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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Worte und Gesten mit Präzision richtig gewählt, ein würdevoller Gruß einer Person, die im Rang ihrem Vorgesetzten nahe kommt, welcher dem Gegrüßten gleichrangig ist. Kräftiger Körperbau, graumeliertes Haar, große Nase, militärische Haltung. Also war dies der Kerl, der Hauksberg von Starkad aus begleitete und der vom Kurier gemeldet worden war. Mit Vorsicht behandeln.)
    Die Vorstellungen gingen weiter. Brechdan kam schon bald zu dem Schluss, dass außer Hauksberg und Abrams niemand mehr als routinemäßige Aufmerksamkeit verdiente. Der Adjutant des Letzteren, ein gewisser Flandry, machte einen aufgeweckten Eindruck; doch er war jung und hatte erst den niedrigsten Offiziersdienstgrad inne.
    Eine Trompete blies das Rührt Euch! Oliveira befolgte besonders höflich die einheimischen Gebräuche, doch da dies die Anwesenheit von Frauen ausschloss, wusste der Großteil seiner Leute nicht, was sie als Nächstes tun sollten. Sie standen in trübseligen kleinen Grüppchen herum und bemühten sich, ein Gespräch mit ihren merseianischen Gegenstücken in Gang zu bringen.
    Brechdan nahm ein Glas Arthbeerenwein entgegen und lehnte jede weitere Erfrischung ab. Für eine Zeitspanne, die er für ein angemessenes Minimum hielt, machte er die Runde – die Terraner sollten sehen, dass er ihre Rituale einhalten konnte, wenn er sich dazu entschied –, dann näherte er sich zielstrebig Lord Hauksberg.
    »Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Reise«, begann er das Gespräch.
    »Ein wenig langweilig, mein Herr«, entgegnete der Viscount, »jedenfalls bis Ihre Flotteneskorte zu uns stieß. Ich muss sagen, die Schiffe boten uns eine famose Schau; und die Ehrengarde nach unserer Landung war noch besser. Ich hoffe, niemand hat was dagegen, dass ich das Spektakel aufgenommen habe.«
    »Gewiss nicht, vorausgesetzt, Sie haben aufgehört, ehe Sie Afon betraten.«
    »Ha! Ihr … Außenminister ist ein bisschen steif, was? Aber er war recht freundlich, nachdem ich meine Empfehlungsschreiben vorgelegt hatte, und versprach mir einen baldigen Empfang bei Seiner Überlegenheit.«
    Brechdan nahm Hauksberg beim Arm und schlenderte mit ihm in eine Ecke. Jedermann begriff den Hinweis; die Gesellschaft hielt sich von ihnen fern, während sie unter einem abscheulichen Porträt des Kaisers Platz nahmen.
    »Und wie war Starkad?«, erkundigte sich Brechdan.
    »Wenn Sie mich fragen, mein Herr, unwirtlich und faszinierend zugleich. Waren sie je dort?«
    »Nein.« Manchmal empfand Brechdan die Versuchung, dem Planeten einen Besuch abzustatten. Beim Gott, wie lange lag es zurück, dass er eine Welt gesehen hatte, die noch nicht von der Zivilisation vergewaltigt worden war! Es war nur leider unmöglich, zumindest in den nächsten Jahren, in denen Starkads Bedeutung heruntergespielt werden musste. Denkbar, dass er gegen Ende … Er beschloss zu hoffen, dass ein Besuch nicht erforderlich sein würde. Eine Welt ließ sich besser benutzen, wenn sie nur eine Reihe von Berichten war und man ihre Bewohner nicht in ihrem Leben beobachtet hatte.
    »Nun, Sie liegt kaum in Ihrer Interessensphäre, oder, mein Herr?«, fragte Hauksberg. »Wir sind erstaunt über Merseias … äh, Bemühungen.«
    »Das Roidhunat hat sie mehrmals erklärt.«
    »Natürlich, natürlich. Ich wollte doch nur sagen, wenn Sie Barmherzigkeit ausüben wollen, was Sie so offensichtlich tun, mein Herr, gibt es da näher an Ihrer Heimat nicht ebenso bedürftige Welten? Der Große Rat ist zuallererst Merseia verpflichtet. Ich wäre der Letzte, der Ihnen vorwirft, Sie würden Ihre Pflicht vernachlässigen.«
    Brechdan zuckte mit den Schultern. »Eine weitere Handelsbasis in der Umgebung von Beteigeuze käme uns durchaus gelegen. Starkad ist nicht ideal, weder durch seine Position noch durch seine Charakteristika, aber annehmbar. Wenn wir uns zur gleichen Zeit die Dankbarkeit einer begabten, der Förderung würdigen Spezies verdienen, so fällt das schwer ins Gewicht bei unseren Überlegungen.« Er sah Hauksberg scharf an. »Die Reaktion Ihrer Regierung war bestürzend.«
    »Aber vorhersehbar.« Hauksberg ließ sich tiefer in den antiken verchromten Sessel sinken. »Auf beiden Seiten Vertrauen zu schaffen, bis ein echtes Abkommen erzielt werden kann« – gnädigerweise sagte er nicht auch noch »zwischen unseren großen Völkern« –, »muss der interimperiale Pufferraum unangetastet bleiben. Ich muss hinzufügen, mein Herr, dass das Landvolk in keiner Weise weniger förderungswürdig ist als das

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