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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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schaltete den Rekorder auf seinem Schreibtisch ein. »Das Wichtige zuerst«, sagte er. »Lassen Sie Ihren Bericht hören.«
    Flandry verkniff sich eine unanständige Bemerkung. Auf Daten reduziert zu werden, verdarb jedes Abenteuer. Vielleicht wollte er doch lieber nicht Xenologe werden.
    Am Ende verzog Ridenour das Gesicht. »Ich wünschte wirklich, meine Arbeit liefe genauso gut.«
    »Schwierigkeiten?«, fragte Flandry besorgt.
    »Toter Punkt. Das Problem ist, dass die Kursowiker einfach zu effizient sind. Ihre Jagden, ihre Fischzüge, ihre Ernten bedeuten ernste Übergriffe auf die Ressourcen, um die es im Meer nie sonderlich üppig bestellt ist. Die Gouverneure verweigern sich jedem Abkommen, das nicht einen völligen Stopp der Eingriffe durch das Landvolk vorsieht. Und darauf geht das Landvolk natürlich nicht ein. Tatsächlich kann es auch nicht darauf eingehen, ohne der eigenen Wirtschaft die Grundlage zu entziehen und sehenden Auges eine Hungersnot heraufzubeschwören. Daher versuche ich den Sechsspitz zu überzeugen, weitere merseianische Hilfe abzulehnen. Auf diese Weise holen wir das Zletowar vielleicht aus diesem Schlamassel heraus und es gibt keinen totalen Krieg. Doch die Gouverneure erwidern ganz zu Recht, dass wir durch unsere Geschenke an die Kursowiker das Gleichgewicht der Kräfte gestört haben. Und wie könnten wir unsere Geschenke zurücknehmen? Damit würden wir die Tigerys gegen uns aufbringen – und ich glaube kaum, dass Runeis Agenten lange warten würden, um das zu ihrem Vorteil auszunutzen.« Ridenour seufzte. »Ich habe noch immer ein wenig Hoffnung, ein bilaterales Auslaufen der Beihilfen zuwege zu bringen, aber sie ist schon ziemlich dünn geworden.«
    »Wir können doch nicht wieder anfangen, das Volk zu töten!«, protestierte Flandry.
    »Ach? Nein?«, entgegnete Quarles.
    »Nach allem, was wir gesehen haben, nach allem, was sie für uns getan …«
    »Werd’ erwachsen. Wir gehören zum Imperium und nicht zu einer Bande von Xenos mit Muscheln am Hintern.«
    »Sie haben vielleicht ohnehin nichts mehr mit der Sache zu tun, Flandry«, sagte Ridenour. »Vor einigen Stunden sind Befehle für Sie eingetroffen.«
    »Befehle?«
    »Sie sollen sich bei Commander Abrams in Highport melden. Ein Amphibienflugzeug holt sie morgen früh um sieben Uhr dreißig Terrazeit ab. Sonderauftrag. Ich weiß nicht, worum es geht.«
     
    Abrams lehnte sich zurück, den einen Fuß auf dem abgenutzten Schreibtisch, und zog kräftig an seiner Zigarre. »Sie wären wirklich lieber unter Wasser geblieben?«
    »Für eine Weile, Sir«, antwortete Flandry. Er saß auf der Stuhlkante. »Ich meine, außer interessant zu sein, meine ich, dass ich auch etwas erreicht habe. Informationen … Freundschaft …« Seine Stimme verhallte.
    »Sie sind ja ein bescheidener junger Bursche, hm? Nennen sich selbst interessant.« Abrams blies einen Rauchring. »Na ja, sicher sehe ich, was Sie meinen. Ist auch nicht schlecht. Lägen die Dinge anders, hätte ich Sie nicht wieder hochgeholt. Sie könnten aber nun doch fragen, was ich mit Ihnen vorhabe.«
    »Sir?«
    »Lord Hauksberg fliegt in ein paar Tagen nach Merseia weiter. Ich werde ihn in einer beratenden Funktion begleiten – so heißt es in meiner Order. Mir steht ein Adjutant zu. Wollen Sie den Job?«
    Flandry machte große Augen, sein Herz einen Sprung. Nach kurzem Schweigen merkte er, dass sein Mund sperrangelweit offen stand.
    »Offen gesagt«, fuhr Abrams fort, »hoffe ich, die eine oder andere Erkenntnis über den Feind zu erlangen. Nichts Melodramatisches; ich hoffe, ich bin so tüchtig, dass ich darauf verzichten kann. Ich werde Augen und Ohren offen halten. Die Nase auch. Keiner unserer Diplomaten, Attaches, Handelsdelegierten, keine unserer Quellen auf Merseia ist je besonders nützlich gewesen. Merseia ist einfach zu weit von Terra entfernt. So ziemlich jeder Kontakt läuft unter brutaler, drückender Kontrolle. Hier bekommen wir vielleicht eine Chance, uns unter ein paar Einschränkungen weniger umzusehen.
    Deshalb sollten wir einen erfahrenen Mann mitnehmen, der sich schon bewährt hat. So jemanden können wir hier aber nicht entbehren. Für einen Junker haben Sie sich als ziemlich zäh und erfinderisch erwiesen. Ein bisschen praktische Erfahrung im nachrichtendienstlichen Arbeiten gibt Ihnen einen hübschen Vorsprung auf der Karriereleiter, wenn ich Sie doch noch dazu bewegen kann, zu uns zu wechseln. Von Ihrem Standpunkt aus gesehen kommen Sie von diesem

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