst auf den Inseln weit im Süden …« Sie legte ihm einen Arm um die Taille. Ihr Pelz fühlte sich warm und seidig an, wo er seine Haut berührte. Jemand hatte ihm einmal erzählt, dass Tigerys, könnte man ihre Luft unverdünnt atmen, nach frischgemähtem Heu riechen würden. »Ich werde die Freude deiner Gesellschaft haben.«
    »Ähem … äh.« Was soll ich sagen?
    »Schade, dass du diesen Helm tragen musst«, sagte Dragoika. »Ich würde gern deine Lippen kosten. Doch anderweitig unterscheidet sich deine Art gar nicht so sehr von meiner. Kommst du mit in meine Kajüte?«
    Einen Augenblick lang drehte sich alles um ihn, und Flandry wäre fast der Versuchung erlegen. Indes hatte er jede einzelne seiner Handlungen zu vertreten. Seine Zurückweisung gründete sich nicht auf vergangene Vorträge, immer darauf zu achten, die Moralvorstellungen der Einheimischen nicht zu verletzen, auch nicht auf Prinzipien und schon gar nicht auf Abneigung. Ihre Andersartigkeit machte Dragoika eher noch pikanter; doch Flandry konnte eigentlich nicht absehen, was sie in einer engen Beziehung tun würde, und …
    »Es tut mir furchtbar leid«, sagte er. »Ich würde gern, aber ich stehe unter …« – wie hieß das Wort gleich? – »… einer Geas.«
    Dragoika war weder beleidigt noch sonderlich überrascht. Sie hatte schon viele andere Kulturen kennen gelernt. »Schade«, sagte sie. »Nun, Ihr wisst, wo die Back ist. Gute Nacht.« Sie trottete nach achtern. Auf dem Weg blieb sie stehen, um Ferok einzusammeln.
    … und außerdem waren ihre Reißzähne furchtbar abschreckend.

 
V
     
     
    Als Lord Hauksberg in Highport eingetroffen war, hatten Admiral Enriques und seine höchsten Stabsoffiziere, wie es das Protokoll verlangte, ihren erlauchten Gast und seine Adjutanten mit einem offiziellen Begrüßungsfest willkommen geheißen. Von Hauksberg wurde erwartet, dass er sich am Vorabend seiner Abreise dafür revanchierte. Solche Anlässe waren stets vorhersagbar langweilig. Dazwischen jedoch lud er verschiedene Offiziere zu kleineren Feiern ein. Als Gastgeber von gescheiter Großzügigkeit milderte er auf diese Weise den Groll, den er wecken musste, weil er überarbeiteten Männern Berichte abverlangte und die bereits unzureichende Streitkräftepräsenz zu Wachaufgaben abzog.
    »Ich kapiere trotzdem nicht, wie du dazu kommst«, beschwerte sich Jan van Zuyl von seiner Koje aus, auf der er sich flegelte. »Ein lausiger kleiner Ensign wie du.«
    »Du bist selber ein kleiner Ensign, mein Junge«, erinnerte ihn Flandry, der vor der Garderobe stand. Er zupfte noch einmal die blaue Uniformjacke zurecht, streifte die weißen Handschuhe über und rieb die Düsenflammenabzeichen auf seinen Achselstücken.
    »Ja, aber kein lausiger«, entgegnete sein Stubenkamerad.
    »Ich bin ein Held. Schon vergessen?«
    »Ich bin auch ein Held. Wir sind alle Helden.« Van Zuyl ließ seinen Blick durch die kleine Kammer schweifen. Auch die Animationsbilder nackter Mädchen ließen sie nicht fröhlicher wirken. »Gib L’Etoile ’nen Kuss von mir.«
    »Du meinst, sie ist dort?« Flandrys Puls beschleunigte sich.
    »Sie war dort, als Carruthers eingeweiht wurde. Sie und Sharine und …«
    »Carruthers ist ein Lieutenant Junior-Grade und damit schon von Amts wegen ein Lügner. Madame Cepheids beste Stücke

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