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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Augen und der Gestalt, die von einem dünnen, leicht phosphoreszierenden Gewand eingehüllt wurde, nur allzu sehr bewusst, während sie sich ihm aus ihrem Sessel zuwandte. Er saß steif vor ihr. »Ja«, sagte er, »der helle dort, da haben Sie Recht, Donna, das ist eine Nova. Das … äh, das Gleiche wird auch aus Saxo, und das eher früher als später.«
    »Wirklich?« Ihre Aufmerksamkeit schmeichelte ihm.
    »Ja. Ein F-Stern, wissen Sie? Er entwickelt sich schneller als weniger massive Sonne wie Sol und verlässt die Hauptreihe spektakulärer. Er durchläuft kurz das Stadium eines Roten Riesen wie Beteigeuze … und dann knallt’s.«
    »Aber die armen Eingeborenen!«
    Flandry lachte gezwungen auf. »Keine Sorge, Donna. Bis es geschieht, vergeht nach allen spektroskopischen Anzeichen noch fast eine Milliarde Jahre. Genug Zeit, um den Planeten zu evakuieren.«
    »Eine Milliarde Jahre.« Sie schauderte leicht. »Das ist eine viel zu große Zahl für mich. Vor einer Jahrmilliarde waren wir noch Fische in den terranischen Meeren, nicht wahr? Hier draußen sind einfach alle Zahlen viel zu groß.«
    »Ich, äh, ich denke, ich bin stärker an sie gewöhnt.« Die Nonchalance wollte ihm nicht ganz gelingen.
    Er sah kaum, wie sie die Lippen aufwärts krümmte. »Da bin ich mir sicher«, sagte sie. »Vielleicht können Sie mir helfen, dass sie mir genauso vertraut werden.«
    Flandrys Uniformkragen stand offen, doch er kam ihm trotzdem zu eng vor. »Beteigeuze ist ein interessanter Fall«, sagte er. »Nach den Maßstäben Sterblicher ist der Stern sehr langsam expandiert. Die Autochthonen konnten eine industrielle Kultur entwickeln und nach Alfzar und den äußeren Planeten auswandern. Den Hyperantrieb haben sie nicht eigenständig entdeckt, doch beim Eintreffen der Terraner besaßen sie eine hochentwickelte interplanetarische Gesellschaft. Wenn wir ihnen keine bessere Möglichkeit gegeben hätten, hätten sie das System allein in unterlichtschnellen Schiffen verlassen. Aber sie haben es auch nicht eilig. Beteigeuze schwillt so langsam an, dass Alfzar erst in einer Million Jahren oder noch später unbewohnbar wird. Trotzdem hatten sie ihre Pläne fertig. Eine faszinierende Spezies, diese Beteigeuzer.«
    »Das ist wahr.« Persis trank von ihrem Wein und beugte sich vor. Ihr Bein, das im Sternenlicht seidig glänzte, strich an seinem vorbei. »Allerdings«, sagte sie, »habe ich mich Ihnen nicht nach dem Abendessen aufgedrängt, weil ich auf einen Vortrag gehofft habe.«
    »Wieso … äh … Was kann ich denn für Sie tun, Donna? Was immer Sie möchten, gern, wenn …« Flandry leerte sein Glas mit einem Schluck. Sein Puls raste.
    »Erzählen Sie mir. Von sich. Sie sind so schüchtern.«
    »Von mir?«, quäkte er. »Wozu? Ich meine, ich bin niemand.«
    »Sie sind der erste junge Held, den ich kennen lerne. Die anderen, zu Hause, die sind alt und grau und von Kopf bis Fuß mit Orden bedeckt. Da kann man genauso gut versuchen, mit der Narpaspitze zu sprechen. Offen gesagt fühle ich mich auf dieser Reise einsam. Sie sind der Einzige, bei dem ich mich entspannen kann und mir ein wenig menschlich vorkomme. Und Sie strecken kaum einmal die Nase aus dem Büro heraus.«
    »Nun, Donna, Commander Abrams hält mich auf Trab. Ich wollte nicht ungesellig sein, aber, na ja, heute hat er mir zum ersten Mal gesagt, ich dürfe dienstfrei nehmen. Äh, Lord Hauksberg …«
    Persis zuckte mit den Schultern. »Er versteht das nicht. Sicher, er war gut zu mir, und ohne ihn wäre ich wahrscheinlich noch immer eine schlecht bezahlte Tänzerin auf Luna. Aber er versteht mich nicht.«
    Flandry öffnete den Mund, beschloss, ihn wieder zu schließen, und füllte sein Weinglas auf.
    »Wir sollten uns besser kennen lernen«, sagte Persis sanft. »Wir existieren nur für so kurze Zeit. Wieso waren Sie auf Starkad?«
    »Befehle, Donna.«
    »Das ist keine Antwort. Sie hätten nur das Minimum tun und sich den Rücken freihalten können. Die meisten machen es anscheinend so. Sie müssen in irgendeiner Weise an das glauben, was Sie tun.«
    »Nun … ich weiß es nicht, Donna. Ich konnte einer ordentlichen Keilerei wohl noch nie aus dem Weg gehen.«
    Sie seufzte. »Von Ihnen hätte ich Besseres erwartet, Dominic.«
    »Verzeihung?«
    »Zynismus ist modisch bis zur Langeweile. Ich hatte nicht gedacht, dass Sie Angst haben könnten zu sagen, die Menschheit sei einen Kampf wert.«
    Flandry zuckte unwillkürlich zusammen. Sie hatte den wunden Punkt berührt. »So etwas

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