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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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steckte das Zigarrenetui weg und holte ein altmodisches Feuerzeug hervor. Sein Blick zuckte zu Persis. »Was ist mit dir, Liebste?«
    »Ich weiß gar nichts«, flüsterte sie. »Und er auch nicht. Das schwöre ich.«
    »Ich neige dazu, dir zu glauben.« Er ratschte das Feuerzeug, und eine Flamme stieg auf. »In diesem Fall bist du allerdings ziemlich zynisch benutzt worden.«
    »Das würde er nie tun!«
    »Hm.« Hauksberg legte das Feuerzeug auf den Tisch und blies Rauch aus den Nasenlöchern. »Möglich, dass ihr beide getäuscht worden seid. Aber das werden wir herausfinden, wenn Abrams sondiert wird.«
    »Das dürfen Sie nicht!«, brüllte Flandry. »Er ist Offizier!«
    »Auf Terra darf man es ganz bestimmt, mein Junge. Ich würde hier und jetzt anordnen, dass es getan wird, und die Folgen auf mich nehmen, wenn wir die nötige Ausrüstung hätten. Die Merseianer haben sie natürlich. Wenn nötig, werde ich sogar viel größere Folgen riskieren und ihn an sie übergeben. Meine Mission ist viel zu wichtig, um sie durch Rechtsverdreherei zu gefährden. Sie könnten uns allen viel Kummer ersparen, indem Sie auspacken, Ensign. Wenn Ihre Aussage beweist, dass wir Terraner nicht in die Sache verwickelt sind – verstehen Sie?«
    Erzähl ihm eine Geschichte, ganz egal, was für eine, Hauptsache, du kommst hier wieder raus. Flandrys Verstand war wie erstarrt. »Wie hätten wir so etwas denn bewerkstelligen sollen?«, brachte er mühsam hervor. »Sie haben doch gesehen, wie schwer wir überwacht worden sind.«
    »Jemals von Agents provocateurs gehört? Ich habe nie geglaubt, dass Abrams nur zu seinem Vergnügen hier war.« Hauksberg schaltete das Visifon auf Aufnahme. »Fangen Sie ganz von vorne an, erzählen Sie bis zu Ende, dann schweigen Sie. Warum hat Abrams Sie überhaupt ins Boot geholt?«
    »Nun, ich … also, er brauchte einen Adjutanten.« Was ist eigentlich genau geschehen? Es ging so langsam. Schritt für Schritt. Ich habe mich nie wirklich dafür entschieden, zum Nachrichtendienst zu gehen, aber angekommen bin ich da jetzt trotzdem.
    Persis straffte die Schultern. »Dominic hat sich auf Starkad bewährt«, sagte sie jämmerlich. »Er hat für das Imperium gekämpft.«
    »Eine hübsche, klangvolle Phrase.« Hauksberg klopfte die Asche von seinem Stumpen. »Bist du wirklich in diesen Flegel verknallt? Egal. Vielleicht begreifst du irgendwo doch, dass auch ich für das Imperium arbeite. Arbeit klingt zwar weniger romantisch als Kampf, aber auf lange Sicht ist sie erheblich nützlicher, nicht wahr? Fahren Sie fort, Flandry. Was wollte Abrams erreichen?«
    »Er … Er hat gehofft, einiges zu erfahren. Das hat er nie bestritten. Aber Spionage? Nein. So dumm ist er nicht, Mylord.« Einfach ausgetrickst worden ist er. »Ich frage Sie, wie sollte er diesen Ärger denn verursachen?«
    »Überlassen Sie mir die Fragen. Wann sind Sie zum ersten Mal mit Persis zusammengekommen, und wieso?«
    »Wir … Ich …« Als er sah, wie sie sich quälte, erkannte Flandry in vollem Ausmaß, was es bedeutet, ein vernunftbegabtes Wesen zu einem Werkzeug zu machen. »Es war meine Schuld. Hören Sie nicht auf sie. Unterwegs …«
    Die Tür öffnete sich ebenso unvermittelt wie beim Eintritt Hauksbergs; doch was da hindurchkam, darauf war das Schloss ganz gewiss nicht eingestellt!
    Persis kreischte auf; Hauksberg sprang fluchend zurück. Die Kreatur aus versengtem und verbogenem Metall brach scheppernd auf dem Boden zusammen. Aus dem verbrannten Stumpf eines Armes sickerte frisches Blut. Die Haut hatte sich straff und grau über Knochen gespannt, wo einmal ein ganzes Gesicht gewesen war.
    »Ensign Flandry!«, rief das Geschöpf. Die Stimme besaß noch Volumen, war aber kaum unter Kontrolle. Sie schwankte über die gesamte Tonleiter und war völlig unmoduliert. In den Abtastern, die Augen waren, leuchteten Lichter auf und erloschen wieder.
    Flandry biss die Zähne zusammen. War das Abrams’ Agent? Abrams’ Hoffnung starb zerschunden vor seinen Füßen.
    »Machen Sie schon«, hauchte Hauksberg. Er ließ den Strahler sinken. »Sprechen Sie mit ihm.«
    Flandry schüttelte den Kopf, bis das schweißnasse Haar flog.
    »Reden Sie mit ihm, sage ich«, fuhr Hauksberg ihn an. »Sonst erschieße ich Sie und übergebe Abrams auf jeden Fall den Merseianern.«
    Das Wesen, das vor der nunmehr wieder geschlossenen Tür der Suite lag, schien ihn nicht zu bemerken. »Ensign Flandry. Wer von Ihnen ist Ensign Flandry? Beeilen Sie sich. Meshuggah. Er sagte,

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